Zu den Sternen inspiration

Dass die Doppelinsel bei Tag eine echte Naturschönheit ist, ist längst bekannt. Dass das allerdings auch nachts gilt, wissen dagegen eher wenige. Denn dann beginnt sprichwörtlich eine Lichtshow am Himmel. Das Aoraki Mackenzie International Dark Sky Reserve liegt im Zentrum der Südinsel und ist das weltweit zweitgrößte Lichtschutzgebiet seiner Art. Weil der Himmel hier noch fast vollkommen frei von Lichtverschmutzung ist, hat das Areal die höchste Auszeichnung erhalten. Magisch wirkt die Atmosphäre aber auch, weil das Gebiet als einer der ruhigsten Orte des Planeten gilt. In diesem dünn besiedelten Teil Neuseelands gibt es nur drei Gemeinden: Lake Tekapo mit 300 Einwohnern, Twizel mit 1100 Einwohnern und das Dorf Mount Cook Village, in dem nur etwa 200 Menschen leben. Trotzdem ist hier einiges los, denn viele Reisende pilgern in diese Region, um die spektakulären Gletscher, die türkisfarbenen Seen, üppige Graslandschaften und wolkenverhangene Berge zu bestaunen. Ist dann schließlich auch das letzte Tageslicht verschwunden, kann man endlich einen Blick auf das Kreuz des Südens, die Magellanschen Wolken und die faszinierende Milchstraße selbst erhaschen.

Die Sterne spielen übrigens von jeher eine große Rolle in der Kultur und in den Traditionen der Māori, beispielsweise bei der Ernte, der Jagd oder als Navigationshilfe. Auch aus diesem Grund ist man hier sehr darum bemüht, das Gebiet auch zukünftig vor Lichtverschmutzung zu schützen.http://mackenzienz.com

In Northumberland, einer der abgelegensten Regionen Großbritanniens, befindet sich das größte Lichtschutzgebiet des Landes. Es erstreckt sich über weite Teile des Northumberland National Parks sowie den Kielder Water and Forest Park. Das Observatorium in Kielder wurde als einer der besten Orte zum Sternegucken im ganzen Land ausgezeichnet. Dort sowie auch in der Sternwarte in Battlesteads bieten Experten Astronomiekurse, Führungen und Vorträge an. Der Winter ist übrigens die beste Zeit dafür. Dann kann man mit bloßem Auge sogar die Andromeda‐Galaxie sehen. http://kielderobservatory.org http://battlesteads.com

Weil das südamerikanische Land zu Recht stolz auf seinen Nachthimmel ist, wurden in ganz Chile nicht nur mehr als 40 Sternwarten errichtet, sondern auch diverse Energiesparmaßnahmen von der Regierung verhängt. Einer der besten Aussichtspunkte ist aber sicher das Elqui‐Tal. Der grüne Landstrich gilt als spirituelles Zentrum und ist Anbaugebiet feinster Weine. Statt tief ins Glas sollte man hier lieber in den Himmel schauen, denn dort funkeln nachts unzählige Sterne. Die Region ist das erste International Dark Sky Sanctuary der Welt. Die Alto Atacama Desert Lodge & Spa bietet Astronomie‐Touren an und hat auch ein eigenes Open‐Air‐Observatorium. http://altoatacama.com

Kaum zu glauben, dass das schrille, bunte und helle (!) Berlin nur etwa 80 Kilometer vom Naturpark Westhavelland entfernt ist. Tatsächlich ist der Park eines der am wenigsten besiedelten Gebiete Deutschlands – mit Wäldern, Seen, Bibern, Wat‐ und Wasservögeln. Richtig spannend wird es abends, wenn in Brandenburg die Nacht anbricht und der dunkle Sternenhimmel sichtbar wird. Das 1315 Quadratkilometer große Gebiet ist frei zugänglich, es finden aber auch geführte Wanderungen und Events statt. Mit zig Unterkünften in der Nähe lohnt sich auch ein Abstecher von Berlin aus dorthin. http://sternenpark-westhavelland.de

Wenn es irgendwo auf der Welt noch endlose Weiten mit unberührter Natur und vielfältiger Tierwelt gibt, dann ist es in Namibia. Mit einer Größe von über 200 000 Hektar ist das Namib- Rand-Naturreservat eines der größten privaten Naturschutzgebiete in Afrika. Und weil weit und breit weder Leuchtreklame noch Straßenlaternen für Lichtverschmutzung sorgen, ist der Park auch als International Dark Sky Reserve ausgewiesen. Beinahe jede Lodge verfügt über hochwertige Teleskope, mit denen man den Nachthimmel nach Sternenbildern absuchen kann. Gut zu sehen sind hier etwa das Kreuz des Südens und der imposante Skorpion. http://namibrand.com