Sizilien, Italien Schlemmerroute

Zwischen den Meeren

Wo Künstler Entspannung suchen, Köche ihre Lieblingsgerichte kochen und Zitronen und Wein im Überfluss wachsen, muss das Leben gut sein. Wer den Westen Siziliens entdeckt, möchte nicht wieder weg

Reise-Informationen

Der Westen Siziliens ist an drei Seiten vom Mittelmeer umgeben. Die Provinz Trapani, etwa 100 Kilometer von Palermo entfernt, lockt mit charmanten Dörfern, kleinen Häfen und Traumstränden. Die Währung ist der Euro. Flüge von Deutschland aus dauern etwa zwei Stunden.

HINKOMMEN
Ryanair fliegt von Karlsruhe und Düsseldorf nonstop zum Flughafen Trapani-Marsala. ryanair.com
Lufthansa bietet Direktflüge von München und Frankfurt a. M. nach Palermo an. lufthansa.com

HERUMKOMMEN
Mietwagen sind empfehlenswert für Reisende, die die Küstenregion flexibel und unabhängig erkunden wollen. Am Flughafen von Palermo ist etwa Europcar vertreten; am Trapani Airport bucht man z. B. über Avis oder Hertz ein Auto. europcar.de, avis.de, hertz.de

WEITERE INFORMATIONEN
West of Sicily ist die offizielle Website der Region. Hier findet man Inspiration und praktische Tipps zur Reiseplanung. westofsicily.com
Visit Sicily ist das Tourismusportal der gesamten Insel – mit Infos zu (UNESCO-) Sehenswürdigkeiten und zur Inselküche. visitsicily.info

Signor Nino sitzt mitten in seiner Garage, um ihn herum: ein Gerümpel aus Kisten und Erinnerungsstücken, dazwischen ein Haufen verhedderter Fischernetze. Mit langsamen, sich wiederholenden Bewegungen bearbeitet er die Netze: „Ich repariere sie schon mein ganzes Leben lang“, sagt er mit einem schüchternen Lächeln. Sowohl sein Vater als auch sein Großvater haben dieselbe Arbeit vor ihm gemacht.

In Trapani dreht sich alles ums Meer. Wie könnte es auch anders sein? Denn die Stadt liegt an der westlichsten Spitze Siziliens und ist an drei Seiten von Wasser umgeben.

Die Altstadt Trapanis erstreckt sich über eine schmale Land­ zunge, die ins Meer ragt. Nach einem kurzen Spaziergang durch dieses historische Zentrum erreicht man den Hafen. Die Sonne steht noch tief am Horizont, doch das Licht hat schon Kraft. Man spürt förmlich die Nähe zum afrikanischen Konti­nent. Die Küste Tunesiens ist weniger als 160 Kilometer ent­fernt. Nicola Bandi, Küchenchef in der Osteria il Moro, er­wartet mich im Hafen und geht schnurstracks zu der bunten Reihe Pescherecci, den Fischerbooten, die gerade von ihren nächtlichen Ausfahrten zurückgekehrt sind. Ihr Fang glänzt in der Morgensonne: Oktopus, Petersfisch, Garnelen, Makrelen, Sardinen. Die Fischer sind in Plauderlaune: Die Gesichts­ haut gegerbt von der Sonne, unterhalten sie sich lauthals über mehrere Boote hinweg. Nach einer halben Stunde hat Nicola Bandi mit den Händlern Preise verhandelt und seine Einkäufe in mehrere Taschen gepackt. „Man kann hier schnell ein Vermögen ausgeben“, sagt er und tritt lachend und schnellen Schrittes den Rückweg zu seinem Gourmetrestaurant an. „Den Petersfisch serviere ich mich Pasta. Dazu wird es eine Thunfisch‐Bottarga‐Creme und Thymian‐Semmelbrösel geben. Der rote Knurrhahn kommt in die Couscous‐Suppe, und die Sardinen sind wie gemacht für Pasta con le sarde.

Vor sechs Jahren gründete Bandi das Restaurant zusammen mit seinem Bruder Enzo – und Trapani, das bis dahin sowohl touristisch als auch mit Blick auf kulinarische Genüsse eher unauffällig war, rückte in den Fokus. Auf der Speisekarte der Brüder finden Gourmets so poetische Gerichte wie Tuffo nel Mediterraneo – eine Vorspeise aus warmem Meeresfrüchtesalat und Frascatole mit Hummer. Mit seinen Kreationen erzählt Bandi die Geschichte der Region: Der zarte Schaum auf einem Gericht sieht aus wie die Gischt der Wellen; eine Komposition aus Kabeljau und Reis, die auf einer Fliese angerichtet serviert wird, soll an die Salinen von Trapani erinnern und an die Fliesen, mit denen das kostbare Meersalz vor dem Herbstregen geschützt wird.

Ein Star in der Küche Siziliens ist roter Knoblauch aus Nubia. Nubia, ein Ortsteil von Paceco, ist nur eine kurze Autofahrt von Trapani entfernt. Das Aroma der Knolle findet sich in beinahe jedem Gericht der Region. Und obwohl der Knoblauch so intensiv schmeckt, gilt er als leicht verdaulich. In feinster Qualität wächst er in den lehmreichen Böden in der Nähe der Salinen.

„Wir haben den Knoblauchanbau in unserer DNA: Mein Vater, mein Großvater, sie alle haben Knoblauch angebaut“, erklärt Giovanni Manuguerra stolz. „Er war immer ein Teil unserer Familie, die internationale Anerkennung kam aber erst 2002, als unser Betrieb zum Slow‐Food‐Presidio ernannt wurde.“ Ein sogenanntes Presidio besteht meist aus mehreren engagierten Landwirten und Produzenten, die sich aktiv für den Erhalt von Ökosystemen und regionalen Traditionen einsetzen. „Hier ist jeder Anbauschritt Handarbeit, von der Aussaat bis zur Ernte“, sagt Manuguerra.

Weiter außerhalb stehen Alberto Piacentino und seine Frau inmitten eines grünen Feldes. Sie inspizieren das Wachstum der Pflanzen und erklären mir, dass sie nur nachts ernten. „Wir fangen um ein oder zwei Uhr morgens an. Dann ist die Luftfeuchtigkeit genau richtig, und die Blätter sind noch feucht“, sagt Alberto Piacentino. „In der Hitze, die sich hier im Laufe des Tages entwickeln kann, würden sie zerbrechen, was die weitere Verarbeitung schwierig bis unmöglich macht. Denn nach der Ernte sortieren wir die Knollen nach Größe und flechten die Pflanzen zu langen Zöpfen zusammen. Diese hängen wir anschließend auf Balkonen auf oder lagern sie im Keller.“

„Es ist wirklich harte Arbeit, aber ein Teller Pasta cu l’agghia ist die beste Belohnung“, sagt Rosalba Gallo lachend. Das Gericht wird mit Pesto alla trapanese gemacht, einer dicken Sauce aus Tomaten, Mandeln, Basilikum, Olivenöl und – Überraschung: rotem Knoblauch. Traditionell wird sie in einem Terrakotta‐Mörser zubereitet und dann mit der dünnen Röhrchenpasta Busiate vermischt. Zum Schluss kommt geriebener Pecorino obendrauf.

Die Reise geht weiter die Küste entlang, vorbei an Salzpfannen und Windmühlen in Richtung Marsala. Salz hat in Sizilien eine große Bedeutung, man nennt es auch das „weiße Gold der Antike.“ Damals wurden sogar römische Soldaten damit bezahlt. Das englische Wort für Gehalt Salary (Salär) zeugt bis heute davon.

Der Wind frischt auf und trägt den Duft von Meer, wildem Fenchel und Jasmin mit sich. Am Horizont kann man die Silhouetten furchtloser Windsurfer ausmachen. „Diese Gegend hat mich schon immer angezogen, die Farben, die Gerüche, die unglaublichen Sonnenuntergänge“, sagt Nicola Centonze. Der Önologe ist in Marsala geboren, seine Heimat hat ihn auch beruflich geprägt. „Die Aromen meiner Heimat haben meine Leidenschaft für Wein und Spirituosen geweckt. Wohl deshalb habe ich angefangen, einen mediterranen Amaro zu entwickeln, der ganz natürlich ist, also ohne Zucker und künstliche Farbstoffe“, sagt er. Nach vier Jahren intensiver Forschung war es dann so weit: „Reset“ wurde geboren. „In Ihrem Glas sind Lorbeer, wilder Fen­chel, Rosmarin und die Schale von Bitterorangen“, erklärt Centonze. „Ich habe ihn Reset genannt, weil er den Gaumen quasi auf null zurücksetzt, so wie es der Wind mit den Gedanken tut.“

Diese Küstenebenen eignen sich auch gut für den Weinbau. „Der Boden ist sehr fruchtbar. Dank des windigen, sonnigen und trockenen Klimas sind die Weinberge sehr gesund”, fährt Nicola fort, der auch ein kleines Grundstück in der Nähe besitzt, wo er mit einer kleinen Produktion von Vino Perpetuo begonnen hat. Ich habe den Grund­stein für meine Kinder und Enkelkinder gelegt”, sagt er lächelnd.

In der Stadt Marsala hat die Produktion von Vino Perpetuo ihren Ursprung. Das Verfahren zur Herstellung des „ewigen Weins“ ähnelt dem Solera­-Verschnittverfahren, das für Sherry angewendet wird: Der zeitlose Wein wird in Fässern gelagert und jedes Jahr mit neu­ em Wein aufgefüllt, wenn eine kleine Menge entnommen wurde. Mit diesem Verfahren hatte sich Hohn Woodhouse, ein Händler aus Liverpool, ausgiebig beschäftigt, ehe er nach Sizilien kam und Gefallen an dem lokalen Wein fand. 1773 beschloss er, den Wein nach Großbritannien zu verschiffen. Allerdings nicht, ohne ihn vorab mit Alkohol anzureichern, um ihn für die lange Seereise haltbar zu machen. Damit war der Likörwein Marsala geboren.

Der „echte“ Vino Perpetuo hingegen hat wenig mit dem süßen Marsala zu tun, den wir heute kennen. Es war schlichtweg der lokale Wein, den die Sizilianer tranken und auch heute eben wieder trinken. Im Halbdunkel ihres Kellers etwas außerhalb der Stadt erklärt Winzerin Josephine de Bartoli, wie ihr verstorbener Vater Marco beschloss, den traditionellen Wein wiederzubeleben: „Er wurde 1978 Weinhändler und begann in dem leerstehenden Baglio (ein traditionelles sizilianisches Landhaus) seiner Großeltern mit der Arbeit. Im Keller fand er etwas Perpetuo, den sie noch gemacht hatten. Wir wissen nicht, wie alt er war, aber mein Vater hauchte ihm neues Leben ein.“ So entstand ihr Vecchio Samperi.

„Das ist kein Marsala, das ist ein Wein aus Marsala“, stellt de Bartoli klar. „Es war ein schwieriger Wein, völlig naturbelassen. Damals basierte alles noch auf industrieller Produktion. Doch mein Vater schlug einen neuen Weg ein – neu und gleichzeitig doch sehr alt“, sagt sie und reicht mir ein Glas von ihrem Vecchio Samperi Ventennale. Er schmeckt herzhaft nussig, ein Aroma, das er während der durchschnittlichen Reifezeit von 20 Jahren entwickelt hat. Und er schmeckt, man muss hier fast poetisch werden, trotz oder gerade wegen seines Alters erstaunlich lebendig.

Zurück in Trapani, geht es aufs Wasser, genauer gesagt auf eines der Tragflügelboote, die die Stadt in etwa 30 Minuten Fahrtzeit mit der Insel Favignana verbinden. Kurz vor der Ankunft kann man schon das Castello Santa Caterina und die große Tonnara erkennen. Die Fischfabrik ist ein Relikt aus Zeiten, als die Region so etwas wie die Thunfischhauptstadt der Welt war. Heute ist sie ein Museum.

Favignana ist die größte der Ägadischen Inseln und ein beliebter Rückzugsort für sizilianische (und italienische) Kreative und Freigeister. Peppe Giuffré ist einer von ihnen. Der aus Trapani stammende Koch hatte eine geniale Idee: In einer Live‐Kochshow mit Musik bringt er neugierigen Reisenden die kulinarische Geschichte Siziliens näher. Den Anfang seiner Genusstour macht ein Gericht, das man nur auf Favignana im Original probieren kann: Frascatole, eine Mischung aus Couscous und sardischer Fregola. Die beiden einheimischen Schwestern Maria und Giovanna Guccione haben das Gericht wiederentdeckt.

„Als ich ein Kind war, fuhren wir nach Favignana, nur um Frascatole mit Hummer zu essen. Es ist ein Geschmack meiner Kindheit“, sagt Peppe Giuffré. „Ich habe aber inzwischen oft mit Maria Guccione gesprochen. Sie teilt ihr Wissen mit mir und hat mir gezeigt, wie ich meine eigene Note in dieses historische Gericht einbringen konnte.“ Das Essen endet mit einer köstlichen Cassata. Im Norden von Favignana haben die Sonnenuntergänge Fototapetenpotenzial. In der Ferne erkennt man die beiden anderen großen Ägadischen Inseln: Levanzo und Marettimo. Die Landschaft ist felsig und karg, doch Ginevra La Cavera hat rund um ihr Hotel Dimora Cala del Pozzo einen paradiesischen Garten mit Kakteen, Bougainvilleen, Hibiskus, Rosmarin, Oliven und Thymian angelegt. La Cavera stammt ursprünglich aus Rom, hat aber das Chaos der Hauptstadt hinter sich gelassen, um einen Baglio aus dem 19. Jahrhundert in ein elegantes Boutiquehotel zu verwandeln. Es folgte ein zweites, dann ein Restaurant, ein Biohof und ein Weingut, wo sie Naturweine herstellt.

„Die Bedingungen für den Weinanbau sind hier wirklich extrem. Es ist windig und trocken“, sagt sie, während sie den Tisch deckt und die Servietten mit großen Steinen beschwert, damit sie nicht wegfliegen. „Der Wind bestimmt hier alles: Welchen Strand man besucht, wo man das Boot anlegt, wann man die Insel verlässt.“

Und tatsächlich hört man hier immer wieder Geschichten von Menschen, die mehrere Tage lang auf den Inseln festsaßen, weil der Scirocco kräftig wehte. Aber in dieser schnelllebigen und überkontrollierten Welt hat auch das, wie so vieles auf Sizilien, etwas Poetisches. Oder um es mit den Worten des sizilianischen Lyrikers Ignazio Buttitta zu sagen: „Cu voli puisia venga ‘n Sicilia“: Wenn du Poesie suchst, komm nach Sizilien.

Wo man am besten übernachtet

Baglio Oneto dei Principi di San Lorenzo Das stilvolle Resort mit Weingut liegt an der Küste zwischen Trapani und Marsala. Das Gebäude, ein historischer Baglio, gehört einer der vornehmsten Familien Italiens. Aber nicht nur das altehrwürdige Gemäuer, auch die gepflegten Oliven‐haine, Weinberge und aromatischen Kräuter machen das Anwesen zu einem Sehnsuchtsort. Von den Balkonen der Zimmer aus hat man besten Meerblick und von der Suite im Zinnenturm aus dem 18. Jahrhundert aus sogar eine 260‐Grad‐Aussicht. Wer vom kontemplativen Schauen irgendwann genug hat, kann reiten, Jachttrips machen oder Koch‐ und Kunstunterricht nehmen. Contrada Baronazzo Amafi 8, Marsala, +39-923-746222, bagliooneto.it
Baglio Sorìa Resort & Wine Experience Aus diesem ehemals traditionellen Baglio entstand ein elegantes Resort. Es befindet sich auf einem Grundstück der Familie Di Gaetano, deren exzellente Firriato‐Weine unter Kennern einen sehr guten Ruf genießen. Apropos genießen: Das geht auch in den elf Zimmern und der Suite der Anlage hervorragend. Nettes Extra: Die Suite hat eine große Terrasse, die unmittelbar an die ruhigen Weinberge anschließt. Am Abend gönnen sich die Gäste einen Drink in der Sky Lounge Bar mit Blick über Trapani, die Salinen und die Ägadischen Inseln. DZ ab 158 Euro, inklusive Frühstück. Contrada Sorìa, Trapani, +39-923-861679, bagliosoria.it
Dimora Botteghelle Mittendrin ist, wer in diesem ehemaligen Palazzo aus dem 19. Jahrhundert eincheckt. Das Hotel liegt zentral im historischen Kern von Trapani und wurde Ende 2019 nach sorgfältiger Restaurierung eröffnet. Das Haus hat dadurch nichts an Charme und Originalität eingebüßt, im Gegenteil: Die Treppe aus Trockenstein ist ebenso gut in Szene gesetzt wie die Holzbalken und die mehrfarbigen Zementfliesen in den Bädern. Reisende wählen aus acht Zimmern und vier Kategorien. Kleiner Tipp: Eine Suite oder Suite Superior sind am geräumigsten. Beim Frühstück startet man mit Produkten aus der Region in den Tag. DZ ab 130 Euro. Corso Vittorio Emanuele 154/156, Trapani, +39-923-569685, dimorabotteghelle.com
Dimora Cala del Pozzo Was einst ein einfaches Bauernhaus auf Favignana war, ist heute ein exklusives Boutique‐hotel. Die Besitzerin Ginevra La Cavera hat die Zimmer mit viel Liebe und Stil eingerichtet. Alle Zimmer haben entweder eine Terrasse oder einen Innenhof, zwei von ihnen sogar eine luxuriöse Außenbadewanne. Ringsherum wächst und blüht es: In den Gärten und Grünflächen des Anwesens wachsen mehr als 100 mediterrane Bäume und andere Pflanzen. Am Abend beobachten die Gäste, wie die Sonne hinter den Inseln Marettimo und Levanzo im Meer abtaucht. Ein Aperitivo, etwa ein Naturwein oder ein Bier vom hauseigenen Biohof Terre del Favonio, passt prima dazu. DZ ab 190 Euro. Contrada Pozzo Vecchio, Favignana, +39-923-921535, dimoracaladelpozzo.it

Essen

Soweit nicht anders angegeben, gelten die hier genannten Preise pro Person für ein Drei-Gänge-Menü ohne Weinbegleitung oder sonstige Getränke

Bio Bistrot Botteghelle Das gemütliche Lokal im Herzen von Trapani ist wie gemacht für ein simples Essen oder einen Aperitivo. Koch Giuseppe Giacalone arbeitet am liebsten mit Fisch und Meeresfrüchten aus der Region, etwa roten Garnelen aus Mazara, Thunfisch aus Favignana und Sardellen aus Sciacca. Auch die Weinkarte mit sizilianischen Weinen und aus anderen Teilen Italiens ist beeindruckend; ein besonderes Augenmerk liegt auf Naturweinen. Etwa 20 Euro. Corso Vittorio Emanuele 156, Trapani, +39-923-569685, dimorabotteghelle.com
Cibo Chiacchiere e Vino Hier ringen Aussicht und Speisen um die Aufmerksamkeit der Gäste. Das vegetarische Open-Air-Restaurant an der spektakulären Nordküste von Favignana ist die perfekte Location für ein Abendessen im Sonnenuntergang. Die Gerichte sind einfach und lecker; im Mittelpunkt stehen lokales Gemüse, das größtenteils sogar aus eigenem Bio-Anbau stammt, und Brot aus alten sizilianischen Getreidesorten. Mittags sind außerdem eine große Auswahl an Panini und Salaten im Angebot. Kleine Gerichte etwa 8 Euro. Contrada Pozzo Vecchio, Favignana, +39-923-925050, terredelfavonio.it
Formica Das italienisch-japanische Duo Federica Figliomeni und Kokichi Takahashi eröffnete 2018 diese charmante Osteria in Favignana. Die beiden benannten sie nach der nahe gelegenen Insel Formica, die früher für ihre Fischbarik bekannt war. Figliomenis Großvater arbeitete dort. Verständlich also, dass der Fokus in dieser Osteria auf Fisch liegt. Auf der täglich wechselnden Karte steht, was den Fischern ins Netz geht. Zubereitet wird der mit japanischen Techniken und sizialianischen Aromen. Etwa 40 Euro. Via Roma 52, Favignana, +39-333-7808063, formicaosteria.com
La Calandra Dank seiner malerischen Lage ist das Restaurant des Resorts Baglio Oneto bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt für besondere Feierlichkeiten. Hier genießt man regionale Küche und köstliche Weine des hauseigenen Guts. Etwa 60 Euro. Contrada Baronazzo Amafi 8, Marsala, +39-923-746222, bagliooneto.it
Maria Grammatico Das entzückende Bergdorf Erice ist nicht nur wegen seiner Sehenswürdigkeiten einen Abstecher wert, sondern auch wegen der süßen Köstlichkeiten, die Maria Grammatico dort herstellt. Ihre Pasticceria ist kaum zu verfehlen, denn die Schlange davor ist für gewöhnlich lang. Ist man dann endlich an der Reihe, kann man sich zwischen riesigen Cannoli und glänzenden Frutta Martorana nur schwer entscheiden. Wer ausreichend Zeit hat, sollte einen ihrer Back-, Koch- und Konditoreikurse belegen. Süßigkeit etwa 1,50 Euro. Via Vittorio Emanuele 14, Erice, +39-923-869390, mariagrammatico.it
Osteria Il Moro Die Brüder Nicola und Enzo Bandi sind die kreativen Köpfe hinter diesem Gourmerestaurant in Trapani. Küchenchef Nicola interpretiert sizilianische Klassiker neu und setzt dabei auf lokale Zutaten. Ein Hightlight ist sein Fisch-Cùscuso. Zum Nachtisch sollten Sie das Dessert mit dem poetischen Namen „Il limone è caduto a Terra (,Die Zitrone fiel auf den Boden’) probieren. Die Kombination aus Zitronen-Namelaka – eine samtige Creme –, Minzmarmelade und Kakaobröseln schmeckt himmlisch. Sommelier Enzo findet für jeden Gaumen den richtigen Wein, was bei der gigantischen Auswahl an über 480 Tropfen aus Sizilien, Italien und dem Rest der Welt eine hohe Kunst ist. Vier-Gänge-Menü etwa 75 Euro ohne Wein. Via Garibaldi 86, Trapani, +39-923-23194, osteriailmoro.it
Panificio Peppe Martinez Peppe Martinez backt seit über 50 Jahren Brot. In seiner kleinen Bäckerei liegen Laibe und Brötchen aus alten sizilianischen Getreidesorten sowie bunte Brote mit Brennnesseln, Pachino-Tomaten und Knoblauch. Als Snack auf die Hand ist sein Rianata, ein Oregano- und Tomatenfocaccia mit Sardellen, ein Genuss. Brot etwa 2 Euro. Via Salemi 45, Trapani, +39-923-360946, peppemartinez.it
Santagostino Im Restaurant des Resorts Baglio Sorìa ist Understatement angesagt. Hohe Gewölbedecken aus dem 17. Jahrhundert treffen auf minimalistische Dekoelemente. Küchenchef Andrea Macca kreiert erstklassige Gerichte, die perfekt mit den Weinen des Guts Firriato harmonieren. Saisonalität, ein Farm-to-Fork-Ansatz und innovative Kochtechniken stehen im Mittelpunkt seiner Philosophie. Neugierig, wie das auf der Karte aussieht? Da trifft dann etwa Tagliolini-Pasta auf Tatar der roten Garnele aus Mazara and Trüffelspäne – ein Erlebnis für Gourmets. Vier-Gänge-Menü etwa 70 Euro ohne Wein. Contrada Sorìa, Trapani, +39-923-861679, ristorantesantagostino.it
SottoSale Francesco Balzani kommt eigentlich aus der Toskana, hat sich aber vor mehr als fünf Jahren in Favignana niedergelassen. Im Herzen ist er jedoch Weltbürger. Er lebt und arbeitet nach dem Motto: „Essen und Reisen erfüllen dein Herz.“ Und das spiegelt sich auch in der modernen, kreativen Küche seines Restaurants wider. Seine kulinarischen Einflüsse reichen von Spanien bis Japan. Diese beiden Kostproben bringen Sie auf den Geschmack: Im Angebot ist etwa eine Tataki-Thunfisch-Rolle – eine knusprige Rolle mit Thunfisch, Erbsencreme, Wasabi, Miso, Meeresfenchel und Schalottensauce, oder Polpo e Liquirizia (gegrillter Oktopus, Topinambur und Lakritz). Sollten Sie im Restaurant keinen Platz mehr bekommen, statten Sie der etwas informelleren Osteria gleich um die Ecke einen Besuch ab. Beides gehört zusammen, in der Osteria ist die Küche zwar etwas mediterraner, die Qualität ist allerdings genauso gut. Etwa 70 Euro. Via Garibaldi 9, Favignana, +39-320-8432916, sottosale.com

Nicht verpassen

Mozia (San Pantaleo) Die antike phönizische Stadt ist ein echter Geheimtipp – nicht nur für Archäologiefans. Sie befindet sich auf der Insel San Pantaleo in der Lagune Lo Stagnone. Vor Ort gibt es ein Museum, Ruinen aus dem 8. Jahrhundert vor Christus und viel unberührte Natur. Mit kleinen Booten der Mozia Line kommt man hin. Sie legen alle 30 Minuten von der Saline Ettore e Infersa (siehe unten) ab. Hin- und Rückfahrt etwa 5 Euro; ganztägige Bootstouren etwa 90 Euro; Eintritt zur Insel, inklusive Eintritt ins Museum, etwa 9 Euro. Contrada Ettore e Infersa 158, Marsala, +39-338-7860474, mozialine.com Premiati Oleifici Barbera In Sachen Olivenöl bietet die Firma Barbera eine perfekte Expertise. 1910 wurde das sizilianische Olivenöl hier erstmals in Glasflaschen abgefüllt und konnte so sicher auf dem Seeweg transportiert werden. Und auch das exklusive „Lorenzo No 5“, ein Öl aus entkernten Oliven, ist sensationell. Eine moderne Produktionsstätte hat das Unternehmen in Custonaci, dort kann man die feinen Öle, umgeben von herrlicher Landschaft, in der Grotte von Mangiapane probieren. Contrada da Forgia, Custonaci,+39-923-973634, oliobarbera.it grottamangiapane.it/en Saline Ettore e Infersa Die Salzpfannen dieser Saline liegen praktischerweise direkt an der Verbindungstraße SP21 zwischen Trapani und Marsala. Hier wird das Salz noch auf traditionelle Weise produziert. Besucher haben Zugang zu einer Windmühle aus dem 16. Jahrhundert, die zweimal pro Woche in Betrieb genommen wird. Buchbar sind auch Führungen durch die Salinen sowie Salzverkostungen. Vorab buchen. Eintritt in die Windmühle etwa 6 Euro. Contrada Ettore e Infersa, Marsala, +39-923-733003, seisaline.it Sizilianische Live-Kochshow Peppe Giuffré stammt aus Trapani und kennt seine Heimat Sizilien wie kein Zweiter, vor allem, wenn es um Essen und Genuss geht. Er ist nicht nur Koch, sondern auch Entertainer. Wie gut beides zusammenpasst, zeigt er bei seiner einzigartigen Live-Kochshow, die regelmäßig im Restaurant Donna Floriana im Mangia’s Resort auf Favignana stattfindet. Dabei nimmt er die Gäste mit auf eine kulinarische Reise durch die Geschichte Siziliens. Unbedingt vorab telefonisch reservieren. Etwa 50 Euro p. P. Mangia’s Favignana Resort, Punta Fanfalo, Strada Costiera di Mezzogiorno, Favignana, +39-923-922027, mangias.com Weingut Marco de Bartoli Mit dem Vecchio Samperi hat sich diese Traditionskellerei einen Namen gemacht. Der Wein ist benannt nach dem Stadtteil, in dem sich die Weinkellerei befindet. Es handelt sich um einen originalen Vino Perpetuo aus Marsala. Probieren Sie auch andere exzellente Weine des Guts. Gäste bekommen auf geführten Touren mit Weinprobe einen Einblick in die Arbeit. Diese dauern eine bzw. anderthalb Stunden. Tour (drei Weine) mit Verkostung etwa 20 Euro. Unbedingt vorab buchen. Contrada Fornara Samperi 292, Marsala, +39-923-962093, marcodebartoli.com

Glossar

  • Aglio Rosso di Nubia: Der exklusive rote Knoblauch wird rund um den Ortsteil Nubia angebaut. Aufgrund des lehmreichen Bodens, in dem sie wächst, produziert die Pflanze einen im Vergleich zu anderen Sorten hohen Anteil des Antioxidans Allicin. Daher gilt er als besonders gesund
  • Busiate : Spiralförmige Pasta, die ursprünglich aus Trapani stammt und oft mit dem würzigen Pesto alla trapanese serviert wird
  • Cassata: Die berühmte sizilianische Schichttorte wird aus Biskuitteig, kandierten Früchten, Marzipan, Kirsch- und Orangenlikör gemacht
  • Frutta Martorana : Die traditionellen Süßwaren aus Marzipan sehen aus wie Obst oder Gemüse. Der Name geht übrigens auf das Kloster La Martorana in Palermo zurück. Dort hängte man anlässlich eines Papst- besuchs täuschend echt aussehende Marzipanfrüchte an die Bäume
  • Macco di Fave : Die sämige Suppe besteht aus getrockneten dicken Bohnen und Fenchel und wird mit Olivenöl, Salz, Pfeffer abgeschmeckt
  • Pane Cunzatu : Übersetzt heißt das soviel wie „gewürztes Brot“, weil man früher altem Brot mithilfe von Gewürzen, Kräutern, Sardellen und Käse Geschmack verlieh. Heute ist das Sandwich ein leckerer Snack
  • Pasta di Mandorla : Das weiche Mandelgebäck besteht vor allem aus gemahlenen Mandeln und Zucker; oft wird es mit Puderzucker bestäubt

This article was published on 14th January 2025 so certain details may not be up to date.




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