Trotz der griechischen Wirtschaftskrise wagen die Bewohner der Hauptstadt einen Neuanfang. Zu den Mutigen gehören kleine Produzenten, Köche und Winzer. Inspiration finden die Athener ausgerechnet in der Vergangenheit. Rosemary Barron erkundet eine Metropole zwischen Antike und Aufbruch.
Reise-Informationen
Athen ist die Hauptstadt Griechenlands und befindet sich im Zentrum der antiken Region Attika. Die Temperaturen erreichen ca. 24 Grad. Landeswährung ist der Euro. Die Zeitzone entspricht der MEZ+1. Ab Frankfurt a. M. erreichen Sie Athen in rund drei Stunden Flugzeit.
ANREISE
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WEITERE INFORMATIONEN
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REISELEKTÜRE
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Es ist warm und kaum eine Wolke am Himmel zu sehen. Ich stehe mitten in Athen, zwischen Ruinen und Steinquadern. Wo nur? Auf der Akropolis, werden Sie jetzt denken, und falsch liegen. Ich bin auf der Agora, was übersetzt so viel wie Marktplatz heißt. Die Akropolis und der Parthenon, der Tempel der Stadtgöttin, ragen in einiger Entfernung gen Himmel. Touristen drängeln sich dort oben an den prächtigen Säulen vorbei, während es hier unten auf der Agora eher ruhig ist. In der Antike war es umgekehrt. Etwa 500 Jahre v. Chr. trafen sich auf der Agora die Bürger der Stadt zu Versammlungen oder um sportliche Wettkämpfe auszutragen. Doch von den einst prachtvollen Tempeln, Hallen und Verwaltungsgebäuden sind heute, mehr als 2500 Jahre später, nur noch wenige Überreste zu sehen. Eine Ausnahme ist das Hephaisteion, ein nahezu unversehrter Marmortempel, der auf einem Hügel steht. Historiker vermuten, dass dort Hephaistos, der Gott der Schmiedekunst, verehrt wurde. Rund um den Tempel ist es grün, hier wachsen Johannisbrotbäume, Feigen und Granatäpfel. Dazwischen Horta, grünes Wildgemüse, das bis heute einen Platz in der griechischen Küche hat und früher wohl auf dem Markt gehandelt wurde.
Doch nicht nur Gemüse, Obst und Vieh wurden hier getauscht. Bedeutende Philosophen trafen sich regelmäßig auf der Agora, um über die großen Fragen des Lebens zu debattieren. Natürlich nicht, ohne dabei besten Wein und Essen zu genießen, denn unter Diät verstand man kein Kalorienzählen, sondern schlicht eine „gute Lebensweise“.
Was in der Antike die Agora war, wurde Jahrhunderte später der Zentralmarkt. In seiner Funktion als Umschlagplatz für frisches Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch spielten die riesigen Hallen noch bis in die 70er-Jahre eine große Rolle. Die Restaurants und Tavernen der Stadt waren regelrecht abhängig von dem, was an den Ständen gerade im Angebot war, vor allem was das Fleisch anging: Im Frühling gab es Lamm, Kleinwild im Winter. Speisekarten fand man kaum irgendwo. Es gab, was Saison hatte und verfügbar war. Dann kam das moderne Leben dazwischen: Land und Felder rund um Athen wurden teurer, die Arbeitszeiten veränderten sich und überall entstanden plötzlich Supermärkte, in denen man auch im Winter Erdbeeren bekam. Der Zentralmarkt wurde kleiner, ist aber nie ganz verschwunden. Noch heute suchen hier Köche namhafter Athener Restaurants nach ausgefallenen Zutaten.
Eine neue Generation von Köchen hat unterdessen noch eine ganz andere Quelle für Lebensmittel entdeckt. „Ein interessanter Nebeneffekt der wirtschaftlichen Krise unseres Landes ist, dass immer mehr kleine Produzenten aus dem Boden sprießen“, erklärt Asterios Koustoudis, Koch im Grande Bretagne Hotel. Koustoudis verwendet in seiner Küche hauptsächlich saisonale Zutaten, die er frisch auf dem Wochenmarkt oder bei regionalen Produzenten kauft: „Als Koch musst du deine Zutaten kennen und wissen, wie sie sich von Region zu Region unterscheiden.“ Er erklärt das mit einem Beispiel: Paximathia – ein Gebäck, das sich am besten als Mischung aus Zwieback und den italienischen Biscotti beschreiben lässt. Im Geschmack ähnelt es allerdings weder dem einen, noch dem anderen. Man reicht es zum Kaffee, isst es aber auch mit Olivenöl und Tomaten. Koustoudis kennt die regionalen Feinheiten: „Auf der Insel Kythira ist der Geschmack besonders intensiv und das Brot ist nicht so hart wie bei der kretischen Version.“ Seine wahre Passion sind aber Zitrusfrüchte. Vor allem die bittere Nerantze hat es ihm angetan. Dabei handelt es sich um eine Orange, ähnlich der Zitrusfrucht aus Sevilla. Allerdings wird sie geerntet, wenn sie noch grün und damit unreif ist. Sie sind dann etwa so groß wie Walnüsse und werden mit reichlich Zucker, Honig und Wasser zu einer sogenannten Löffelsüßigkeit gemacht. Diese Glyko tou koutaliou serviert man traditionell Gästen beim Besuch. „Wichtig ist auch die Qualität des Olivenöls. Da gibt es große Unterschiede. Ich habe vier oder fünf Sorten in der Küche“, sagt Koustoudis. Griechenland ist der drittgrößte Olivenöl-Produzent der Welt. Wann immer Sie ein Öl kaufen, das die Aufschrift Natives Olivenöl Extra trägt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es aus Griechenland stammt.
Bei allen Themen rund ums Essen ist in Griechenland die Familie nicht wegzudenken. Auch bei Koustoudis gilt dies. Er begeistert sich schon seit Kindesbeinen fürs Kochen und die Zutaten. „Sicher hat auch meine Mutter einen Teil dazu beigetragen“, sagt er und schmunzelt: „Wenn ich früher gefragt habe, was es zu essen gibt, hat sie geantwortet: ,Geh in den Garten und sag mir, was ich kochen soll‘“, erzählt er. Sein Leibgericht: Fasolada, Bohnensuppe mit Tomaten, am liebsten mit Zutaten aus dem Garten seiner Mutter.
Auch im Restaurant von Alexandros Kardasis dreht sich alles um Produkte, die nicht nur qualitativ hochwertig sind, sondern auch aus dem eigenen Land stammen. Ich frage ihn, warum er Koch geworden ist. „Ich bin eines Morgens aufgewacht und wusste, dass das der richtige Job für mich ist“, sagt Kardasis. So einfach, so gut. Nachdem der Entschluss dann gefasst war, ist er – wie viele seiner jungen Kollegen – durch die Küchen der Welt getingelt. Das inspiriere zu neuen Experimenten und führe einem vor Augen, wie gut die Zutaten in Griechenland sind, sagt er. Und so treten viele der Weltenbummler früher oder später wieder die Heimreise an.
Ich mache einen Abstecher aufs Land – und in die Geschichte des Weinanbaus. Ganz einfach und ein bisschen naiv könnte man sagen, dass das Land seinen Wein einem Baum verdankt. Denn erst das Harz der Aleppo-Kiefer machte es den Händlern in der Antike möglich, die bauchigen Tongefäße, Amphorae, zu versiegeln und ihre guten Tropfen so zu exportieren. Athen wurde dann schon bald zum Zentrum des Weins, hierher kam man zum Handeln – und zum Trinken. In der Antike muss der Wein im ganzen Mittelmeerraum eine harzige Note gehabt haben. Man gewöhnte sich so sehr an den speziellen Geschmack, dass man ihn viele Jahre später künstlich erzeugte, indem man dem Wein während der Gärung Harz zusetzte – der Retsina war geboren. Sehnsüchtig erinnere ich mich da an die 70er-Jahre und die ersten Reisen auf die griechischen Inseln, an die Fähren und den billigen Tafelwein, der zwar auch nach Harz, aber vor allem nach Urlaub schmeckte.
Anne Kokotos lacht, als ich ihr das erzähle. Sie ist die Besitzerin des Weinguts Ktima Kokotou, etwa 25 Kilometer nordöstlich von Athen. Sie versichert, dass der Retsina heutzutage frisch schmeckt und eigentlich ein ganz anderer Wein als damals ist. Er wird aus der Savatiano-Traube gemacht. „Alle Weingüter in Attika liegen in Meernähe. Der Boden hier ist nährstoffarm, aber mineralreich. Und die Savatiano ist robust und an die Meerluft gewöhnt“, sagt Kokotos. „Sie ist immer noch als Basistraube für viele Mischungen beliebt. Leider geht ihr ganz eigener Charakter dabei oft verloren.“
Ortswechsel, wir sind wieder zurück in Athen. In der trubeligen Hauptstadt reihen sich große Modeketten an Boutiquen und moderne Restaurants. Kleine Läden wie zu Omas Zeiten sind mittlerweile rar und aus dem Stadtbild so gut wie verschwunden. Das fällt dem gewöhnlichen Athen-Besucher wahrscheinlich kaum auf, den Einheimischen dagegen umso mehr. Bei einem kulinarischen Rundgang durch Athen macht die stadtkundige Führerin darauf aufmerksam und lenkt ihre Gruppe geradewegs in einen der letzten „Milchläden“ der Stadt. Nur noch eine Handvoll der sogenannten Galaktopoleio sind übrig geblieben. Stani ist einer von ihnen. Wir probieren hier Anthogalo, eine Art Frischkäse mit Thymianhonig. Weiter geht es zu kleinen Manufakturen auf der Snackroute durch die Stadt. In einem Laden kosten wir Marzipan mit Pistazien, in einem anderen honigsüßes Baklava und eingelegte Orangen. Dionysos Kotsaris reicht uns knuspriges Brot über die Theke. Die Bäckerei ist schon seit Generationen im Familienbesitz. „Meine Mutter hat den Teig aus Zweikorn-Weizen (Zea) drei Stunden lang geknetet und das Brot dann unter strenger Beobachtung im Ofen gebacken“, erzählt Kotsaris.
Wer genauer hinschaut, findet zwischen modernen Restaurants und Franchiseunternehmen auch noch die typisch griechischen Lokale. Als Fremder sollte man wissen: In einer Mezedopoleio werden Meze und Häppchen serviert, in einer Psistaria Gegrilltes, in einem Oinomageirion kommt täglich ein anderes Gericht auf den Tisch und in einer Ouzeri Meze und reichlich Ouzo.
Ein echtes Comeback feiert auch das traditionelle griechische Café, Kafenion. Dort wird der Kaffee heute noch genauso zubereitet wie zu Zeiten der Osmanen. Dafür löffelt man frisch gemahlenen Kaffee in ein kleines Kupferkännchen, das Briki, und gibt Zucker und kaltes Wasser dazu. Dann wird das Kännchen auf heißem Sand platziert und abgedeckt. Wenn der Kaffee anfängt zu blubbern, wird er serviert. In Griechenland sagt man übrigens, dass der Kaffee „Augen macht“, wenn er blubbert. Dabei gilt: Je mehr „Augen“ er macht, desto mehr Glück hat sein Trinker. Bei der Bestellung unterscheidet man zwischen Sketo (ohne Zucker), Metrio (ein bisschen Zucker), Glyko (süß).
Im Hafen hat sich Lefteris Lazarou mit seinem Restaurant Varoulko einen Namen gemacht. Die Nähe zum Wasser zeigt sich auf seiner Speisekarte: Fisch und Meeresfrüchte sind Lazarous Spezialitäten. Und, wie könnte es anders sein, auch er ist stets auf der Suche nach den besten Produkten seines Landes. „Das Olivenöl, das ich in meinen Gerichten verwende, kommt aus Sparta und gibt dem Fisch eine scharfe Note“, sagt er. Die gestiegene Nachfrage hat Fisch nicht nur in Griechenland seltener und teurer gemacht. Aber die Klassiker stehen auch in Athen nach wie vor auf der Speisekarte: Rotbarbe, Brasse, Hecht, Seeigel, Oktopus und Tintenfisch. Lazarou liebt es einfach: Er würzt nur mit Tomaten, Wein, Knoblauch und Petersilie.
„Weniger ist mehr“ lautet auch Angelos Lantos‘ Credo. „Seit der Wirtschaftskrise denken die Gäste anders über ihr Essen. Sie wollen hohe Qualität, aber keinen Schnickschnack“, sagt er. In seinem Michelin-Stern-prämierten Restaurant Spondi setzt er genau das um: „Meine Zutaten wähle ich direkt bei den Bauern aus, mit denen wir zusammenarbeiten. Manchmal müssen die schon investieren, um meine Erwartungen zu erfüllen. Aber je einfacher man kocht, desto besser muss die Qualität sein.“ Und das wussten sicher auch schon die alten Griechen.
Wo man am besten übernachtet
Coco-Mat Das umweltbewusste Hotel ist eine wahre Ruheoase in-mitten der trubeligen Großstadt. Es liegt im Edelviertel Kolonaki, am Fuße des Lykabettus, Athens Stadtberg. Vom Hotel aus erreicht man in wenigen Minuten Designerboutiquen, feine Delis und Cafés. Selbst die Akropolis ist nur einen etwa 30-minütigen Spaziergang entfernt, bergab wohlgemerkt. DZ ab 145 Euro, 36 Patriarchou loakim Str., +30-210-7230000, http://cocomatathens.com
Electra Metropolis Zentrales und modernes Hotel mit einem sehenswerten Highlight: Die restaurierte Kirche Agia Dynami aus dem 16. Jahrhundert versteckt sich zwischen zwei Säulen neben dem Hoteleingang. Die großen Shopping-Straßen, der Syntagma-Platz und Plaka liegen gleich um die Ecke. Zur Akropolis braucht man zu Fuß etwa 15 Minuten. Kleiner Tipp: Aus den Zimmern gen Westen hat man die beste Sicht auf die Stadt. DZ ab 202 Euro, 15 Mitropoleos, +30-214-1006200, http://electrahotels.gr
Hotel Grande Bretagne Das altehrwürdige Haus ist bis heute ein Treffpunkt für die Schönen und Reichen der Stadt. Der Prachtbau ist im Inneren noch eleganter, als die Fassade es vermuten lässt, die Lage direkt am Syntagma-Platz zudem unschlagbar. Alle großen Museen und der Nationalgarten liegen in unmittelbarer Reichweite. DZ ab 273 Euro, 1 Vasileos Georgiou A’ Str., Syntagma-Platz, +30-210-3330000, http://grandebretagne.gr
The Zillers Im späten 19. Jahrhundert hat der deutsch-griechische Architekt Ernst Ziller mit seinen Entwürfen das Stadtbild Athens mitgeprägt. Eines seiner eleganten Stadthäuser ist heute ein kleines Hotel mit zehn Zimmern. Die hohen, teils stuckverzierten Decken, die riesigen Fenster und die glänzenden Holztreppen wurden dafür besonders aufwendig restauriert. DZ ab 143 Euro, 54 Mitropoleos, +30-210-3222277, http://thezillersathenshotel.com
Essen
Soweit nicht anders angegeben, gelten die hier genannten Preise pro Person für drei Gänge inklusive einem Glas Wein.
Athiri Koch Alexandros Kardasis hat eine Vorliebe für regionale Zutaten. Als Vorspeise reicht er etwa Tarama (eine Creme aus Fischrogen) und Gigantes (Limabohnen in roter Sauce); zum Hauptgang serviert er dann zum Beispiel gegrillte Leber mit Apfelpüree und Orange. Dazu trinkt man einen Wein von der erlesenen Karte oder ein süffiges Craft Beer. Etwa 32 Euro, 15 Plataion Str., Kerameikos, +30-210-3462983, http://athirirestaurant.gr
CTC Nachdem er in Frankreich, Dänemark und Belgien Station gemacht hat, kocht Alexandros Tsiotinis jetzt wieder in heimischen Gefilden. Seine Küche ist modern und ambitioniert und vereint lokale Zutaten mit urbaner Gastronomie. Die Karte ist ständig im Wandel, verspricht aber Innovatives wie einen Macaron mit Holzkohle-Aroma und geräuchertem Aal oder Milchlamm mit Artischocken-Püree. Etwa 44 Euro, 14 Oumplianis und 27 Diocharous, +30-210-7228812, http://ctc-restaurant.com
Electra Metropolis Roof Garden Hier trifft Tradition auf moderne Leichtigkeit: Theodosios Venetis kombiniert altbekannte Zutaten immer wieder neu. Geschmacklich sind Thunfisch-Tatar, Lamm mit Frischkäse und Barsch mit sonnengetrockneten Tomaten erstklassig. Noch Platz für Nachtisch? Ekmek (Dessert-Torte mit Vanillecreme) geht immer. Etwa 38 Euro, 15 Mitropoleos, +30-214-1006200, http://electrahotels.gr
Grande Bretagne Roof Garden Der Blick auf die Akropolis ist von hier aus unschlagbar. Das Restaurant liegt auf einer Dachterrasse. Chef am Herd ist Asterios Koustoudis, der sein Handwerk versteht. Er verwöhnt seine Gäste mit simplen Gerichten auf höchstem Niveau. Freuen Sie sich auf ein Duett vom Lamm (Karree und Schenkel) mit Artischocken-Crème oder Jakobsmuscheln mit Blumenkohl und Rosinen. Etwa 51 Euro ohne Wein, 1 Vasileos Georgiou, +30-210-3330766, gbroofgarden.gr
I Kriti In dieser versteckten Taverne gibt es keine gedruckte Speisekarte. Was auf den Tisch kommt, hängt vom Marktangebot ab. Zu den wiederkehrenden Klassikern gehören aber etwa in Honig marinierte Lammleber, Stifado und Horta (grünes gekochtes Gemüse). Lassen Sie am besten noch Platz für die Süßigkeiten, die jeder Gast mit der Rechnung bekommt. Etwa 19 Euro, 5 Veranzerou, Kanigos-Platz, +30-210-3826998
Stani Iannis und Thanasis Karagiorgos betreiben ihren Galaktopoleio (auf Deutsch: „Milchladen“) schon in der vierten Generation. Probieren Sie hier cremigen Joghurt, Milchreis, Galaktoboureko (Gebäck mit Filo-Teig und Milchreisfüllung) oder Anthogalo (eine Art Frischkäse) mit Honig. 10 Marikas Kotopouli, Omonia-Platz, +30-210-5233637, http://stani1931.com
Mokka Hier gibt es Kaffee auf die griechische Art. Nahe dem Eingang zum Zentralmarkt kocht Besitzer Nikos Psomas Kaffee in einem Briki (Kupfertopf) auf heißem Sand (Hovli), serviert ihn in Tässchen und reicht süßes Loucoum dazu. 44 Athinas Str., +30-210-3216892, http://mokka.gr
Souvlaki ‘O Kostas’ Als Enkel eines berühmten Souvlaki-Kochs hat Costas Lavivas das Grillen quasi im Blut. Unter dem Motto Oxi Agxos („kein Stress“) bereitet er in seinem kleinen, immer vollen Laden Souvlaki-Spieße mit Joghurt, Petersilie und Zwiebeln zu, die in Pitta-Brot serviert werden. 5 Pentelis Str., Syntagma-Platz, +30-210-3228502
Spondi Hohe Qualität und entspannte Atmosphäre verspricht ein Abend in diesem Michelin-Stern-gekrönten Restaurant mit hübschem Garten. Angelos Lantos kreiert Gerichte wie geräucherten Aal mit Roter Bete, Joghurt und Dill oder Loup de Mer mit Sellerie-Mousse. Die Weinkarte ist umfangreich und listet neben griechischen auch internationale Weine. Etwa 96 Euro, 5 Pyrronos, Pagrati, +30-210-7564021, http://spondi.gr
To Laini Michalis Psomadakis bringt in seinem Café Kretas Landküche auf die Teller. Probieren Sie Sfakia (Pfannkuchen mit Frischkäsefüllung), Schnecken mit Rosmarin oder wilde Artischocken in Olivenöl. Etwa 17 Euro, 40 Artemisiou Str., Kerameikos, +30-211-4021485
Varoulko Lefteris Lazarou bekam 2002 Griechenlands ersten MichelinStern. In seinem Restaurant bereitet er feinsten Fisch zu. Etwa 33 Euro, 54 Akti Koumoundourou, Piraeus, +30-210-5228400, http://varoulko.gr
Vezané Bis ein Uhr nachts gehen in diesem Bistro in der Nähe der Nationalgalerie Speisen vom Holzofengrill über die Theke. Ein Verkaufsschlager ist Oktopus mit Olivenöl, Zitrone und schwarzem Knoblauch. Etwa 8 Euro, 11 Vrassida Str., +30-210-7232002, http://vezene.gr
TRINKEN
Ktima Kokotou (Kokotos Estate) Das kleine Weingut produziert Bio-Weine aus den lokalen Rebsorten Savatiano und Roditis und international bekannte Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Chardonnay. Geführte Touren und Verkostungen nach Vereinbarung. Ktima Kokotou, +30-210-8145113, http://ktimakokotou.gr
Vintage Wine Bar & Bistro Die sehr stylische Weinbar liegt im historischen Stadtkern. Die Auswahl an offenen Weinen ist immens und die Besitzer Iza und Panos Kyriazis nehmen sich gern Zeit für Empfehlungen. Begleitend zum Wein sind diverse Platten mit Käse, Fleischspezialitäten und marinierten Sardellen im Angebot. 66-68 Mitropoleos, +30-213-0296570, http://vintagewinebistro.com
Nicht verpassen
Akropolis und das Akropolismuseum Keine Athen-Reise ohne einen Besuch der antiken Stadtfestung. Jede Menge Hintergrundwissen liefert das Akropolismuseum am Fuße des Berges. Hier kann man sich auch später – erschöpft von den Eindrücken – bei frischem Salat und lokalen Spezialitäten wie Dolmadakia (gefüllte Weinblätter) erholen. 15 Dionysiou Areopagitou, Plaka, +30-210-90009005 Zentralmarkt (Markthalle Varvakios) Die Reihen mit frischem Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch sind hier schier endlos. In den kleineren Gassen zur Linken und Rechten findet man Spezialitäten und Feinkost. Rund um den Haupteingang verkaufen kleine Geschäfte Pflanzen, Haushaltswaren und Vögel. 42 Athinas, Psirri Kulinarischer Stadtrundgang durch Athen Probieren Sie in kleinen Manufakturen Honig, Joghurt, Olivenöl, frisches Brot und Gebäck. So wandeln Sie mit einem englischsprachigen Guide auf den kulinarischen Spuren der Stadt und erleben Athen sprichwörtlich mit allen Sinnen. Fünfstündige Tour etwa 119 Euro p. P., http://culinarybackstreets.com Plaka, Anafiotika und die Agora Plaka, das östlich der Akropolis liegt, und Anafiotika im Norden sind beides Stadtteile mit engen Straßen, charmanten Plätzen und kaum Autos. Bei einem Spaziergang im Morgengrauen wirken sie fast magisch. Auf dem Gebiet der Agora (Marktplatz) findet man weitere Tempelrelikte und Grenzsteine der Antike. Ringsherum laden Cafés und Bars zum Verschnaufen ein.Glossar
- Dolmades: Gefüllte Weinblätter; die klassische Füllung besteht aus einer Mischung aus Reis und Kräutern, es gibt auch Varianten mit Fleisch, Rosinen und Pinienkernen
- Galaktoboureko : Ein süßes Dessert aus Grießpudding, der in Filoteig eingewickelt ist; obendrauf kommt oft noch ein Sirup
- Gemista: heißt „gefüllt“; meist handelt es sich um gefülltes Gemüse
- Gigantes: Große Limabohnen; auch das gekochte Gericht heißt so
- Glyko tou koutaliou: heißt übersetzt „Löffelsüßigkeiten“; es sind in Sirup eingekochte Früchte, die Gästen zur Begrüßung angeboten werden; beliebt sind Kirschen, Orangen und deren Schalen, Aprikosen, Pflaumen, aber auch Nüsse und Gemüse wie etwa Kürbis
- Kakavia : Fischsuppe; die Zutaten variieren je nach Region und danach, was in den Netzen der Fischer landet
- Loukoumades: Kleine Bällchen aus Hefeteig, die in Fett frittiert und anschließend mit Honig und Zimt serviert werden
- Saganaki: So heißt nicht nur das „kleine Pfännchen“, sondern auch das Gericht aus Schafskäse, der darin gebraten oder frittiert wird
- Souvlaki: Gegrillter Fleischspieß, der mit Pitta-Brot, Joghurt, Tomaten und Zwiebeln serviert wird; beliebter Street-Food-Snack
- Taramosalata: Crème aus gesalzenem Fischrogen; serviert wird der rosafarbene Dip als Vorspeise für mehrere Personen, dazu gibt es frisches Fladenbrot und hochwertiges Olivenöl
- Trahanas: Eine Art Pulver aus vergorenem und getrocknetem Mehl, Joghurt und Gemüse; verwendet wird das Mehl vor allem in Suppen und Eintöpfen, es wird auch als Beilage in Form von Brei serviert
Rosemary Barron und Mark Parren Taylor reisten mit freundlicher Unterstützung von Discover Greece und Aegean Air. Mehr Informationen: http://discovergreece.com ; http://aegeanair.com
This article was published on 19th June 2019 so certain details may not be up to date.