Galway, Irland Schlemmerroute

Im wilden Westen

An der Westküste Irlands ist der Atlantik rau und die Landschaft ursprünglich. Von jeher lässt die Natur rund um Galway Landwirte und Fischer auf dem Vollen schöpfen. Jetzt lockt eine junge Generation Gourmets mit moderner Sterneküche, Foodtrucks, Algen und würzigem Gin

Reise-Informationen

Galway ist die Hauptstadt der Grafschaft Galway in Irland. Die Stadt liegt an der irischen Westküste. In einigen Gebieten ist Irisch die Hauptsprache, Englisch versteht man aber überall. Die Währung ist der Euro. Zeitverschiebung: MEZ-1. Flüge von Deutschland dauern etwa zwei Stunden. Von Dublin fährt man per Auto zwei Stunden bis Galway. Von Shannon dauert die Fahrt etwa eine Stunde.

HINKOMMEN

Aer Lingus fliegt ab Frankfurt a. M., Berlin und München direkt in die irische Hauptstadt Dublin. aerlingus.com
British Airways bietet Flüge ab Hamburg und Düsseldorf nach London. Von dort geht es dann mit Aer Lingus weiter nach Shannon. ba.com

WEITERE INFORMATIONEN

Discover Ireland ist die offizielle Tourismuswebsite des Inselstaates. Hier findet man auch nützliche Infos rund um Geschichte, Architektur und Stränden in Galway und der Region Connemara. discoverIreland.ie

Galway Tourism ist das städtische Portal für Tourismus, Kultur und Outdoor-aktivitäten. Hier informiert man sich über aktuelle Veranstaltungen wie Festivals oder Märkte. galwaytourism.ie

The Wild Atlantic Way Der über 2600 Kilometer lange Panoramaweg führt an der Westküste Irlands entlang. Die Website bietet reichlich Wissenswertes zu den 14 Abschnitten des Weges und hilft mit Tipps zu Unterkünften und Sehenswürdigkeiten bei der Reiseplanung. thewildatlanticway.com

Die Sonne scheint, der Atlantik vor der Bunowen Bay glitzert, und Graham Roberts erzählt, was er über das Meer und seine Bewohner weiß. „Im Juni und Juli nähern sich die Lachse dem Ufer und fangen an zu springen“, sagt Roberts. „Manchmal wartet man tagelang, denn wenn es nicht genug regnet, können sie den Fluss, auf den sie zusteuern, nicht riechen und ziehen vorbei. Regnet es dagegen zu viel, schwimmen sie einfach weiter, und die Fischer haben keine Chance, sie zu fangen.“

Graham Roberts ist Besitzer einer Räucherei an der zerklüfteten Atlantikküste Irlands. Er kennt das Meer und die Fischer und weiß genau, wie man sprichwörtlich das Beste aus dem Meer herausholt. Er selbst stammt aus Connemara, einer Region in der Grafschaft Galway, und bezieht seine Ware von den Fischern vor Ort, so wie es auch schon sein Vater gemacht hat. Obwohl der Atlantik wild und unberechenbar sein kann, beschenkt er die Menschen an der Küste auch mit feinen Produkten: Im August tummeln sich hier die Thunfische und im Winter dicke Makrelen.

Der köstliche, über Buchenholz geräucherte Lachs, den Roberts herstellt, ist eine der vielen lokalen Delikatessen, die in den Res­ taurants in der nahe gelegenen (und gleichnamigen!) Stadt Galway auf der Karte stehen. Diese Lokale sind längst auch über die Grenzen der Grafschaft hinaus bekannt. Mitverantwortlich für die gastronomische Evolution der Region ist JP McMahon, Koch und Besitzer des Aniar (das ist Gälisch und heißt „aus dem Westen“). Sein Lokal liegt – wie könnte es anders sein – im West End von Galway. „Wir haben hier an der Westküste Irlands wirklich erstklassige Produkte“, sagt er. „Unsere einzige Aufgabe besteht darin, sie auf den Tellern gut in Szene zu setzen. Und dafür braucht es oft gar nicht mehr viel.“ McMahon arbeitet nach seinem eigenen Konzept. Die Gänge seiner Degustationsmenüs für den Abend stehen meis­tens erst dann fest, wenn die Zutaten von den Händlern aus der Region am Morgen eintreffen. Im einladenden, schlichten Speise­ saal des Aniar stehen Gläser mit eingelegten Holunderblüten, ge­ trockneten Beeren und Kräutern in den Regalen – alles stammt aus der Region. „Geschichte fasziniert mich“, sagt McMahon. „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen wieder mehr Fisch und wild wachsende Lebensmittel in ihren Speiseplan integrieren – so wie unsere Vorfahren – dabei aber unser Wissen von heute nutzen.“

Das Sammeln wild wachsender Lebensmittel wurde einst von armen Menschen aus der Not heraus praktiziert. Heute begeben sich Spitzenköche und Produzenten aus aller Welt mit Körben und Einmachgläsern in die Natur. Auch Claire Davey ist von den Ge­ schenken der Natur begeistert. Der Kräuterexpertin und Destil­ lateurin wurde das Sammeln quasi in die Wiege gelegt, bereits ihre Mutter und Großmutter haben wilde Kräuter und Beeren gesucht. „Die Menschen achten bei Getränken viel weniger auf den Geschmack als beim Essen“, sagt sie. „Deshalb habe ich eine Art ,flüssige Küche’ erfunden. Damit bringe ich saisonale Aromen vom Land in die Stadt.“ In der Flavour Academy, einem Teil der Galway City Distillery, steht sie inmitten von Töpfen mit Enzian­ wurzeln, Fenchel­ und Koriandersamen, Wermutblättern und Ros­ marinessenz. Während sie erzählt, kontrolliert sie ihren Vorrat an Sumachbeeren: „Sie müssen trocken sein, bevor ich Likör daraus herstellen kann. Aus den Brombeeren, Holunderbee‐ ren und Hagebutten, die ich im Herbst sammle, mache ich auch Gin und Sirup. Alles, was ich verwende, ist irisch, bis auf den Wein.“

Obwohl in der Region kein Wein angebaut wird, ist er in Galway trotzdem beliebt. „Die Stadt war früher ein wichtiger Importeur von Weinen der Iberischen Halbinsel“, sagt Käsemeister Seamus Sheridan. Er ist Mitinhaber des gleichnamigen Ladens gegenüber der mittelalterlichen St.‐Nikolaus‐Kirche. „Und sie war auch ein großer Exporteur von Whisky, Stoffen und Lebensmitteln.“

Der Hafen hat Galway in der Tat jahrhundertelang geprägt – in guten wie in schlechten Zeiten. Die eleganten gregorianischen Häuser an den Ufern des Flusses Corrib erzählen ebenso vom einstigen Handelsreichtum wie die hübschen viktorianischen Gebäude in der Altstadt. Aber der ehemals geschäftige Hafen war für mehr als eine Viertelmillion Iren auch der letzte Blick auf ihr Heimatland, als sie im frühen 19. Jahrhundert aufgrund von Armut gezwungen waren, in die USA oder nach Kanada auszuwandern.

Heute blüht die Stadt wieder auf. „Galway definiert sich über Musik und Sport und auch immer mehr über die kulinarische Szene“, sagt Sheridan und jongliert eine Platte mit irischen Käsesorten an den Tisch: mild‐süßer Crozier‐Blue‐Schafskäse, Gubbeen mit gewaschener Rinde und Cnoc‐Dubh‐Ziegenkäse, der mit einer Ascheschicht überzogen ist. „Der viele Regen hier und die kräuterreichen Wiesen sind perfekt für die Milchwirtschaft“, sagt er.

Schon etwa 7000 v. Chr. ließen sich auf der Insel Irland kriegerische keltische Stämme nieder. Im Laufe der Geschichte gab es dann immer neue Eroberer und Siedler. Vom 13. bis zum frühen 19. Jahrhundert wurde Galway – von Kundigen oft auch als „Stadt der Stämme“ bezeichnet – von einem kleinen Kreis an Händlerfami‐ lien beherrscht. Piraterie spielte entlang der Atlantikküste immer eine Rolle, besonders viele Legenden ranken sich um die Piratin Gráinne Mhaol, besser bekannt unter ihrem englischen Namen Grace O’Malley. Im 17. Jahrhundert nahm dann der englische Heerführer Oliver Cromwell die katholische Insel ein, zwei Jahrhunderte später verhalf Whisky Irland zu Wohlstand.

Uisce beatha oder „Wasser des Lebens“ wird die Spirituose von den Einheimischen auch genannt. Whisky wird traditionell aus gemälzter und gekeimter Gerste sowie Wasser destilliert. Es wird vermutet, dass Mönche vom europäischen Festland bereits im frühen Mittelalter ihr Wissen über die Destillation auf das reichlich vorhandene Getreide in Irland angewendet haben. Mit Er‐ folg, denn im Laufe der Zeit entwickelte sich die in Holzfässern gereifte Spirituose zu einem äußerst beliebten Getränk. Auch in privaten Haushalten wurde experimentiert. So stellten viele Familien ihr eigenes „Lebenswasser“ her: Poitín oder Moonshine – destilliert aus Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide.

Wer von Galway Richtung Connemara im Nordwesten der Insel reist, durchquert eine weitestgehend unberührte Landschaft mit zerklüfteten Hügeln, Torfmooren, hier und da Bäumen und kleinen Gletscherseen. In der Region gab es einst uralte Wälder und saftige Weiden. Heute ist sie überzogen mit einem Flickenteppich aus Feldern, moosbewachsenen Steinmauern und Büschen. Was hier wächst, ist nährstoffreich und kommt zum Teil sogar in der Pflanzenmedizin zum Einsatz. Auch Ponys sind auf der Insel zu Hause. Das sogenannte Connemara‐Pony soll aus der Zeit der Wikinger stammen. Diese Tiere können sich gut in schwierigem Terrain zurechtfinden, fressen weniger als andere Ponyrassen und lassen sich auch vom vielen Regen nicht aus der Ruhe bringen.

In der Nähe von Clifden, einer charmanten Kleinstadt und der inoffiziellen Hauptstadt Connemaras, erklärt Rinderzüchter und Archäologieexperte John O’Halloran, was die Rinder der Insel so einzigartig macht. „Droimeann ist die älteste irische Rasse. Die Tiere sind ruhig und intelligent. Im Unterschied zu anderen Rassen sind ihre Zungen sehr beweglich, sodass sie auch Pflanzen und Kräuter fressen, an die andere Tiere nicht herankommen, etwa Heidekraut, wilden Thymian und jungen Ginster.“ O’Hallorans stattliche Herde wechselt zwischen drei Weiden hin und her, alle sind nur einen Katzensprung vom Meer entfernt. „Das leicht salzige Aroma des Regens findet man später dann im Fleisch wieder“, sagt er und fügt schmunzelnd hinzu, dass auch die Milch köstlich und besonders proteinreich sei: „Das liegt sicher mit daran, dass die Feen der Insel immer den ersten Schluck bekommen.“

Auf dem Weg von Ortschaft zu Ortschaft staunt man immer wieder über die Natur Irlands. Am Autofenster ziehen knallig pinke Fuchsien, Farn, Bäche, hüfthohe Torfstapel und mit Heide bewachsene Hänge vorbei. Dazwischen stehen winzige weiß getünchte Häuschen und manchmal auch ein Esel oder Scha­ fe. Mit Glück kommt man an einem der Honigstände am Straßen­ rand vorbei und kann sich mit köstlichem Wildblumen­ oder Heide­ honig eindecken. Übrigens: Laut einem Imker auf dem trubeligen Markt in Galway sind die einheimischen Bienen bestens an das lokale Wetter angepasst, das heißt, sie fliegen auch bei niedrigen Temperaturen, und die Nässe scheint ihnen nichts anzuhaben.

Der Killary Fjord ist 18 Meter tief, 14 Kilometer lang und in drei Bereiche aufgeteilt. Das erklärt Muschelfarmer Simon Kennedy. „Wir sind hier in der Mitte, wo sich das saubere Atlantikwasser befindet. Leider bekommen wir hier auch viel Regen ab. Auf Inishbarna, der kleinen Insel an der Mündung des Fjords, scheint die Sonne doppelt so häufig wie hier“, sagt Kennedy.

Er steuert seinen flachen Kahn zu den Muschelbänken, die etwa 80 Meter vor der Küste liegen: „Ich liebe die Ruhe des Fjords“, schwärmt er und erzählt von seiner früheren Arbeit als Schlepp­ netzfischer auf der Beringsee. Die Muscheln hängen an dicken Seilen, und als er eines an Bord zieht und es kräftig schüt­ telt, purzeln sie herunter. Und nicht nur die Muscheln: Auch Maulwurfkrebse, Seeigel, Seesterne und winzige Aale liegen an Deck. Simon entlässt das meiste zurück ins Wasser.

Am Kai wird der Fang dann bald verkostet. Kate O’Connor Kennedy hat ein wahres Festmahl zubereitet: Auf dem Tisch steht eine Schale mit den gesäuberten, gekochten und cremig-zarten Muscheln, daneben eine Platte mit Käse, Brot und saftigen Kilkenny-Pearmain-Äpfeln aus dem eigenen Garten.

Südlich von Killary führt eine Panoramastraße durch die Gebirgszüge der Twelve Bens und Maumturks. Gelber Stechginster leuch- tet an den Hängen, und die wenigen Bäume, die hier stehen, biegen sich im Wind. An der felsigen Küste der Galway Bay wird die Landschaft dann flacher. Sinéad O’Brien, die hier gemeinsam mit ihrer Mutter Cindy eine Algen- und Abalonenfarm führt, erklärt, warum sie sich ausgerechnet für diesen Ort entschieden haben: „Algen und Schalentiere wachsen nur bei der richtigen Wassertemperatur. Der Klimawandel wirkt sich anderswo leider auch auf ihre Lebensräume aus.“ Vor der Küste Irlands sind die Bedingungen mit einer Temperatur von etwa 15 Grad aber noch perfekt.

Die Abalone, die hierzulande aufgrund ihrer Form auch Seeohr heißt, ist im Meer vor Irland zwar nicht heimisch, dafür aber der großblättrige Fingertang, der ebenfalls auf der Farm angebaut wird. „Bei den Abalonen handelt es sich um eine japanische Sorte. Wir halten sie in Gruppen und ernten sie nach etwa drei bis fünf Jahren“, sagt O’Brien. In riesigen Becken neben den Abalonen schwingen Meersalat und Riementang im Wasser hin und her. Ihre Energie schöpft die innovative Farm übrigens aus einer Windturbine in der Nähe, die vom starken Atlantikwind angetrieben wird. Im Einklang mit der Natur zu leben und zu arbeiten ist für die Einwohner und Produzenten im Westen Irlands viel mehr als nur eine Floskel.

Wo man am besten übernachtet

Essen

Sofern nicht anders angegeben, gelten die hier genannten Preise pro Person für ein Drei-Gänge-Menü inklusive Wein

Aniar Seinen Michelinstern hat das Restaurant mehr als verdient: Nicht nur die Gerichte sind fantasievoll und handwerklich exzellent, auch das Personal ist äußerst kundig und freundlich. Chefkoch und Besitzer JP McMahon lässt sich bei der Kreation seiner Gerichte vom Charakter der Region inspirieren. Seine Zutaten stammen von Bauernhöfen und Manufakturen, die ihm Produkte vom Land und aus dem Meer liefern. Degustationsmenü mit über 20 Gängen etwa 146 Euro p. P., ohne Wein. 53 Lower Dominick Street, Galway, +353-91-535947, aniarrestaurant.ie

Corrib House Tea Rooms In diesem denkmalgeschützten Haus im gregorianischen Stil kommen Zutaten von lokalen Lieferanten auf den Tisch. Der ausgezeichnete Brunch ist längst kein Geheimtipp mehr. Dabei wählen Gäste zwischen Rührei mit Schnittlauch und geräuchertem Speck auf Brioche, Lachs aus Connemara, Salaten mit Ziegenkäse oder Curry-Hähnchen oder deftigen Quiches. Unbedingt Platz lassen sollte man aber für ein Stück hausgemachten Kuchens. Es gibt auch einige Gästezimmer mit Blick auf den Fluss Corrib. Brunchgerichte ab 7,50 Euro. 3 Waterside, Woodquay, Galway, +353-91-446753, corribhouse.com

Kai Restaurant Vor zwölf Jahren eröffnete die Neuseeländerin Jessica Murphy ihr Lokal im West End von Galway – „Kai“ ist übrigens ein Wort aus der Sprache der Maori und heißt „Essen“. Der Kontrast zwischen rustikalem Speiseraum und bunten Holzstühlen spiegelt sich auch in der Kulinarik wider: Auf der Karte steht Ausgefallenes wie Fasanenschnitzel mit Kapern-Aioli und Schwarzwurzeln oder Hähnchen mit irischen Bohnen und Chili-Joghurt. Dazu trinkt man einen der biodynamischen Weine. Abendessen etwa 63 Euro p. P. (unbedingt reservieren); Mittagessen etwa 15 Euro. 22 Sea Road, Galway, +353-91-526003, kairestaurant.ie

The Misunderstood Heron Einen besseren Platz für einen Foodtruck kann es kaum geben: Er befindet sich direkt am Wild Atlantic Way, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Clifden. Hier stehen einige Picknicktische für hungrige Ausflügler bereit, an denen sie den Blick auf den Killary Fjord und die Snacks genießen können. Im Angebot sind guter Kaffee, unterschiedliches Gebäck, Kuchen, Suppen und Salate. Viele Zutaten wie etwa Fleisch, geräucherter Lachs, Brot, Muscheln und Eingelegtes stammen aus der Region oder werden sogar von den Besitzern Kim und Reinaldo selbst gesucht. Hier bekommt man auch Infos zu den Wanderwegen in der Nähe. Geöffnet von 11 bis 16.45 Uhr, von März bis Oktober. Gebäck etwa
6 Euro. Derrynacleigh, Leenaun (auch: Leenane), misunderstoodheron.com

Mitchell’s Seafood Restaurant In einem charmanten Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert servieren die Besitzer Kay und JJ Mitchell beliebte Klassiker wie Blutwurst, Speck mit Erbsenpüree und sautierten Jakobs-muscheln, Irish Stew, Shepherd’s Pie mit Lammfleisch aus Connemara, Kabeljau aus dem Atlantik mit Colcannon und als Spezialität des Hauses: Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl mit provenzalischem Gemüse. Auch Burger und saftige Steaks aus regionalem Rindfleisch stehen auf der Karte. Unter den wenigen Weinen sind etwa Chablis und Sancerres. Von November bis Februar geschlossen. Etwa 51 Euro; Mittagessen etwa 7 Euro. Market Street, Clifden, +353-95-21867, mitchellsrestaurantclifden.com

Rúibín In diesem modernen Restaurant mit Bar ist immer was los. Von dem Steingebäude aus hat man besten Blick auf die historischen Docklands und den Hafen. Wer hier abends einkehrt, den erwarten zum Beispiel gebratene Scholle mit Pfifferlingen, Kürbisgnocchi mit brauner Butter und Walnusspesto und zum Dessert eine Mousse aus dunkler Schokolade mit kandierten Haselnüssen. Nimmt man im Barbereich Platz, kann man ebenso leckere Kleinigkeiten wie beispielsweise Seebarsch-Ceviche und Steak-Tatar ordern. Etwa 65 Euro. 1 Dock Road, Galway, +353-91-399200, ruibin.ie

Sheridans Wine Shop & Bar Unten shoppt man bei Sheridans Cheese-mongers lokale, nationale und internationale Käsespezialitäten sowie Essiggurken, Wurstwaren, Kekse und Brot aus der Region. Danach geht es mit gut gefüllten Tüten ins Obergeschoss, wo eine gemütliche Weinbar mit Blick auf die St.-Nikolas-Kirche wartet. Elena Dova ist in Sachen Wein eine Expertin und hat für jeden Geschmack den richtigen Tropfen. Auch weiß sie, was zu den wechselnden irischen Käsesorten auf ihrer Käseplatte am besten passt. Glas Wein etwa 8 Euro; große Käseplatte (für zwei Personen) etwa 19 Euro. 14–16 Churchyard Street, Galway, +353-91-564 4832,

Nicht verpassen

Connemara Smokehouse Graham und Saoirse Roberts beliefern einige der besten irischen Köche und Lebensmittelgeschäfte mit ihrem nachhaltig gefischten Lachs. Im Angebot sind Gravlax – mariniert mit Salz, Zucker, Dill und irischem Whisky – oder eine mit Honig marinierte und anschließend langsam geröstete und geräucherte Sorte. Daneben finden Gourmets hier auch geräucherten Thunfisch, Makrelen und Hering. Informationen zur traditionellen Fischerei in der Region gibt es gratis dazu. Wer eine private Verkostung oder Besichtigung plant, sollte vorher anrufen. Bunowen Pier, Aillebrack, Ballyconneely, +353-95-23739, smokehouse.ie The Galway City Distillery Die Destillerie ist gleichzeitig auch eine Bar, ein Café und ein sozialer Treffpunkt im Herzen der Stadt Galway. Reisende können sich hier in Form von Cocktails durch die Flora des Landes probieren – Brennnesseln, Sumpfmyrte, Zitronenverbene und Lavendel sind nur einige der Kräuter und Pflanzen, die mit Gins, Whiskys und Wodkas eine leckere Symbiose eingehen. In der Flavour Academy führt Claire Davey Interessierte in einer zweistündigen Session durch den Herstellungsprozess. Etwa 100 Euro p. P., inklusive zweier Cocktails und einer Flasche Gin (vorab buchen). 1–3 Merchants Road, Galway, +353-87-3986044, galwaycitydistillery.ie Galway Farmers’ Market Auf diesem trubeligen Markt auf dem Platz vor der St.-Nikolaus-Kirche kommen am Wochenende Bauern, Fischhändler und Handwerker aus der Region zusammen, um ihre feinen Produkte zu verkaufen. Wer hungrig wird, der hat mit Sushi, Currys, Burgern und Kuchen eine große Auswahl. Church Lane, Galway, galwaymarket.com Galway Food Tours Sheena Dignam führt Reisende auf einer etwa zweieinhalbstündigen Food-Tour mit Witz und vielen Infos durch Galway. Der kulinarische Trip beginnt im jahrhundertealten Restaurant McCam- bridge’s in der Shop Street, dann geht es kreuz und quer durch Cafés, Bäckereien und Patisserien. Whiskyfans schließen sich einer anderen Gruppe an, bei der ein Experte durch das Labyrinth der Altstadtgassen zu den besten Tropfen führt. Foodtour etwa 80 Euro p. P.; Whiskytour etwa 100 Euro p. P. (unbedingt vorab buchen). +353-86-7332885, galwayfoodtours.com Killary Fjord Shellfish Muschelzüchter Simon Kennedy versorgt die Res- taurants in der Region – und darüber hinaus – seit 14 Jahren mit seinen Muscheln aus den vom Atlantik umspülten Gewässern im Killary Fjord. Im Sommer kann man an manchen Tagen mit ihm an Bord gehen und den fri- schen Fang später am Kai probieren. Private Touren von Mai bis August, nach Vereinbarung. Bunowen, Leenaun, +353-876-407713, killaryfjordshellfish.com Mungo Murphy’s Seaweed Co Abalone Farm Hier probiert man Algen und sautierte Abalonen mit Blick auf die kleine Bucht, in der sie gezüchtet werden. Das Mutter-Tochter-Gespann Sinéad und Cindy O’Brien zaubert aus den exquisiten Meereszutaten leckere Gerichte, die sie ihren Gästen im Rahmen einer Führung zu den Becken anbieten. Etwa 25 Euro p. P. (vorab buchen). Keeraunagurk South, Balintleva, Baile na hAbhann, South Connemara, +353-857-583862, mungomurphyseaweed.com Micil Distillery Ein echtes Highlight für Fans hochprozentiger Spirituosen ist dieser 175-jahre alte Pub, denn im hinteren Bereich versteckt sich eine noch funktionierende Poitín- und Whiskybrennerei. Besitzer Pádraic Ó Griallais führt den Pub in dritter Generation und stellt den traditionellen Schnaps Poitín her, der erst seit Kurzem legal ist. Zu seinen Zutaten gehören einheimische Pflanzen aus den Torfmooren Connemaras. Die Brennerei ist auch für feinen Whisky und Gin aus Heidekraut und Sumpfmyrte bekannt. Knapp einstündige Tour mit Verkostung etwa 25 Euro p. P. (vorab buchen). Oslo Bar, 226 Upper Salthill, Galway, +353-91-374222, micildistillery.com

Glossar

  • Barmbrack: Das süße, fluffige Brot mit Rosinen und Gewürzen wird gerne als Gebäck zum Tee serviert
  • Boxty : Dieser Kartoffelpuffer, manchmal auch wie ein Pfannkuchen, aus geriebenen und gestampften Kartoffeln wird zum Frühstück gegessen
  • Champ: Kartoffelpüree mit gehackten Frühlingszwiebeln
  • Colcannon: Kartoffelpüree mit klein geschnittenem Kohl, Grünkohl oder anderem grünen Gemüse
  • Corned beef : Seit dem 11. Jahrhundert wird in Irland Rindfleisch gepökelt, zerkleinert und konserviert
  • Irish Stew: Traditionell besteht der Eintopf aus Hammelfleisch, Zwiebeln und Kartoffeln, manchmal kommen Karotten und Perlgraupen hinein
  • Poitín: Der in Irland verbreitete Schnaps aus Gerste wurde früher auf den Höfen aus Getreide, Zuckerrüben, Melasse oder Kartoffeln in kleinen Töpfen illegal hergestellt; die legalen Spirituosen von heute sind natürlich feiner
  • Porridge Oats: Der Brei aus Haferflocken wurde früher mit Buttermilch oder Schafsmilch angerührt, heute isst man ihn meistens mit Kuhmilch
  • Soda Bread: In der Vergangenheit wurde das Brot aus Mehl, Buttermilch, Natron und manchmal etwas Sirup täglich gebacken

This article was published on 3rd December 2023 so certain details may not be up to date.




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