Overberg, Südafrika Schlemmerroute

Über dem Berg

Zwischen Kapstadt und der Garden Route ist die Landschaft genauso bunt wie die Gastronomie: In der Region Overberg locken einzigartige Pflanzen, herrliche Buchten und moderne Landküche

Reise-Informationen

Overberg ist eine Region in der Provinz Westkap. Die Gegend ist geprägt durch weite Felder, Nationalparks, Küstenorte und schroffe Berge. Die Währung ist der südafrikanische Rand (ZAR). Zeitverschiebung: MEZ+1. Flüge von Deutschland nach Kapstadt dauern etwa 12 Stunden. Von dort erreicht man Hermanus nach einer etwa anderthalbstündigen Autofahrt.

HINKOMMEN

Lufthansa fliegt von Frankfurt a. M. nach Kapstadt. lufthansa.com
Condor bietet Flüge Direktflüge von Frankfurt a. M. nach Kapstadt an, von anderen deutschen Flughäfen mit einem Zwischenstopp. condor.com

WEITERE INFORMATIONEN

South African Tourism ist die offizielle Tourismuswebsite des Landes. Hier findet man nützliche Infos zur Reiseplanung. southafrica.net

Es gibt wohl nur wenige Straßen in Südafrika, die so schön sind wie der Clarence Drive. Zur Linken blickt man auf das Biosphärenreservat Kogelberg, zur Rechten zieht das glitzernde Meer in der False Bay vorbei, und im Rückspiegel wird die Skyline von Kapstadt immer kleiner. Diese ungefähr 30 Kilo­ meter lange Panoramastraße führt bis nach Overberg.

Keine Sorge, sollten Sie noch nie davon gehört haben. Für viele ist der Distrikt in der südafrikanischen Provinz Westkap nicht viel mehr als hügeliges Farmland, durch das man auf dem Weg zur weitaus berühmteren Garden Route kommt. Wenn man aber von der Autobahn N2 abfährt und die wenig befahrenen Straßen nimmt, versteht man schnell, warum sich so viele Einheimische in diese ruhige Ecke an der Südküste verliebt haben.

Overberg heißt übersetzt so viel wie „über dem Berg“, gemeint sind damit die Hottentots Holland Mountains. Hermanus bietet Reisenden einen ersten Vorgeschmack auf die Gegend. Der Küs­ tenort ist für Walbeobachtung berühmt geworden, und aufgrund der vielen Touristen und Wochenendausflügler aus Kapstadt hat sich hier über die Jahre eine lebendige Restaurantszene etabliert. 2019 wurde die Stadt dank ihrer kreativen Gastronomen sogar als UNESCO Creative City of Gastronomy gekürt. Einen guten Quer­ schnitt durch das kulinarische Angebot der Gegend bekommt, wer sonnabends Schulter an Schulter mit den Einheimischen über den Hermanus Country Market schlendert. Hier erledigt man nicht nur die Wocheneinkäufe, sondern stärkt sich danach auch mit kleinen Gerichten, die die über 20 Foodtrucks im Angebot haben.

„Wir wollen den Menschen hier die Möglichkeit geben, so viel wie möglich zu probieren. Deshalb gibt es an den meisten Ständen Essen, das man gut teilen kann, etwa Sushiplatten oder Pitabrot, das in Stücke geschnitten wird“, erklärt Michael Bayer, der den Markt organisiert. Das Angebot ist in der Tat groß, es reicht von traditionellen Jaffles (Sandwichtoasts) bis zu griechischen Spana- kopitas, die Melinda Conroy mit Kräutern aus ihrem Garten füllt.

Man könnte hier ohne Weiteres einen ganzen Tag verbringen, wir machen uns allerdings auf den Weg Richtung Osten. Eine Straße, die von blühenden Watsonias und fynbosbewachsenen Bergketten gesäumt ist, führt in knapp einer halben Stunde nach Stanford. Auch in dieser charmanten Landstadt am Ufer des Klein River ist in Sachen Gastronomie viel in Bewegung. The Tasting Room liegt inmitten weitläufiger Wiesen und Weinberge und lockt damit nicht nur Familien; leckeres Gebäck und handwerklich her­ gestelltes Brot gehen in der Ou Meul Bakery über die Theke. Aber am Sonnabendmorgen pilgern alle zum Stoep­Markt.

Der Markt, der seit über 15 Jahren in der Queen Victoria Street stattfindet, wird auf der Stoep – das ist Afrikaans für „überdachte Veranda“ – des Stanford Hotels abgehalten. An den Ständen fin­ det man eine bunte Auswahl an Produkten lokaler Manufakturen. Unbedingt probieren sollten Sie die traditionellen Koeksisters. Der Teig für dieses süße Gebäck wird zunächst geflochten, dann frittiert und in Zuckersirup getränkt. Ähnlich köstlich sind die hausgemachten Pasteten, das Chimichurri oder der Honig.

Vom Stoep Market ist es nur ein kurzer Spaziergang zu einem der bekanntesten Lokale der Stadt. In einem eleganten Cottage in der Du Toit Street verwöhnt Madré Smit Bester ihre Gäste mit gehobe­ ner Landküche. Um diese zu probieren, nimmt man auf der mit Weinreben umrankten Veranda Platz. Pro Service kommen nur 30 Gäste in den Genuss. Smit Bester ist in Overberg ein bekanntes Gesicht, denn sie hat über 20 Jahre in Restaurants in der ganzen Region gekocht. Wegen der Pandemie ist das Team ihres Restaurants – das übrigens nach ihr benannt ist – auf ein Minimum geschrumpft: Mit ihr als Küchenchefin, ihrem Ehemann Morné an der Theke und einer Assistentin ist das Lokal jetzt quasi eine Familienangelegen­ heit. Diese Intimität spiegelt sich auch in der kleinen regionalen Kar­ te und dem persönlichen Umgang mit Gästen wider.

„Ich bin keine gelernte Köchin, nur eine ganz normale Köchin“, sagt Smit Bester mit einem breiten Lächeln. „Das hier ist Land‐ küche, ehrliches Essen. Wir wollen, dass es unsere Gäste gemütlich haben und sich wohlfühlen. Ich möchte ihnen zeigen, wie einfach und bodenständig das Leben auf dem Land sein kann.“

Der Overberg ist von jeher so etwas wie die Speisekammer der Provinz Westkap. Es werden hauptsächlich Weizen, Raps und Gerste angebaut; in den Tälern grasen Schafe, Rinder und Milchkühe; es gibt einige Käseproduzenten, Wein‐ und Obstgärten und ambitionierte Kleinbauern, die alte Gemüsesorten anbauen, und an der Küste landen Boote mit Kisten voll mit frischem Gelbschwanz und Kabeljau (Kob) an. „Unser Fisch stammt ausschließlich aus der Region, aus den Häfen in Gansbaai oder Struisbaai, und wir bieten ihn nur an, wenn er auch wirklich frisch ist“, erklärt Smit Bester. „Deswegen sind für mich kurze Transportwege besonders wichtig, aber ich finde ehrlich gesagt auch, dass die Lebensmit‐ tel besser schmecken, wenn sie aus der Region kommen.“

Ein herrliches Plätzchen zum Übernachten ist die Stanford Valley Guest Farm. In den gemütlichen Zimmern fühlt man sich sofort wohl, es gibt auch frei stehende Cottages für Selbstversorger. Von dort aus blickt man über grüne Wiesen und die Fynbos‐Hänge am Akkedisberg. Der Hof ist vor allem bei Mountainbikern und Trailrunnern beliebt, denn unzählige Wege und Pfade der Gegend führen hier vorbei. Man muss aber nicht unbedingt ein hungriger Sportler sein, um im hauseigenen Restaurant Manor House einzukehren. Janine van der Nest ist seit 2019 hier an Bord. Als Chefköchin hat sie der rustikalen Küche einen zeitgenössischen Anstrich gegeben, jedoch nicht, ohne den Blick für die Produkte der Region und die jeweilige Saison zu ver­ lieren: Den Käse liefert das Stonehouse Cheese Estate, das nur wenige Hundert Meter vom Anwesen entfernt liegt, die hausgemachten Wurstwaren stammen vom Metzger im Ort. Kräuter holt sich das Team aus dem eigenen Garten, das Fleisch stammt von den auf dem Hof lebenden Springbö­ cken und Schafen. „Unsere Speisekarte wechselt alle drei Monate, je nachdem, was gerade Saison hat“, sagt Van der Nest. „Obwohl wir hier im Grunde genommen rustikale Küche anbieten, ist unser Ansatz doch äußerst modern.“

Um das besser zu verstehen, serviert sie uns ihren Vorspeisenteller mit geräuchertem Snoek, einem Fisch, der in den Gewässern rund ums Kap zuhauf vorkommt und für die Küstenbewohner von jeher eine wichtige Proteinquelle ist. Im Manor House wird er als Pastete mit Brioche und Süßkartoffeln serviert und ist damit eine junge Neuinterpre­ tation des Traditionsgerichts Snoek en patat.

Overberg ist nicht nur für das facettenreiche gastrono­ mische Angebot bekannt, sondern auch für erlesene Weine. Die Trauben wachsen etwas abseits von Hermanus in besonders malerischer Umgebung. Dort macht das He­mel­-en­-Aarde­-, also „Himmel und Erde“­ -Tal seinem Namen alle Ehre: mit Bergen, die über und über mit Fynbos bedeckt sind, mit Obstgärten, Weinreben und Wäldern. Hier lassen sich einige der bekanntesten Namen der südafrikanischen Weinszene verorten: Hamilton Russell, bekannt für exzellen­ te Chardonnays, oder Bouchard Finlayson, eine Boutique­ Kellerei, die im Land als Pionier des Pinot Noir gilt.

Im oberen Teil des Tals liegt das innovative Weingut Creation. Die Kellerei ist umgeben von akkurat angelegten und vorbildlich gepflegten Rebzeilen. Man kann sich kaum vorstellen, dass diese Fläche noch vor 20 Jahren eine felsige Schafweide war. Die Gründer des Guts – Jean­-Claude und Carolyn Martin – sahen das Potenzial der besonderen Lage hoch oben in Hemel­en­Aarde und wurden für ihren Mut belohnt: 2022 wurde Creation bei den World’s 50 Best Vineyards Awards als bestes Weingut Südafrikas ausge­ zeichnet, im weltweiten Vergleich belegt es übrigens Platz 38. Zum modernen Gut gehört ein ebenso modernes Res­ taurant. Neben Verkostungen mit Experten ist auch ein sechsgängiges Degustationsmenü mit Weinbegleitung im Angebot. Dabei hat man die Aromen der Region sowohl im Glas als auch auf dem Teller, denn die Gerichte bestehen größtenteils aus lokalen Zutaten.

„Wir wollen Innovation und Tradition miteinander verbinden, aber auch zeigen, dass uns Nachhaltigkeit wichtig ist“, sagt Jean-Claude. „80 Prozent unserer Produkte beziehen wir aus einem Umkreis von maximal 80 Kilometern Entfernung. Das hat gleich zwei positive Effekte: Es stärkt die lokale Wirtschaft und lockt Besucher an, die die Region kulinarisch kennenlernen wollen.“

Eine andere Region für Weinanbau ist das Agulhas Plain in der Nähe des Dorfes Elim. Der windgepeitschte Küstenstrich ist nicht gerade einfaches Weinterrain, aber die eisenhaltigen Böden und die starken Küstenwinde verleihen den Weinen ihren mineralischen Charakter. „Hier ist es windiger als in anderen Weinanbaugebieten, und der Wind ist hier zudem noch kälter“, erklärt Conrad Vlok. Er ist Winzer bei Strandveld Vineyards, einem der elf Weingüter, die das sogenannte Agulhas Wine Triangle bilden. „Der Wind kommt hier von Osten, Süden und Westen direkt vom Meer auf uns zu.“ 2022 bekam Vlok für seinen Pofadderbos Single Vineyard Sauvignon Blanc den renommierten Award Diners Club Winemaker of the Year. Aber auch Weine wie der rote The Navigator oder Adamastor, eine Cuveé aus Sauvignon Blanc und Semillon, sind die holprige Fahrt zu seinem schlichten Verkostungsraum wert.

Von hier aus geht es Richtung Norden durch eine hügelige Landschaft mit Getreidefeldern – eine Region, die im Winter und zu Beginn des Frühlings am schönsten ist, denn dann verwandelt sich die Landschaft in einen Flickenteppich aus leuchtenden Grün- und Gelbtönen. In Napier lohnt sich ein kurzer Stopp im Restaurant Farm Stall, bevor es über eine kurvenreiche Landstraße zurück zur Küste nahe der Stadt Gansbaai geht. In den Hügeln oberhalb der Stadt hat Michael Lutzeyer fast drei Jahrzehnte lang daran gear- beitet, das Grootbos Private Nature Reserve zu dem zu machen, was es heute ist: einem Ort, der sich dem Erhalt der einzigartigen Fynbos-Vegetation des Overbergs widmet. Zwei luxuriöse Lodges liegen mittendrin. Sie heißen passenderweise „Forest“ und „Garden“ und bieten die perfekte Ausgangslage für ausgedehnte Erkundungstouren durch das Reservat. Die kann man in Grootbos auch in Begleitung eines geschulten Naturführers erleben. Täglich wandern sie mit Gästen zu den Klippen, um Wale zu beobachten, und zeigen Höhlen, in denen einst Jäger und Sammler Unterschlupf suchten. Im Reservat selbst geht es auch im Auto oder zu Pferd zu den mit Fynbos bewachsenen Hängen.

Von der botanischen Vielfalt der Gegend lässt Ben Conradie sich gern inspirieren. Er leitet als Küchenchef von Grootbos ein Team von 25 talentierten Köchen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die Aromen der lokalen Vegetation. Ein Highlight ist das spezielle Fynbos-Menü, ein kulinarisches Highlight, bei dem, wie der Name verrät, die einheimische Fynbos-Pflanze verarbeitet wird, und weitere lokale kulinarische Traditionen einfließen. Sein Gericht „Mock Scallop“ besteht aus Pilzen – Königsausternpilz und Shimeji – statt aus importierten Meeresfrüchten. Und die gepökelte Regenbogenforelle stammt aus nachhaltiger Aufzucht von einer Farm ganz in der Nähe. Sie wird mit Zitrone, Zucker, Salz und wildem Konfettistrauch gewürzt. „Oft verwendet man zum Pökeln von Forellen Fenchel, aber der Konfettistrauch verleiht dem Fisch einen zitronig-krautigen Geschmack“, sagt Conradie. „Wir servieren ihn mit Erbspüree mit wilder Kapuzinerkresse.“

Der Abschied von Overberg ist wie die Aromen des Gerichts: bittersüß. Aber auf dem Rückweg Richtung Kapstadt tröstet immerhin die spektakuläre Aussicht entlang des Clarence Drives.

Wo man am besten übernachtet

Grootbos Private Nature Reserve Garantiert unvergesslich ist ein Aufenthalt in einer der beiden luxuriösen Lodges inmitten des 3500 Hektar großen, privaten Naturreservats. Service und Unterkunft haben Fünf-Sterne-Niveau. Wer aktiv werden möchte, kann reiten, wandern oder exotische Vögel beobachten. Suite ab 1200 Euro, inklusive Vollpension. R43 zwischen Stanford und Gansbaai, +27-28-3848053, grootbos.com

The Marine Seit 1902 gilt das Hotel als Grande Dame des Küstenorts Hermanus. Die Lage am Rand einer Klippe über der Walker Bay könnte spektakulärer kaum sein. Aus den eleganten Suiten blicken Gäste direkt aufs Meer, das ist vor allem in der Walbeobachtungssaison ein echtes Highlight. DZ ab 240 Euro. Main Road, Hermanus, +27-28- 3131000, themarinehotel.co.za

Mosaic Lagoon Lodge Die Öko-Lodge liegt mitten im Wald am Ufer der Klein River Lagoon. Outdoorer und Naturfans wähnen sich hier im Paradies, für Erkundungstouren auf dem Wasser stehen Kajaks bereit. Suite ab 260 Euro p. P. Wortelgat Road, Stanford, +27-76-3132814, mosaiclagoonlodge.co.za

Stanford Valley Guest Farm In herrlicher Lage schlummern Gäste auf der stilvollen Farm entweder in Suiten oder Cottages für Selbstversorger. Nach Ausflügen in die Umgebung entspannt man im The Poplar Spa mit Dampfbad und Tauchbecken mit freiem Blick auf die Berge. DZ ab 82 Euro. R326, 10 Kilometer von Stanford entfernt, +27-72-1980862, stanfordvalley.co.za

Essen

Sofern nicht anders angegeben, gelten die hier genannten Preise für ein Drei-Gänge-Menü für zwei Personen ohne Getränke

Bosman Hermanus Zur familiengeführten Bosman­Farm gehört das Restaurant Frame House. Gäste genießen hier inmitten bunter Protea­ Plantagen und Fynbos Delikatessen wie Springbock­Carpaccio und Salat mit geräucherter Forelle. Dazu trinkt man feine Weine aus der Region. Kleine Gerichte etwa 5 Euro. De Bos Farm, Karwyderskraal Road, Hemel-en-Aarde Valley, +27-76-3000819, bosmanhermanus.com

CatchCook An den Tischen am Kai des kleinen Hafens in Struisbaai kann man das geschäftige Treiben der Fischer aus nächster Nähe beob­ achten. Wenn nicht gerade Sturm aufzieht, ist frischer Fisch garantiert. Meeresfrüchteplatte etwa 17 Euro. Struisbaai Harbour, Struisbaai, +27-28-4356960, catchcookrestaurant.com

Dassiesfontein Der historische Hofladen mit Restaurant ist eine Insti­tution in Overberg. Auf den Tisch kommen hier traditionelle Boerekos, was übersetzt so viel wie Bauerngerichte heißt. Gäste haben die Wahl zwischen Lammeintopf und Hähnchenpasteten; die Einheimischen bestellen Kutteln in Currysauce oder kommen sonntags gleich mit der ganzen Familie zum ausgiebigen Mittagsbuffet. Etwa 15 Euro. N2, 13 km west of Caledon, +27-28-2141475, dassies.co.za

Farro Das Ehepaar Alex und Eloise Windebank hat reichlich Erfahrung in der Gastronomie gesammelt, bevor es sein eigenes europäisches Lokal eröffnete. Es liegt idyllisch neben dem Weinkeller des Gabrielskloof Wine Estate und bietet zeitgenössische Küche mit einem Hauch vom Kap, etwa Risotto mit grünen Erbsen oder knusprige Lammsticks mit Romesco und Brunnenkresse. Etwa 35 Euro. Gabrielskloof Wine Estate, N2, Swartrivier Rd, Bot Rivier, +27-28-0085017, farrofoodandwine.com

Ficks Direkt am Wasser probiert man sich hier durch die umfangreiche Speisekarte mit spanischen Pintxos, zu denen die einheimischen Weine der Region ganz hervorragend passen. Die Tische stehen direkt an einem natürlichen Steinpool, ein Bad zwischendurch ist möglich und erlaubt. Man kann nicht reservieren und sollte deshalb früh kommen. Pintxos etwa 3 Euro. 8 Marine Drive, Hermanus, +27-28-3124082, ficks.co.za

Manor House Restaurant Das elegante Lokal wächst mit seinen ambitio­ nierten Interpretationen von Landküche über sich hinaus. Was nicht direkt vor der Tür angebaut oder gezüchtet wird, ordert Janine van der Nest bei Produzenten in der Nähe – frisch und saisonal. Etwa 35 Euro. Stanford Valley Guest Farm, R326, +27-72-1980862, manorhouserestaurant.co.za

Mogg’s Country Cookhouse In einer Hütte an einem Feldweg bietet das Bistro von Julia Mogg unprätentiöse und doch kreative Landküche. Stamm­ gäste kommen insbesondere wegen der Lammhaxen, es lohnt sich aber auch, die modernen asiatischen Gerichte zu probieren. Etwa 37 Euro. Nuwe Pos Farm, R320, Hemel-en-Aarde Valley, +27-76-3140671, moggscookhouse.co.za

Napier Farm Stall Ilze Vos hat das kleine Geschäft am Straßenrand 1998 übernommen und sich seitdem mit ihren frisch gebackenen Broten und leckeren Backwaren bei Einheimischen einen Namen gemacht. Stück Kuchen etwa 3 Euro. 106 Sarel Cilliers St, Napier, +27-28-4233440

Schneider’s Cape Floral Kitchen Jurgen Schneider ist nicht nur passio­nierter Wildsammler, er hat auch über 40 Jahre als Koch in den feinsten Küchen der Welt zugebracht. In seinem Restaurant bringt er Fynbos auf die Teller. Seine Menüs sind ein kulinarischer Trip durch die Region Cape Floral. Auch gleich vor dem Lokal können Gäste lokale Pflanzen wie Buchu, Konfetti­ busch und Storchschnabel probieren. Vier­Gänge­Menü etwa 34 Euro. R43 zwischen Stanford und Gaansbai, +27-82-0880307, schneiders-kitchen.com

Nicht verpassen

Cape Agulhas Lighthouse Die Architektur des Gebäudes ist vom berühmten Leuchtturm von Alexandria inspiriert. Wer ihn emporsteigt, genießt beste Sicht aufs Meer und die Küste. Eintritt etwa 70 Cent. Lighthouse St, L’Agulhas, +27-28-4356078 Hermanus Cliff Path Der aussichtsreiche Spazierweg führt über etwa zwölf Kilometer an Buchten und Badestränden sowie an bunter Vegetation entlang. Rotary Way Gleich am Ortsrand von Hermanus beginnt die etwa fünf Kilometer lange Panoramastraße, die herrliche Aussichten auf Hermanus, die Landschaft und die Walker Bay bietet. Verkostung bei Stonehouse Cheese Diese Käserei an der R326 ist einen Stopp wert. Kunden dürfen die cremigen Sorten gratis probieren. Der Nguni-Camembert mit Ascherinde ist ein Highlight. R326, zwischen Stanford und Napier, +27-72-8345969 Walbeobachtung Hochsaison für Südkaper ist von Juli bis Oktober. Dann sieht man die Wale vor den Klippen von Hermanus und De Kelders. Wanderwege Besonders schön sind die Pfade rund um das Gut Bouchard Finlayson. Mögliche Routen findet man auf Karten, die es an der Kellertür gibt. An der R320 nahe Hermanus, bouchardfinlayson.co.za

Glossar

  • Fynbos : Der Begriff stammt aus dem Niederländischen und bedeutet etwa „feiner Busch“. Er bezeichnet den Großteil der Vegetation des Kap-Florenreichs und besteht aus über 7000 Farn- und Blütenpflanzenarten. Viele davon zählen zu den Hartlaubgewächsen mit lederartigen Blättern
  • Koeksister : Das klebrig-süße Gebäck hat in der südafrikanischen Afrikaansgemeinde Tradition. Weil es so süß ist, wird es oft mit schwarzem Kaffee serviert. Man findet es an Ständen in ganz Südafrika. Achten Sie auch auf die kap-malaiische Version ohne „k“ in der Mitte – Koesister. Das sind Hefeteigbällchen, die zuerst frittiert, dann in Sirup mit Zimt und Kardamom getaucht und zum Schluss in Kokos gewälzt werden
  • Jaffle : Die lokale Interpretation eines Sandwichtoasts wird oft in einer Eisenform direkt über den heißen Kohlen des Braai (Grills) zubereitet
  • Perlemoen : Das ist Afrikaans für „Abalone“. Diese Muschel war in den Gewässern der Region reichlich vorhanden, Wilderer, die sie nach Asien exportieren, haben den Wildbeständen aber zugesetzt. Einige Abalone-Farmen versorgen die lokalen Restaurants jedoch noch damit
  • Snoek : Die Hechtmakrele wird in kalten Küstengewässern gefangen und hat festes Fleisch, große Gräten und viel Aroma. Sie wird gerne gegrillt oder frittiert in Imbissbuden verkauft
  • Spekboom : Die kleinen fleischigen Blätter des Spekbooms – Portulacaria Afra – finden immer häufiger Eingang in die lokale Küche, weil sie Gerichten wie Eintöpfen eine krautige Säure verleihen
  • Springbok : Die kleine südafrikanische Antilope ist für ihr schmackhaftes, aber sehr mageres Fleisch bekannt. Es wird oft als Carpaccio serviert, schmeckt jedoch auch in deftigen Schmorgerichten fantastisch
  • Waterblommetjie : Übersetzt heißt die Pflanze „Wasserblume“, sie ist aber auch als Zweijährige Wasserähre oder Wasserzwiebel bekannt. Sie wächst wild am Kap, und ihre Blüten werden im Winter und Frühjahr gepflückt. Lecker schmecken sie mit Lammfleisch in einem traditionellen Bredie (Eintopf), aber auch gebraten aus der Pfanne mit Olivenöl und Zitrone

Richard Holmes und Sarah Coghill reisten mit Unterstützung von South Africa Tourism nach Overberg. southafrica.net

This article was published on 17th March 2024 so certain details may not be up to date.




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