AB IN DEN SCHNEE inspiration

Europa hat im Winter nicht nur Skipisten zu bieten. Sean Newsom weiß, wie man auch auf Kufen beim Rodeln und zu Fuß magische Landschaften von Norwegen bis Italien erkundet und zeigt die besten Hotels zum Aufwärmen

EISLAUFEN ST. MORITZ, SCHWEIZ

Das Dorf im Oberengadin gilt als die Geburtsstätte des Wintertourismus. Kein Wunder, denn es liegt versteckt mitten in den Schweizer Alpen. Hier sind tiefe Temperaturen garantiert. Es gibt kaum einen Wintersport, der in St. Moritz nicht praktiziert wird. Neben Skifahren, Schneeschuhwandern und Rodeln kann man auch Golf, Polo und Cricket im Schnee spielen.

Dank frostiger Kälte gibt es zudem Outdoor-Eisbahnen
und den idyllischen Eisweg Madulain, auf dem man auf Schlittschuhen in freier Natur am Innufer entlanggleitet. Apropos Schlittschuhe: Das eigentliche Highlight für Eisläufer ist der St. Moritzersee. Bei anhaltendem, schneelosem Frost bildet sich dort eine dicke und mystische schwarze Eisschicht, die das halbe Dorf und Reisende auf den See lockt. Wer noch etwas wackelig auf den Kufen steht, fühlt sich auf kleineren Eisbahnen wie zum Beispiel im St. Moritz Skating Club wohler. Erwachsene zahlen etwa 13 Euro Eintritt, auf Wunsch kann man auch Kurse buchen http://engadin.ch. Danach sind Tee und Kuchen im legendären Café Hanselmann http://hanselmann.ch ein Muss. Zu groß sollte das Stück aber doch nicht sein, denn seine kulinarischen Trümpfe spielt St. Moritz am Abend aus. Kleiner Tipp gefällig? Das angesagte Hotel Grace La Margna http://gracehotels.com punktet mit seinem Restaurant The View. Im Grand Hotel des Bains Kempinski http://kempinski.com ist man natürlich immer bestens aufgehoben. Im pompösen Spa dürfte es selbst erfahrenen Wellnessfans die Sprache verschlagen (DZ ab 420 Euro, inklusive Frühstück).

 

SKILANGLAUFEN

Skilangläufer werden von Fans des klassischen Skisports gerne belächelt. Aus der Ferne mag das gleichmäßige Gleiten über meist flache Loipen auch kaum anstrengend aussehen. In der Tat erfordert es aber vollen Körpereinsatz: Die Sportler brauchen neben einem guten Gleichgewicht auch reichlich Kondition und Muskelkraft.

Wer sich nicht auf eine Disziplin festlegen will oder offen für Neues ist, findet in einem der größten Skigebiete Norwegens das optimale Trainingsterrain. Der Bereich mit Abfahrtspisten ist zwar im Vergleich zu namhaften Orten in den Alpen eher klein, doch die Hänge an der Nordseite sind überraschend abwechslungsreich. Langläufer erkunden derweil die Loipen, die sich in Hemsedal auf 250 Kilometern durch das Tal und über sanfte Hügel schlängeln.

Wer vor Ort ein Auto mietet – oder mit dem eigenen anreist, kann bequem zwischen den verschiedenen Gebieten hin- und herpendeln. Noch komfortabler ist es, wenn Sie direkt an der Piste in der Ski-Star-Lodge mit modernen Zimmern und exklusiven Ferienwohnungen http://skistar.com einchecken (DZ ab 139 Euro). Einstündige Skilanglaufkurse gibt es in der Nähe für etwa
89 Euro p. P. http://hemsedalaktiv.no, und schon nach einigen Übungsstunden sollten Sie in der Lage sein, mit eigens geliehener Ausrüstung loszuziehen.

Wie wichtig gutes Essen bei alldem ist, merkt man schnell. Selbst bei moderatem Skilanglaufen verbrennt man etwa 600 Kalorien pro Stunde. Am Burger-Restaurant Kroken http://krokenbarbistro.no führt also eigentlich gar kein Weg vorbei (Burger etwa 17 Euro).

 

HELISKIING ALAGNA, ITALIEN

Der Mythos, dass Heliskiing nur den Profis vorbehalten sei, hält sich hartnäckig. Doch man muss kein Weltklasse-Skifahrer sein, um diese Art von Sport auszuprobieren. Bei der Planung ist aber Ehrlichkeit in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten das A und O. Nur so finden Guides ein geeignetes und sicheres Terrain. Was Neugierige aber sehr wohl mitbringen sollten, sind Erfahrung im Tiefschnee, eine gute Ausdauer und starke Nerven. Schließlich geht es beim Heliskiing durch unberührte Natur fernab jeder Piste. Geduld ist ebenso gefragt, denn die Helikopter starten nicht bei schlechtem Wetter, und das gibt es in den Bergen häufig. Stimmen die Bedingungen, fühlen sich die mutigen Sportler aber wie in einem James-Bond-Film.

Solch ein Abenteuer ist in Alagna im Piemont möglich. Mit ihrer Lage unterhalb des Gebirgsmassivs Monte Rosa bietet die Region feinstes Heliskiing-Terrain. Das charmante B&B Tre Alberi Liberi http://trealberiliberi.it von Elena und Roberto Valzer (DZ ab 110 Euro, inklusive Frühstück) ist das perfekte Basislager. Roberto ist selbst Bergführer und hilft bei der Buchung (etwa 363 Euro p.P. pro Tag für eine vierköpfige Gruppe, ein Flug inklusive). http://alagna.it

Im Lokal Montagna di Luce http://montagnadiluce.it (vier Gänge etwa 44 Euro) lässt man die Erlebnisse des Tages dann bei köstlichen traditionellen Speisen Revue passieren.

 

WINTERWANDERN KARPATEN, RUMÄNIEN

Das noch junge Hotel Matca http://matcahotel.com wäre schon allein Grund genug, eine
Reise in die Südkarpaten zu unternehmen (DZ ab 417 Euro). Mit Naturmaterialien, erdigen Tönen und gehobener Küche lockt es anspruchsvolle Reisende in die rumänische Bergwelt. Vom Hotel aus blickt man auf ein Panorama aus Bergen und Wäldern, das in den ersten Tagen aber meist nur Kulisse vor dem Fenster bleibt. Zu schön ist es im Spa mit Sauna und Heubädern. Wer sich gut erholt hat, wagt den Schritt in die Natur. Das Hotel bietet in Zusammenarbeit mit der Agentur Beyond Dracula eine Vielzahl an individuellen Schneewanderungen an, bei denen man von kundigen Guides durch die Transsilvanischen Alpen geführt wird.
Ob einfache Wanderung oder ambitioniertes Trekking, die Aussicht ist in jedem Fall spektakulär: Sowohl im Piatra-Craiului‐Gebirge als auch im Bucegi-Gebirge wandert man durch verwunschene Wälder oder hangelt sich mit Eispickeln, Seil und Steigeisen durch Felsspalten und an steilen Kalksteinformationen entlang.

Möglichkeiten zum Skifahren gibt es auch. In etwas weniger als einer Stunde erreichen Pistenfans das kleine Skigebiet Poiana Braşov mit überwiegend mittelschweren Abfahrten. Sie sind alle mit Schneekanonen ausgestattet, falls die Natur nicht so richtig mitspielt.

Im Winter ist der Blick vom oberen Ende der Pisten auf das Siebenbürgische Becken sensationell. Je nach Licht sehen die verschneiten Bäume auf den Gipfeln fast wie schwebende Geister aus.

 

EISKLETTERN SAAS‐FEE, SCHWEIZ

Zertreten Sie mit Begeisterung vereiste Pfützen? Brechen Sie gern Eiszapfen ab und staunen über riesige Gletscher? Dann sind Sie beim Eisklettern genau richtig. Mit einem Eispickel in jeder Hand und Steigeisen an den Schuhen hacken Sie sich ins Eis und steigen an gefrorenen Wasserfällen oder Gletscherwänden empor. Zugegeben: Aller Anfang ist schwer. Bis man seinen Rhythmus gefunden hat, dauert es. Aber erfahrene Guides sorgen mit vielen Seilen, Gurten und Toprope‐Haken für die nötige Sicherheit.

Der Wintersportort Saas‐Fee eignet sich hervorragend für die ersten eisigen Kletterversuche: Er wartet mit einem Gletscher auf, dessen weiß‐blaue Eiswände eine stabile Übungsfläche bieten. Nach fünf  Übungsstunden für zwei Personen http://saasfeeguides.com kommen auch die meisten Anfänger schon gut und sicher im Eis voran (etwa 787 Euro, ohne Ausrüstung).

Müde Muskeln entspannt man im modernen Hotel La Gorge http://lagorge.ch (DZ ab 210 Euro, inklusive Frühstück). Es liegt in direkter Nähe der Skilifte und beherbergt zudem das Restaurant Zer Schlucht, in dem regionale Köstlichkeiten wie Alpenhecht und Sulmtaler Huhn serviert werden.

Selbstverständlich kann man Saas‐Fee auch als klassischer Skifahrer ansteuern. Mit Höhen von bis zu 3600 Metern sind die Pisten schneesicher und lang. Für ambitionierte Wintersportler bietet das Gebiet aber nicht allzu viel Abwechslung. Das Eisklettern kann da eine gute Ergänzung sein und ist mindestens einen Versuch wert.

 

SCHLITTENFAHREN GRINDELWALD, SCHWEIZ

Kinder lieben Schlittenfahren, und – Hand aufs Herz: viele Erwachsene auch. Im Ort Grindelwald können sich sogar große Rodelfans austoben. An guten Tagen, wenn bis tief ins Dorf Schnee liegt, ist die längste Strecke, der Big Pintenfritz, unglaubliche 15 Kilometer lang. Und als wäre das nicht schon aufregend genug, bietet der gigantische Eiger mit der über 1800 Meter hohen legendären Nordwand die passende Kulisse dazu.

Überhaupt gerät man in dieser Region in den Berner Alpen immer wieder ins Staunen und wird beim Anblick der mächtigen Berge ringsherum beinahe andächtig. Spätestens, wenn Reisende in den Zug steigen, der durch einen Tunnel und hinter den Klippen des Eiger entlang zum Jungfraujoch führt, spüren sie die Magie der Gegend – und vielleicht auch die Höhe. Denn Europas höchstgelegener Bahnhof befindet sich in schwindelerregenden 3454 Metern Höhe. Gut trainierte Skifahrer sausen auf der berühmten Lauberhornabfahrt Richtung Wengen.

Als luxuriöses Basislager bietet sich das Vier‐Sterne‐Hotel Spinne http://spinne.ch an (DZ ab 650 Euro, inklusive Frühstück). Es punktet nicht nur mit einem Rooftop‐Pool, sondern auch mit bester Lage – nur fünf Gehminuten von Bahnhof und Gondelbahn entfernt. Die bringt Rodler zur Bergstation First. Schuhwerk und Kondition sollten gut sein, denn von dort ist es ein zweieinhalbstündiger Marsch zum Faulhorn, dem Start der Big-Pintenfritz‐Rodel‐ strecke. Schlittenmiete etwa 17 Euro pro Tag. http://grindelwaldbus.ch

 

SCHNEEMOBILFAHREN ÅRE, SCHWEDEN

In den Alpen liegen die Ski­gebiete oft dicht beieinander, und man kann von einer Piste direkt zur nächsten fahren. Nicht so in Åre in Schweden. Das Städtchen am See ist ein wahres Winterjuwel, zumindest für diejenigen, die Ruhe und Weite mögen. Vom höchsten Berg der Gegend, dem Åreskutan, blickt man über schein­bar endlose leere Schneefelder.

Die erkunden Winterfans am besten auf einer Schneemobil­ Tour. Meim ortsansässigen Unternehmen Åreguiderna http://areguiderna.se kann man die Gefährte mieten. Da sie elektrisch betrieben werden, ist es möglich, ganz ohne Abgase und schlechtes Gewissen über unberührte Schneepisten zu brausen. Ein erstes Gefühl bekommt man auf einer zwei­stündigen Tour (etwa 83 Euro p.P.). Die weitläufige Land­schaft lässt sich aber auch auf anderen Wegen erkunden, etwa beim Eisklettern, Schnee­ schuhwandern oder bei einer Tour mit dem Hundeschlitten. Und auch Skifahrer kommen auf ihre Kosten. Wenn Sie nicht gerade in den schwedischen Schulferien vor Ort sind, stehen die Chancen auf freie Pisten in Åre gut. Anfänger üben auf den sanften Hängen von Björ­nen erste Schwünge, Profis nehmen die steilen Abfahrten mit den Nummern 55 und 56.

Gutes Essen erwartet hung­rige Wintersportler in dem hochgelobten Restaurant Boqueria http://boqueriaare.se (Ta­pas etwa 6 Euro). Praktisch, dass es sich unmittelbar hinter dem Hotel Åregarden http://aregarden.com befindet, dem ältes­ten und charmantesten Hotel in Åre (DZ ab 148 Euro, inklu­sive Frühstück).

 

BOBFAHREN IGLS, ÖSTERREICH

Sitzt man oben am Start der olympischen Bobbahn in der Kiste, denkt man zuerst an die 14 Kurven, die man vom Ziel entfernt ist, und dann an das freiwillig gezahlte Geld (etwa 120 Euro p.P.), um in einem Viererbob die 1270 Meter lange Strecke hinuntergeschossen zu werden http://knauseder-event.at. Wenn es dann losgeht, haben die mutigen Insassen – einge­zwängt zwischen Fahrer und Bremser – kaum mehr Zeit, an irgendetwas zu denken. Mit fast 120 km/h flitzt der Rennbob talwärts und gleitet dabei nur wenige Zentimeter über dem Boden. In jeder Kurve scheinen die hohen Eiswände bedrohlich nah zu kommen. Um es anders zu sagen: Sicher fühlt man sich hier beileibe nicht, und richtig Spaß macht es im ersten Moment auch nicht. Zumindest nicht, bis man im Ziel ist und das Adrenalin in Wellen durch den Körper rauscht. In Sachen Action kann in diesem Vorort von Innsbruck nichts anderes mithalten. Fast schon gemütlich wirken dagegen die 20 Pistenkilometer im Skigebiet Patscherkofel, wo dienstags und donnerstags Nachtskifahrten angeboten werden. Danach schlummert man im Sporthotel Igls http://sporthotel-igls.com (DZ ab 150 Euro, inklusive Frühstück). Wer doch lieber in Innsbruck nächtigt, erreicht etwa das Adlers Hotel und dessen exzel­lente Après­-Ski­-Bar im zwölften Stock schon nach einer kurzen Busfahrt. Aber die kurze Fahrt ins Zentrum lohnt sich auch, um zum Gourmetrestaurant Oniriq http://oniriq.at zu kommen. Denn dort warten acht raffinierte Gänge auf höchstem Niveau und span­nende Weine auf die Gäste (etwa 189 Euro p. P.).

 



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