Kunst mit Genuss inspiration

In vielen Museen sind die hauseigenen Restaurants so meisterlich wie die Kunstwerke an den Wänden. Anna Berrill verrät, wo der Besuch ein Fest für Augen und Gaumen ist

Nerua, Guggenheim Bilbao

Mit weißen Wänden, kunstvoll designten Holzstühlen und strukturierter Deckenverkleidung spiegelt das Restaurant den dekonstruktivistischen Stil des Museums wider. Chefkoch Josean Alija orientiert sich mit seinen Menüs an den jeweils aktuellen Ausstellungen und hält es bei der Kombination der Zutaten wie so viele Spitzenköche in Nordspanien: Er stellt einzelne Produkte in den Vordergrund und kreiert um sie herum mit nur wenigen weiteren Zutaten ein Gericht. Gäste haben die Wahl zwischen Menüs aus fünf, neun, 14 und 18 Produkten, welche die Hauptakteure des jeweiligen Ganges sind. Egal wie man sich auch entscheidet, die Speisen sind allesamt erstklassig zubereitet. 

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PREIS: Fünf-Gänge-Menü ab 80 Euro.
AKTUELLE AUSSTELLUNG: Van Gogh To Picasso – The Tannhäuser Legacy

neruaguggenheimbilbao.com

RIJKS, Rijksmuseum Amsterdam

Rembrandts Nachtwache und Jan Vermeers "Die Milchmagd" sind nur zwei der wichtigen Gemälde, die man im wunderbaren Rijksmuseum bestaunen kann. Nach einem Streifzug durch 800 Jahre niederländische (Kunst-)Geschichte ist es Zeit zum Durchatmen. Das geht ganz erstklassig im Philips-Flügel des Hauses, in dem neben einem Museumsshop auch das RIJKS-Restaurant untergebracht ist. Patriotisch, ganz im Einklang mit dem Museum selbst, kocht der überaus talentierte Chefkoch Joris Bijdendijk mit den besten Zutaten,
die sein Heimatland zu bieten hat. Dazu kommen exotische Aromen und Komponenten, die exemplarisch für all die Kulturen stehen, die das Land und seine Küche beeinflusst haben. Die Speisekarte wechselt wöchentlich. So speist man im schlicht-eleganten Ambiente etwa BBQ-Entenherzen mit gebratenem Reis, Ziegenjoghurt und Masala-Sauce oder Seeteufel in Pfeffersauce mit Lardo. 

 

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PREIS: Drei-Gänge-Menü ab 38 Euro.
AKTUELLE AUSSTELLUNG: 80 Years’ War

rijksrestaurant.nl

The Dining Room, Spritmuseum Stockholm

Es überrascht nicht, dass ein Museum, das sich voll und ganz erlesenen Alkoholika widmet, auch ein äußerst interessantes Restaurant zu bieten hat. Das Museum ist in ehemaligen Bootshäusern untergebracht und liegt direkt am Wasser auf der zu Stockholm gehörigen Insel Djurgarden. The Dining Room sieht, wie man es von Skandinavien kennt, ebenso stylisch wie elegant aus. Chefkoch Petter Nilsson kocht mit Produkten von regionalen Bio-Höfen und dem, was die heimischen Wälder hergeben: Wurst mit Linsen aus Gotland oder Falafel mit Ziegenjoghurt und Bärlauch. 

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PREIS: Sieben-Gänge-Menü ab 82 Euro

spritmuseum.se

National Dining Rooms, National Gallery London

Dem hektischen Trafalgar Square entflieht man, indem man die großen, hellen Stufen der imposanten National Gallery erklimmt. Im Sainsbury-Flügel des Gebäudes verköstigt das Team um Oliver Peyton hungrige Gäste oder solche, die vom Kunstgucken eine Pause brauchen. Lassen Sie den Blick über den großzügigen Speiseraum schweifen oder aus den bodentiefen Fenstern über den Square. Die Gerichte sind leicht, saisonal und werden kunstvoll angerichtet. Ein Tipp ist auch der traditionelle Afternoon Tea. 

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PREIS: Zwei-Gänge-Menü ab 21 Euro
AKTUELLE AUSSTELLUNG: Courtauld Impressionists – From Manet To Cézanne

nationalgallery.org.uk

Rex Whistler, Tate Britain London

Benannt ist das Restaurant im ehrwürdigen Tate Britain nach Reginald John „Rex“ Whistler. Der englische Maler und Illustrator, der u. a. eine Ausgabe von Swifts Gullivers Reisen illustriert hat, ist im Restaurant allgegenwärtig. Er hat sich mit einem gigantischen Wandbild mit dem Titel The Expedition in Pursuit of Rare Meats verewigt. Serviert wird typisch Britisches wie Roastbeef mit Madeirasauce, gebratene Hampshire-Forelle mit Kapern und Garnelenbutter. Ein absolutes Highlight ist die Weinliste. Der preisgekrönte Sommelier Hamish Anderson hat den hauseigenen Weinkeller über die Jahre hinweg mit den feinsten Tropfen aus aller Welt bestückt. Das Restaurant ist nur mittags geöffnet. 

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PREIS: Hauptgericht ab 19 Euro
AKTUELLE AUSSTELLUNG: Turner Prize 2018

tate.org.uk

The Modern, MOMA New York

Mit zwei Michelin-Sternen gehört das The Modern zweifellos zu den besten und teuersten Restaurants der Metropole. Was Design und Atmosphäre betrifft, fügt es sich nahtlos in das weltberühmte Kunsthaus ein. Und auch die Speisen können in Sachen Kreativität locker mit den modernen und zeitgenössischen Kunstwerken des Museums mithalten. Das Team um Chefkoch Abram Bissell beeindruckt mit originellen Kreationen wie Salat aus Red-Pear-Tomate mit getrüffeltem Buttermilch-Dressing, Rind in einer Kruste aus Comté mit grünem Spargel und Gianduja-Creme mit Buchweizenkeks und gefrorener Milch. Hochwertige Produkte, gewagte Kombinationen und feine Aromen – ein absolutes Muss für alle Gourmets. 

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PREIS: Drei-Gänge-Menü ab 120 Euro
AKTUELLE AUSSTELLUNG: Charles White – A Retrospective

themodernnyc.com

Otium, The Broad Los Angeles

Typisch für L. A. weiß man natürlich auch im Otium, was gerade angesagt ist. Das fängt schon bei Architektur und Innenausstattung an: In dem kubistischen Bau aus Holz und Stahl sorgen dunkle Farben, Kupferelemente und blanke Glühbirnen an der Decke für lässiges Industrie-Flair. Auf den Tellern wird es aber bunt: Chefkoch Timothy Hollingsworth tüftelt mit seinem Team an innovativen Speisen, die so künstlerisch daherkommen wie die Objekte im The Broad direkt gegenüber. Je nach Auswahl kommt man als Gast in den Genuss der Ernte aus dem eigenen Garten oder eines Stücks Schweinenacken vom Holzkohlegrill. 

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PREIS: Hauptgericht ab 23 Euro
AKTUELLE AUSSTELLUNG: A Journey That Wasn’t

otiumla.com

Terzo Piano, Art Institute of Chicago Chicago

Bewacht von zwei bronzenen Löwenstatuen am Eingang ist in den heiligen Hallen des renommierten Museums Kunst aus nahezu jeder Epoche und jedem Land versammelt: von Skulpturen aus der griechischen Antike über japanische Paravents bis hin zu klassischen Gemälden. Zeitgemäßer geht es im Modern Wing zu, den der Altmeister Renzo Piano entworfen hat und in dem sich vor allem Architektur- und Design-Sammlungen, moderne Kunst und das Restaurant Terzo Piano befinden. Nicht nur der Name, auch die Karte des minimalistischen Restaurants sind mediterran angehaucht. Doch die Zutaten für die Gerichte stammen hauptsächlich aus dem Mittleren Westen der USA. Klingt gegensätzlich, aber die Gnocchi mit Pilzen und Trüffel schmecken köstlich. Bis zum Dessert bleibt Zeit, um durch die riesige Fensterfront auf die trubelige Stadt zu blicken. Doch die vergisst man schnell, wenn zum Abschluss des Menüs Kreationen wie Toffee-Cake mit Schokolade und Feigen oder Tiramisu mit Chili-Schoko-Sauce an den Tisch gebracht werden.

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PREIS: Hauptgericht ab 20 Euro
AKTUELLE AUSSTELLUNG: Harry Who? 1966-1969

terzopianochicago.com

Untitled, The Whitney Museum of American Art New York

Mitten im Meatpacking District hat Star-Architekt Renzo Piano direkt neben dem High Line Park einen Glasbau errichtet, in dem das Untitled untergebracht ist. Wie auch im Museum of Modern Art hat der bekannte New Yorker Gastronom Danny Meyer hier das Sagen. Unter seiner guten Leitung kommen kreative Gerichte mit Einflüssen der südostasiatischen und südamerikanischen Küche auf den Tisch. An Sommertagen verwandelt sich die tolle Terrasse neben dem Restaurant zum sehr angesagten Hotspot. Dann trifft sich hier das Who is Who der Kunstszene auf einen Drink – oder zum Sehen-und-gesehen-werden. 

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PREIS: Hauptgericht ab 18 Euro
AKTUELLE AUSSTELLUNG: Andy Warhol - From A to B and Back Again

untitledatthewhitney.com

Café, V&A London

Nach einer Tour durch die weltweit größte Sammlung von Kunstgewerbe und Design hat man sich eine Stärkung verdient. Das berühmte Victoria and Albert Museum hält dafür gleich drei opulente Teezimmer bereit. Sie sind benannt nach ihren Designern James Gamble, Edward Poynter und William Morris und befinden sich bis auf die Beleuchtung und Bestuhlung noch weitestgehend im Originalzustand des späten 19. Jahrhunderts. Zwischen reich verzierten Wänden, Glasmalerei und Deckenfresken speist man feines Rindersteak mit Rosmarin und Chimichurri-Sauce, Hecht mit dicken Bohnen, Sandwiches und Salate. Abends ist das Café nur an Freitagen geöffnet. 

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PREIS: Hauptgericht ab 10 Euro
AKTUELLE AUSSTELLUNG: Fashioned from Nature

vam.ac.uk




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