Mailand ist für Mode und Design bekannt. Überraschend ist aber, dass die Metropolregion auch eine Hochburg für Landwirtschaft ist. Ein grüner Gürtel aus Ackerflächen und Weiden versorgt Restaurants mit lokalen und saisonalen Produkten
Reise-Informationen
Mailand, die zweitgrößte Stadt Italiens, liegt in der Region Lombardei im
Norden des Landes. Sie ist mit innovativer Architektur, einer stetig
wachsenden Designszene und weltbekannten Modehäusern eine der
fortschrittlichsten Städte des Landes. Die Flugzeit beträgt von Deutschland
aus etwa anderthalb Stunden. Reisende können rund um die Metropole
drei Flughäfen ansteuern: Malpensa, Bergamo und Linate. Vor Ort nutzt
man am besten das öffentliche Verkehrsnetz, denn mit über 100 Haltestellen
erreicht man mit der U-Bahn alle Ecken der Stadt innerhalb
weniger Minuten. Wer sich während der Fahrt lieber das bunte Treiben
in der Metropole anguckt, steigt am besten in die Straßenbahn. atm.it
HINKOMMEN
Eurowings fliegt von Köln direkt nach Malpensa. eurowings.com
EasyJet bietet Direktflüge von Frankfurt a. M. zum Flughafen Mailand-
Linate an. easyjet.com
WEITERE INFORMATIONEN
Yes Milano ist das offizielle Tourismusportal der Stadt. Auf der Website
finden Sie aktuelle Tipps zur Reiseplanung. yesmilano.it
Die Sonne geht langsam unter und taucht die Stadt in goldenes Licht. Von der Terrasse der Radio Rooftop Bar im zehnten Stock aus präsentiert sich ein beeindruckendes Panorama: die gläserne Kuppel der Galleria Vittorio Emanuele II, der Backsteinturm des Castello Sforzesco, die pastellfarbenen Palazzi der Altstadt und dazwischen moderne Wolkenkratzer. Mailand hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Ein Anlass dafür war die Expo 2015, die mitten in der Metropole stattfand. Heute prägen futuristische Hotels das Stadtbild, die Infrastruktur wird ausgebaut, und mit der neuen vollautomatischen U-Bahn-Linie M4 erreicht man seit Ende 2024 den Stadtkern vom Flughafen Mailand-Linate aus in knapp 15 Minuten. Man bereitet sich eben auch auf die Olympischen Winterspiele 2026 vor.
Isola, ein Viertel im Norden der Stadt, erfindet sich ebenfalls immer wieder neu. Als der renommierte Küchenchef Cesare Battisti 2009 hier sein Restaurant Ratanà eröffnete, war der Stadtteil noch unscheinbar. Doch etwa zur gleichen Zeit begann der Architekt Stefano Boeri dort seinen visionären Traum in die Wirklichkeit um zusetzen: Er wollte das urbane Leben grüner machen und entwarf die beiden Wohnhochhäuser Bosco Verticale, die ringsherum mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt sind. Mittlerweile spielt Boeri eine wichtige Rolle bei Forestami, einem ambitionierten Aufforstungsprojekt,
das bereits Hunderttausende Bäume in der Stadt gepflanzt hat. Bis 2030 sollen es sogar drei Millionen werden.
„Der Wandel macht auch vor der Gastroszene nicht halt. Vor der Expo gab es in Mailand etwa 2400 Restaurants, inzwischen sind es mehr als 4500“, erzählt Cesare Battisti, während er am Marmortresen lehnt und zu Mittag isst. Auch er selbst hat seinen Beitrag dazu geleistet und zwei weitere Lokale eröffnet: das Remulass, das er gemeinsam mit seiner Partnerin, der Sommelière Federica Fabi, betreibt sowie das Silvano in NoLo (North of Loreto). Das Jugendstilgebäude, in dem sein Restaurant Ratanà untergebracht ist, ist umgeben von modernen Hochhäusern und liegt in unmittelbarer Nähe der Biblioteca degli Alberi di Milano (BAM), einem stylishen botanischen Garten. Battisti ist selbst ein großer Fan von Urban Farming und regionaler Landwirtschaft. Nun ja, auf den ersten Blick mag es widersprüchlich klingen,
mitten in der Modemetropole Mailand von Landwirtschaft zu reden. Doch tatsächlich sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Fast 3000 Hektar der Stadtfläche – das entspricht rund 16 Prozent – stehen für landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung. „Der Parco Agricolo Sud ist ein riesiges landwirtschaftliches Gebiet, das die Stadt wie ein großes grünes Hufeisen umrahmt“, erklärt Battisti. „Mit mehr als 48 000 Hektar und ungefähr 120 Produzenten sowie Cascine (Bau ern höfen) ist die MetropolKindern beizubringen, dass Erdbeeren erst im Mai wirklich lecker sind, wenn sie hierzulande Saison haben. Wenn wir statt Waren mehr gute Ideen für die Zukunft rund um den Globus schicken würden, wäre die Welt schon um einiges besser.“ Mit einem Lächeln serviert er uns zwei großzügige Portionen Risotto alla vecchia Milanese. Sofort liegt der feine Duft von Safran in der Luft. Dieses edle Gewürz ist seit über 400 Jahren eng mit der Geschichte Mailands verbunden, und sein goldener Farbton findet sich überall wieder: von farbenfrohen Gerichten über historische Häuserfassaden bis zu den kunstvollen Glasfenstern des Doms. Battisti bereitet sein Risotto mit Knochenmark, Gremolata (einer Mischung aus Zitronenschale, Petersilie und Knoblauch) und einer aromatischen Bratensauce zu. Es ist wahrscheinlich das beste der Stadt: Dank bester Alpenbutter ist es cremig, hat eine zarte Textur und ist so etwas wie die Mailänder Definition von Soulfood. „Auch wir als Köche tragen Verantwortung“, sagt Cesare Battisti zum Abschied. „Wir brauchen junge engagierte Landwirte, die nicht nur Leidenschaft, sondern auch Fachwissen mitbringen.“ Marco Guzzetti, Jahrgang 1996, ist so einer. „Ich sehe mich weder als Koch noch als Unternehmer. Ich bin Bauer – und stolz darauf“, sagt er mit einem schüchternen Lächeln, während er die
Tür zu seinem Restaurant in der Via Stampa öffnet. Es liegt versteckt in einer ruhigen Seitenstraße nahe der Einkaufsmeile Via Torino. „Wer Essen wirklich verstehen will, muss auch verstehen, wo es herkommt. Wenn man seine eigenen Lebensmittel anbaut, merkt man schnell, wie viele Herausforderungen es da gibt, etwa weil sich das Klima ständig verändert oder die Ernte schlecht ist.“ Seine steile Karriere begann bereits mit 21 Jahren, damals war er noch Student. In Ligurien gründete er zusammen mit seiner Frau eine 5,5 Hektar große Azienda Agricola, ein Gut, auf dem sie Wein und Olivenöl anbauten. „Ich wollte meinen ökologischen Fußabdruck verkleinern und gleichzeitig etwas tun, das anderen helfen könnte. Konkret hieß das, brachliegende Grund stücke durch regenerative Landwirtschaft wieder zum Leben zu erwecken und produktive Felder daraus zu machen.“ Guzzetti ist fest davon überzeugt, dass Landwirtschaft einen großen Einfluss auf die Gesellschaft hat. Er erzählt davon, während
wir Tortellini in brodo essen. Diese kommen von Tortellante, einer Initiative in Modena, die mit Unterstützung von Koch Massimo Bottura junge Menschen mit Autismus dazu anleitet, handgemachte
Pasta zu fertigen und ihnen so berufliche Perspektiven eröffnet. Zu seinen Lieferanten gehört auch Madre Terra, eine Organisation aus der Lombardei, die Einwanderer beschäftigt. „Landwirtschaft kann sogar heilend sein“, sagt Guzzetti. „Indem sie dich der Natur und ihrem Rhythmus näherbringt, kommt man auch selbst wieder ins Gleichgewicht.“ Die Gerichte in seinem Restaurant spiegeln diesen bodenständigen Ansatz wider. Sie überzeugen mit intensiven Aromen: Ob es die köstlichen Mondeghili-Fleischbällchen sind oder das traditionelle Cotoletta alla Milanese – alles schmeckt, als hätte es eine Nonna gekocht.
Zurück im Zentrum sind die Gassen inzwischen voller Touristen. Für viele Mailänder sind die Besucherströme immer noch ungewohnt, denn ihre Stadt galt im Vergleich zu Florenz oder Rom lange Zeit eher als „kalt“, „grau“ und „industriell“. Doch überall wird renoviert, saniert und aufpoliert. Auch das Hotel Portrait Milano hat eine lange Umbauphase hinter sich. Das prächtige Gebäude war einst eines der ältesten Priesterseminare Europas, Ende 2022 wurde es als Boutique-Hotel wiedereröffnet. Rund um den beeindruckenden Innenhof aus dem 17. Jahrhundert, der heute Piazza del Quadrilatero heißt, führen historische Kolonnaden. Das Anwesen befindet sich im Herzen des Modeviertels, kaum einen Kilo meter vom berühmten Mailänder Dom entfernt. Álvaro und Adriana Sans vom Designstudio ASAH haben aus dem majestätischen Palazzo Cordusio (früher als Palazzo Venezia bekannt) ein luxuriöses Fünf-Sterne-Hotel gemacht. In der Cocktailbar Giardino Cordusio im Innenhof des Hotels ist der Name Programm, denn tatsächlich fühlt man sich mitten in grünem Interieur, zwischen grünen Wänden und üppigen Zimmerpflanzen wie in einem Garten. Hier wird der Aperitivo zelebriert, das wahrscheinlich authentischste Ritual, das man in Mailand erleben kann. Das Team rund um Mixologe Daniel Jonathan Selby, der früher in Londons legendärer Connaught Bar gearbeitet hat, zaubert hier Köstlichkeiten wie Negroni al Fresco. Die Straßenbahn Nummer zwei fährt bis zur Endstation in Bovisa. Früher war das Viertel von Industrie geprägt, mittlerweile hat es sich aber zu einem Hotspot für Kreative entwickelt. Auch Tommaso
Arrigoni zog vor einiger Zeit mit seinem Lokal Innocenti Evasioni nach Bovisa. Seine Vision von ethischer Zero-Waste-Küche wird hier buchstäblich greifbar: Sein Gemüsebeet liegt direkt vor der Tür. „Dieser Ort hier war für uns entscheidend“, erklärt er. „Mittlerweile kommen 50 bis 70 Prozent der Gemüsesorten, die wir täglich brauchen, aus unserem eigenen Garten, und wir planen, ihn weiter auszubauen. Die Speisekarte richtet sich nach dem, was im Garten wächst – nicht umgekehrt.“ Er lacht und zeigt auf die unterschiedlichen Kopfsalate, Kohlköpfe und Kräuter. Zudem liefern zwei Bienenvölker jährlich etwa 50 Kilogramm Honig. Aber das ist noch nicht alles: Übrig gebliebene Lebensmittel werden zu Kompost für den Gemüsegarten des Nachbarn verarbeitet. Und dieser Nachbar ist nichts Geringeres als das Politecnico di Milano, die größte technische Universität Italiens. In der nahe gelegenen Mikrobrauerei Ibrida werden sogar Brotreste noch zu Bier verarbeitet. Das Restaurant bezieht etwa 35 Prozent seiner Energie aus Photovoltaikanlagen und anderen energieeffizienten Lösungen. In Sachen Nachhaltigkeit ist es also ein bemerkenswertes Projekt und ein weiterer Beweis dafür, dass man auch und gerade mitten in Städten umweltbewusst leben und wirtschaften kann. Während das alles sehr praktische Ansätze sind, spricht der niederländisch-italienische Koch Eugenio Boer mit seinem Restaurant eher die emotionale Seite der Landwirtschaft an – und zwar, indem er das Konzept des altmodischen Landgasthofs mitten in die Stadt holt. Zusammen mit seiner Frau Carlotta Perilli eröffnete er Bu:r in einer ruhigen Straße im sonst sehr lebhaften Viertel Ticinese. „Was ist ein Restaurant? Ein Ort, wo man sich gut und willkommen fühlen möchte und wo man sich verwöhnen lassen kann“, sagt Boer. „Unsere Gäste sind uns wichtig, ebenso wichtig wie unsere Lieferanten, die wir alle persönlich kennen, ganz ohne Zwischenhändler“, fügt er hinzu. In seiner Küche werden lokale Zutaten mit modernen Techniken verarbeitet und nach zeitgenössischen Rezepten zubereitet. Viele seiner Gerichte sind aus persönlichen Erinnerungen entstanden. Ein Beispiel dafür ist ein Gericht namens Il Cervo, der Hirsch. „Es ist eine Hommage an meine Zeit in den Bergen mit Norbert Niederkofler, dem Südtiroler Drei-Sterne-Koch. Eines Abends bin ich mit dem Auto durch die Berge gefahren, als plötzlich hinter einer Kurve ein Hirschrudel auf der Straße stand – viele riesige Tiere, einige mit prachtvollen Geweihen. Ihr Bild im Scheinwerferlicht blieb mir im Gedächtnis und inspirierte mich zu diesem Gericht“, erklärt er und fügt dann nach kurzem Schweigen hinzu: „Es geht immer um Achtsamkeit.“
Die Präsentation zeugt von Achtung: Eingerahmt von Rainfarnblättern, Lakritz und Himbeeren, wird das rohe Hirschfilet bei 37 Grad – also etwa Körpertemperatur – auf einem Stein serviert. Boer versteht diesen Gang als Verweis auf waidgerechte Jagd, die in den natürlichen Kreislauf von Leben und Sterben eingebunden ist. Er rät seinen Gästen, es mit den Händen zu essen. Dazu wird ein Schälchen mit einem Extrakt aus Kiefernharz gereicht. Sobald die Finger die Flüssigkeit berühren, erfüllt deren süßlich-würziger Duft die Luft. Und sofort hat man den Wald vor Augen – mitten in Mailand.
Wo man am besten übernachtet
Aethos Milan Mitten im angesagten Viertel Navigli begeistert dieses
Hotel vor allem stilbewusste Reisende. Die 32 geräumigen Suiten sind
indivi duell eingerichtet und versprühen mit Chesterfield-Sofas, Mahago‑
ni tischen, Kunst und antiken Möbeln elegantes Retroflair. Einige Suiten
verfügen zudem über große Balkone. Kleiner Tipp für Romantiker: Von
Zimmer 23 aus haben Sie die Darsena, das ehemalige Hafenbecken
Mailands, im Blick. Es stammt aus einer Zeit, als die Stadt noch von Kanälen
durchzogen war. Empfehlenswert ist auch das hauseigene Restau‑
rant Zaïa, wo eine Mischung aus nahöstlicher und italienischer Küche
serviert wird, sowie The Doping Bar, eine der besten in der Gegend.
DZ ab 230 Euro. 8 Piazza XXIV Maggio, +39-02-89415901, aethos.com
Avani Palazzo Moscova Milan Zu den noch jungen Neuzugängen der
Stadt gehört dieses Hotel in einem neoklassizistischen Palazzo, in dem
einst Mailands erster Bahnhof untergebracht war. Das pulsierende Nacht‑
leben ist hier ebenso in Reichweite wie die angesagten Boutiquen des
Corso Como. Zum Haus selbst gehören ein Spa, ein Fitnessstudio und
Yogamatten in jedem Zimmer. Die 65 Zimmer sind minimalistisch
eingerichtet, die Avani-Suite hat außerdem einen Balkon mit Blick auf
das Garibaldi-Viertel. Je nach Saison können Gäste unterschiedliche
Erlebnisse buchen – von Supper-Clubs über Touren in einem Vintage-
Fiat 500 bis zu Fahrradausflügen. Im hauseigenen Restaurant The Forte
kommt fangfrischer Fisch aus dem Tyrrhenischen Meer auf die Teller. DZ ab
160 Euro. 12b Viale Montegrappa, +39-02-29060312, avanihotels.com
Palazzo Cordusio Gran Meliá Nach aufwendiger Restaurierung erstrahlt
dieser Palazzo aus dem 19. Jahrhundert nun als luxuriöses Fünf-Sterne-
Hotel. Historische Grandezza trifft auf modernes Design – mit sorgfältig
ausgewähltem Mobiliar und Leuchten von Designgrößen wie Gio Ponti,
Vico Magistretti, Miguel Milá und Patricia Urquiola. Die 84 Zimmer,
darunter 29 Suiten, verteilen sich auf fünf Etagen und sind mit edlen
Textilien von Rubelli ausgestattet – eine Hommage an das venezianische
Erbe des Hauses. Das asiatische Restaurant Saki ist übrigens auch für
externe Gäste geöffnet. Ein Tisch dort im Freien bietet spektakuläre
Sicht auf den Dom. Für süditalienische Küche mit Fokus auf den Inseln
steuert man das Restaurant Isola auf der Dachterrasse an. Weitere High‑
lights sind die Cocktailbar Giardino Cordusio und ein Spa mit Indoor-
Pool. DZ ab 807 Euro. 2 Piazza Cordusio, +39-02-49597294, melia.com
Portrait Milano Luxuriöser geht es kaum: Wer in diesem ehemaligen
Priesterseminar mitten im Herzen des Modeviertels eincheckt, kann über
viel Eleganz staunen: Die 73 geräumigen Suiten verbinden das Flair
majestätischer Mailänder Residenzen mit der meisterhaften Handwerks-
kunst der Toskana. Wohin man blickt, erspäht man feinste Materialien
und durchdachtes Design: von den großzügigen, mit Carrara-Marmor
verkleideten Bädern bis zu den Ankleidezimmern, deren Optik an edle
Lederkoffer erinnert. Wer eine Pause vom Trubel der Stadt braucht, findet
im ähnlich stilvoll gestalteten Spa Entspannung. Hier taucht man in
einem beleuchteten Schwimmbecken ab oder wählt eine exklusive
Anwendung aus dem Angebot des The Longevity Suite. DZ ab 1105 Euro.
Corso Venezia 11, +39-02-367995800, lungarnocollection.com
Essen
Soweit nicht anders angegeben, gelten die hier genannten Preise pro
Person für ein Drei-Gänge-Menü ohne Getränke
10_11 Das hauseigene Restaurant des Hotels Portrait Milano (siehe
„Übernachten“) lockt mit hübscher Architektur und einem versteckten
Garten. Küchenchef Luigi Cinotti serviert klassische Mailänder Gerichte
wie sautierten Reis mit Knochenmarkragout und Gremolata sowie ein
cremiges Vitello tonnato, das seinen Ursprung im Piemont hat. Berühmt
ist das Lokal aber für sein gleichnamiges Pastagericht 10_11, eine
köstliche Pasta in Bianco mit 36 Monate gereiftem Parmigiano Reggiano.
Wenn noch Platz im Magen ist, gönnen Sie sich eines der ausgezeichneten
Desserts von Patissier Cesare Murzilli. Etwa 68 Euro. Corso Venezia 11,
+39-02-367995850, lungarnocollection.com/10-11-restaurant
Bu:r Die Mischung aus Tradition, ultramodernen Ideen und lokalen
Zutaten zeichnet dieses Restaurant aus. Ein beliebtes Gericht ist die
lombardische Mariconda-Suppe, die hier als Ramen neu interpretiert
wird. Alle asiatischen Aromen werden dabei mit italienischen Zutaten
nachgebildet: Mit hauchdünn geschnittenem schwarzen Trüffel werden
etwa Noriblätter imitiert. Außerdem würdigt Küchenchef Eugenio Boer
mit einem zitronig frischen Risotto seiner Heimat Ligurien. Am Dessert
Rimedio della nonna führt kein Weg vorbei: Die Kombination aus Milch,
Cognac, Kastanienhonig, Lorbeerblatt und Zitrone ist eine Hommage an
seine Großmutter und ihr Heilwissen. Neun-Gänge-Degustationsmenü
etwa 130 Euro p. P. 22 Via Mercalli, +39-02-62065383, restaurantboer.com
Giardino Cordusio Ein echtes Highlight im Palazzo Cordusio (siehe
„Übernachten“) ist diese klassisch italienische Cocktailbar im Erdgeschoss.
Schon das Ambiente versprüht mit Samtsofas, goldenen Spiegeln, opu‑
lenten Kronleuchtern und einer zwölf Meter langen Mahagonibar feinstes
Dolce-Vita-Flair. Die Cocktailkarte wurde in Zusammenarbeit mit dem
preisgekrönten Barkeeper Giancarlo Mancino konzipiert. Probieren Sie
unbedingt den Negroni al fresco. Cocktails etwa 15 Euro. 2 Piazza
Cordusio, +39-351-3667099, giardinobarlounge.com
Innocenti Evasioni Seit 1998 ist das Restaurant ein fester Bestandteil
der Mailänder Gastroszene. Mittlerweile befindet es sich im Viertel
Bovisa. Das Küchenteam hat sich ganz der Nachhaltigkeit und der Zero-
Waste-Bewegung verschrieben. Gäste haben die Wahl zwischen saisonalen
Menüs oder Gerichten à la carte. Auf die Teller kommen Köstlichkeiten
wie Ravioli mit Hasenragout, Feigen und Schokolade oder ein buttriges
Enten-Foie-Gras. Sechs-Gänge-Degustationsmenü etwa 100 Euro
p. P. 66 Via Giuseppe Candiani, +39-02-33001882, innocentievasioni.com
Radio Rooftop Bar Im zehnten Stock des stilvollen Hotels ME Milan Il
Duca trifft man sich in dieser angesagten Rooftop-Lounge. Auf den
beiden Außenterrassen kann man mit Blick über die Stadtviertel Porta
Nuova und CityLife den Sonnenuntergang bestens genießen. Dazu trinkt
man einen „Apple of My Eyes“ mit Wodka und Vanille- sowie Zimtnoten.
Cocktail etwa 18 Euro. 18 Via Marco Polo, +39-02-84220108, melia.com
Ratanà Cesare Battisti serviert seinen Gästen beste Mailänder Küche.
Hier gibt es unwiderstehliche Mondeghili-Fleischbällchen, ein köstliches
Risotto alla Vecchia Milano – vielleicht sogar das beste der Stadt – und Cassoeula,
einen deftigen Eintopf. Sommelière Caterina Poma wählt aus den
unglaublichen 600 bis 700 überwiegend biodynamisch produzierten Weinen
der Karte gerne etwas Passendes zu jedem Gericht aus. Unbedingt vorab
reservieren. Fünf-Gänge-Degustationsmenü ohne Getränke etwa 70 Euro.
28 Via Gaetano de Castillia, +39-02-87128855, ratana.it
Remulass Das farbenfrohe Bistro fügt sich ganz harmonisch in das belebte
Viertel Porta Venezia ein. Francesco Vitale zaubert in seiner winzigen, halb
offenen Küche Speisen, die zwar nicht streng vegetarisch sind, bei denen
aber doch immer ein anderes Gemüse im Mittelpunkt steht. Besonderes
Augenmerk liegt auf alten Sorten wie der Zwiebel Ramata di Milano oder
den Fave di Carpino, Saubohnen aus Carpino in Apulien, die von der Slow-
Food-Bewegung geschützt werden. Es gibt nur 25 Plätze, also reservieren
Sie unbedingt vorher. Am Wochenende ist das Lokal geschlossen. Etwa
53 Euro. 21 Via Nino Bixio, +39-02-52517356, remulass.it
Silvano Vini e Cibi al Banco Hier ist Qualität wichtiger als kulinarische
Trends. Seit September 2023 empfängt die Osteria im unkonventionellen
Stadtteil NoLo Gäste, die sowohl zum Aperitivo als auch zum Essen kommen.
Vladimiro Poma unterhält mit seiner lebhaften Art nicht nur den Tresen,
sondern hat auch die Küche im Griff. Dementsprechend entspannt ist die
Atmosphäre. Man erfreut sich an einfachem, aber leckerem Essen wie
Leberpastete mit warmer Focaccia oder Brot mit Wurstragout. Die exzellente
Ceviche zeugt außerdem davon, dass Poma einige Zeit im renommierten
Astrid y Gastón in Peru gearbeitet hat. Kleine Gerichte etwa 4 Euro. 2 Piazza
Morbegno, +39-02-72193827, silvano.superbexperience.com
Sogni Sogni bedeutet übersetzt „Träume, und die werden in diesem Lokal
in Porta Genova auch tatsächlich Wirklichkeit, zumindest für all jene, die
Fisch- und Meeresfrüchte mögen. Das Interieur ist mit Samtstoffen, antiken
Spiegeln und einer mit Zink verkleideten Bar romantisch verspielt. Drei sehr
unterschiedlich gestaltete Räume bieten jeweils eine eigene Atmosphäre, in
einem Raum macht man am langen, geselligen Tisch sicher neue Bekannt-
schaften. Zu den Highlights von Koch Gianluca Clerici gehören seine
Spaghetti mit Muscheln, vegetarische Optionen gibt es auch. Aperitivo mit
Essen etwa 35 Euro. 8 Via San Calocero, +39-02-45472909, sogni.eu
Via Stampa Dieses französisch anmutende Restaurant in einem ehemaligen
Schneideratelier gehört zu den spannendsten Eröffnungen der letzten Jahre
in Mailand. Besitzer und Koch Marco Guzzetti serviert ehrliche, boden stän‑
dige Gerichte. Doch hinter dem scheinbar Einfachen stecken jede Menge
Forschung und Wissen in Hinblick auf die Wahl der Zutaten und die Zubereitungstechni
ken. Brot und Pasta werden zudem in der eigenen Bäckerei hergestellt.
Nach dem Aperitivo genießt man fein komponierte Speisen wie Carnaroli-Reis
mit Sauerrahmbutter, Marsala, Salina-Kapern und Kaffee. Degusta‑
tions menü etwa 64 Euro. 8 Via Stampa, +39-02-30554088, viastampa.it
This article was published on 4th November 2025 so certain details may not be up to date.

