Äthiopien Schlemmerroute

Im Land des Kaffees

Es herrscht ein besonderer Kult um die kräftige Brühe im geheimnisvollen Äthiopien. Rosemary Barron entdeckt auf ihrer Reise noch mehr lokale Köstlichkeiten ...

Reise-Informationen

Die Bale Mountains liegen in der Oromia-Region im Süden des Landes. Offiziell wird in Äthiopien die amharische Sprache gesprochen. Das Volk der Oromo dagegen spricht Oromiff, sodass die Worte oft eine andere Aussprache haben. Die Flugzeit von Deutschland aus in die Hauptstadt Addis Abeba beträgt rund sieben Stunden, im Winter liegt die örtliche Zeit zwei Stunden vor unserer. Die Währung ist der Äthiopische Birr, der nur in dem Land selbst gewechselt werden kann. In größeren Shops und Hotels werden aber auch US-Dollar akzeptiert. Den zwei nationalen Feiertagen Weihnachten (7. Januar) und Ostern gehen jeweils Fastenzeiten voraus. Sie werden, genau wie die Feiertage selbst, sehr streng genommen. Die durchschnittliche Temperatur beträgt im Januar 13 Grad.

ANREISE
Ethiopian Airlines fliegt von Frankfurt am Main die Hauptstadt Addis Abeba täglich direkt an. http://ethiopianairlines.com
Muka Travel ist als einziger deutscher Veranstalter nur auf Äthiopien spezialisiert. Die vielfältigen Tourenangebote sind mit großer Liebe und Ortskenntnis zusammengestellt. +49-2204-981434, http://mukatravel.de

WEITERE INFORMATIONEN
Ethiopian Tourism Organisation ist die offizielle Tourismusbehörde und ihre Webseite ein Fundgrube hilfreicher Tipps. http://ethiopia.travel

REISELEKTÜRE
Rückkehr nach Missing von Abraham Verghese. Addis Abeba in den 60er-Jahren: Die Zwillinge Marion und Shiva sind in ihrer Kindheit und Jugend unzertrennlich – bis es zum Bruch kommt und der eine in die Ferne zieht. Ein berührendes Familienepos und ein faszinierendes Porträt der äthiopischen Gesellschaft der letzten Jahrzehnte. Insel Verlag, 10 Euro

Sagenhaftes Äthiopien von Klaus Dornisch. Wer tiefer in die Geschichte und Kultur des Landes eintauchen will, sollte sich das umfassende Werk anschaffen. Erzählt wird sowohl über die Wiege der Menschheit, die in Äthiopien ihren Ursprung haben soll, als auch über die heutige Pluralität der Religionen im Land. Verlag Philipp von Zabern, 70 Euro

Der Duft frisch gerösteter Kaffeebohnen liegt in der Luft. Und wer in Manyate Village in der Nähe des Bale-Mountains- Nationalparks eine Tasse der köstlichen, kräftigen Brühe probiert, der weiß: Hier wird Kaffee nicht einfach getrunken, nein, in Äthiopien herrscht eine regelrechte Kaffeekultur, und die Locals zelebrieren die Zubereitung ihres heißgeliebten Coffea arabica.

Wir sind zu Gast bei Munisa Usman. In einem Sankate tulu, ein traditionelles, reetgedecktes Haus, zeigt sie uns die Prozedur: Zuerst werden die rohen Kaffeebohnen in einer Pfanne geröstet und dann im Mörser zu Pulver zerstoßen, während in der Jebana, eine bauchige, äthiopische Kaffeekanne, Wasser erhitzt wird. Sobald das Wasser kocht, wird das Kaffeepulver dazugegeben. Diese Zeremonie ist ein wichtiges Zeichen der Gastfreundschaft. Und egal, wie schnell das Herz schlägt: Drei Tassen zu trinken ist dabei für jeden Pflicht. Munisa bietet ihren Gästen und den Ältesten den ersten Kaffee (Abol) in den typischen kleinen Tassen an. Dann wird die Jebana erneut mit Wasser gefüllt und der Kaffee ein zweites Mal aufgebrüht (Tona). Nach diesem Aufguss folgt der dritte (Baraka), mit dem ein Segen für die Gäste ausgesprochen wird.

Ein guter Start.

Etwa 400 Kilometer südöstlich von Addis Abeba, Äthiopiens lebendiger Hauptstadt, liegen die Bale Mountains – sie sollen das Ziel unserer Reise sein. Wir verlassen die Stadt Richtung Süden und kommen nach Oromia, eine der neun Verwaltungsregionen von Äthiopien. Es ist erstaunlich, wie die einheimischen Fahrer gekonnt um Esel, Ziegen und Zebus auf der Straße navigieren.

Die grauen Langohren sind hier das wichtigste Transportmittel – ob für die Ernte, das Feuerholz oder die Bewohner selbst, die am Straßenrand Zwiebeln, Kartoffeln und Wassermelonen verkaufen. Ein breiter Graben trennt die Straße von den Feldern, die von den Bauern mit Ochsen bestellt werden. Vor allem das Getreide Teff wird hier angebaut. Immer wieder tauchen kleine Hoteelas (Gasthäuser) auf, die einfache Gerichte anbieten: in Teig gebackene Fischfilets, die mit Nigra (schwarzen Senfsamen) bestreut werden, mit Knoblauch, Roter Bete und grünen Bohnen gegarter Kohl oder eine ziemlich scharfe Chili-Bowl.

Unser nächster Stopp liegt 60 Kilometer südlich von Addis Abeba: der Süßwassersee Ziway. Hier wurde 1974 das Fossil Lucy entdeckt, ein menschliches Teilskelett, das stolze 3,2 Millionen Jahre alt und im Nationalmuseum der Hauptstadt ausgestellt ist.

Was man noch bestaunen kann: Es ist ein Spektakel, wenn die Fischer ihren Fang (vor allem Tilapia) ausnehmen. Nur wenige Meter entfernt warten Dutzende von Marabus darauf, dass ihnen die Innereien zugeworfen werden. Es ist eine besondere Arbeitsteilung. Statt selbst auf Fischjagd zu gehen, sorgen die Aasfresser dafür, dass der Platz nachmittags blitzsauber für den nächsten Tag ist. Am Seeufer waten Wasservögel wie Löffler, Ibisse, Reiher und Pelikane durch das stille Wasser. Und langsam taucht die Nachmittagssonne die Berge am Horizont in ein mystisches Violett. Es ist ein surreales Bild, das noch verstärkt wird, als eine junge Frau mit ihren frech grinsenden Kindern an uns vorbeikommt und ein elegant gekleideter Mann uns von seinem Pferd grüßt.

Es geht weiter Richtung Süden, die Landschaft wird karger. Am Ufer des Sees Langano übernachten wir in der Bishangari-Lodge. Der Küchenchef Ararsa Henbeta verrät: „Ich bin 40 Kilometer von hier entfernt aufgewachsen. Da ich hier aber einen See in der Nähe habe, koche ich nun besonders gern mit Tilapia. Der Fisch wird genau wie das Rindfleisch scharf gewürzt. Aber ich liebe auch Obst und Gemüse wie Mangos, Papayas, Möhren und Gurken. Der wilde Honig ist unser flüssiges Gold.“ Ararsa Henbeta zeigt auf einen Bienenstock zwischen den Baumzweigen und schmunzelt.

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker vor Sonnenaufgang. Während der Dämmerung hat man die besten Chancen, Affen, Gelbschnabeltokos, auch „flying bananas“ genannt, und Flusspferde zu beobachten. Dann geht der Trip weiter Richtung Bale Mountains. Die Straße führt uns nach Shashemene, dem Zentrum der äthiopischen Rastafari-Bewegung – eine Glaubensrichtung, die auf Jamaika entstand. Ein Farmer gönnt sich und seinen Ochsen eine kurze Pause von der Feldarbeit und erklärt uns knapp: „Ich baue im Wechsel Sorghum (eine Hirsesorte), Zwiebeln, Mais und Linsen an. Und ich besitze auch eine Kuh, drei Ziegen sowie einen Esel.“ Er zeigt auf ein kleines Holzhaus auf Stelzen mitten auf dem Feld: „Dort schlafe ich, um vor wilden Tieren sicher zu sein.“

Wir erreichen den Bale-Mountains-Nationalpark. Die hügelige Hochebene ist von zahlreichen Gletscherseen und Sümpfen geprägt – ein Paradies für viele Vogelarten wie Wellenastrilde, Drosseln, Nashornvögel und Blässhühner. Aber auch andere Tierarten kann man hier entdecken: die Großantilope Bergnyala mit ihrem geschwungenen Geweih etwa, Warzenschweine mit beeindruckenden Hauern und Affen, die mindestens so neugierig sind wie wir. Überall in der Luft liegt der vertraute Geruch von Fenchel und wilden Kräutern, für die wir keine Namen kennen.

Der nächste Höhepunkt wartet auf dem Sanetti-Plateau auf einer Höhe zwischen 4000 und 4370 Metern. Im ersten Moment wirkt die Gegend einfach, es ist kalt. Die Riesenlobelien blühen hier nur ein einziges Mal. Doch dann zeigt unser Guide Yonas Amare auf einen wunderschönen Äthiopischen Wolf. Er zählt zu den seltensten Wildhunden überhaupt. Gut versteckt, hat er sein Zuhause in diesen nebelverhangenen Gipfeln gefunden. Prompt sehen wir den Ort mit anderen Augen. Während des Abstiegs durch die Wolken offenbart sich uns eine Welt wie in einem Märchen mit gigantische Farnen und weitläufigen Heidelandschaften. Der Weg führt uns weiter durch den Harenna-Wald, der zweitgrößte Äthiopiens. Auf 2380 Metern erreichen wir dann endlich die Bale Mountain Lodge. Mit einem Glas Rotwein aus dem Rift Valley in der Hand sitzen wir in dem Öko-Resort, während uns die Miteigentümerin Yvonne Levene die Philosophie ihrer Lodge erklärt:

„Unseren Strom erzeugen wir mit Wasserkraft aus einem nahe gelegenen Fluss, das Wasser reinigen wir mit einer Sandfilteranlage, und wir verwenden nur Lebensmittel aus der Region. Honig, Kaffee und Früchte gibt es im Wald, Gemüse kaufen wir auf dem Markt.“

Auf der Speisekarte stehen Tibs (über offenem Feuer gebratenes Lamm), Tilapia natürlich und unzählige Gerichte mit Hülsenfrüchten. Der in Addis Abeba geborene Küchenchef Esayas Isiah Tesfaye verrät, dass er die traditionelle Küche des Landes sehr mag, etwa Shiro (Kichererbsen-Dal) und Doro Wot (Huhn in scharfer Sauce mit hartgekochten Eiern), das vor allem an Feiertagen serviert wird. „Aber ich verwende lokale Produkte auch für eher untypische Gerichte wie Rindfleisch in würziger Sauce, klebrigen Bananenpudding, Nudeln aus Teff und Pfannkuchen mit Mangoeis. Unsere Pfannkuchen Injera und das Fladenbrot Kita bereiten wir wie unsere Nachbarn traditionell über dem Feuer zu.“ In der Küche zeigt mir Saida, wie sie ihre Injera macht: „Hier ist mein Feuerholz“, sagt sie und zeigt auf einen beachtlichen Stapel. Den Teig aus Teff hat sie vor drei Tagen angesetzt. Die Köchin sitzt vor der Feuerstelle, streicht eine Pfanne mit Öl aus, gibt etwas Teig hinein, zieht ihn mit einem breiten Pinsel zu den Rändern und deckt die Pfanne mit einem flachen Deckel ab. Nach dreißig Sekunden entfernt sie den Deckel, wartet noch wenige Sekunden, lässt dann den Fladen zu den anderen auf einen Teller gleiten und beginnt mit dem nächsten.

Im nahegelegenen Dolo Mena führt uns Shambal Habte durch seinen Garten zu einem schattigen Platz, um uns Bayonetu (auch Bayayenet) zu zeigen: Auf dem Tisch stehen Shiro, klein geschnittener Kohl, Möhren, Tomaten, Zwiebeln, Avocados und die Gewürzmischung Berbere. Man reißt ein Stück Injera mit der rechten Hand ab und packt etwas Gemüse darauf. Dazu schmeckt ein Saint-George-Bier oder mit Zimt gewürzter Tee.

Jeden Dienstag ist Markt in Rira. Zuerst kaufen wir Waldhonig, Gewürze und reichlich Tukur Goman, ein eisenreicher Kohl. Dann schlemmen wir uns durch die lokalen Spezialitäten: Es gibt Chechebsa, zerkleinertes Kita mit Honig und leicht gesäuerter Butter, und aromatischen Kaffee im Harenna Hoteela. Auf dem Weg zurück in die Lodge stoppen wir kurz, um noch etwas von dem duftenden, wilden Thymian (Tosign) mitzunehmen.

Das Ökosystem Äthiopiens ist einzigartig. Hier leben besonders seltene und viele endemische Tierarten, obendrein zählt das Land zu den größten Erzeugern von Honig. Das Einsammeln der süßen Köstlichkeit ist eine Herausforderung: Oft sind die hoch oben in den Bäumen hängenden Bienenstöcke nur schwer zu erreichen. Selbst der erfahrene Honigsammler Said ist auf die Hilfe von zwei Männern angewiesen: Einer wirft ein Seil über den Ast oberhalb des Bienenstocks und hält es fest, das andere Ende wird an Saids Hüfte befestigt. Der klettert den Baum hinauf, während der andere ihm ein schwelendes Bündel Heu reicht, das er unter den Stock hält. Wenn die Bienen ausgeflogen sind, sammelt Said den Honig ein.

Nach dieser gefährlichen Arbeit sage ich: „Amansekanado“. Dankeschön. Ich möchte Saids klebrige Hand schütteln, aber ich erfahre: Wenn es hier keine Möglichkeit zum Händewaschen gibt, klopft man die Handgelenke aneinander. Nach dieser kulinarischen Reise ist es keine Überraschung für uns, dass sich immer mehr Ernährungswissenschaftler für die kulinarischen Schätze Äthiopiens interessieren. Viele Studien be- legen etwa mittlerweile die positiven Effekte von Kaffee – sofern er ohne Zusatzstoffe gedeihen konnte. Und was auch einen bedeutenden Unterschied für die Gesundheit macht: Wir lernen von den Einheimischen, das belebende Getränk in vollen Zügen zu genießen. Dazu gehört vor allem die achtsame Zubereitung, die mit genügend Zeit und Ruhe zelebriert werden sollte. Und dann gilt es, sich mit mindestens drei Tassen Kaffee zu stärken.

Wo man am besten übernachtet

Bale Mountain Lodge Die Öko-Lodge liegt mitten im Regenwald und bietet acht Zimmer. Die Möbel haben einheimische Handwerker aus nach- haltigem Holz gefertigt, und die Besitzer arbeiten eng mit den Gemeinden zusammen. Ob das Sammeln von wildem Honig, lokalen Kräutern und Früchten, der Besuch im Manyate-Coffee-Village, Wanderungen durch den Wald oder andere Touren mit Einheimischen – das Angebot für die Gäste ist groß. Und natürlich gibt es auch Trips, um Tiere zu beobachten. DZ ab 143 Euro, Bale-Mountains-Nationalpark, südliches Zentraläthiopien, +251-9-12790802, http://balemountainlodge.com

Bishangari Lodge Es gibt zwei verschiedene Arten von Unterkünften: die klassischen Bungalows, die Gojos heißen, und das Village, in dem die Gäste wie in einer äthiopischen Stadt leben. Die Natur hat hier viel zu bieten: Es gibt Auen, Strand, einen See, den Wald, Akaziensträucher und Bimsstein. Mit einem Guide kann man die Gegend zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden, er zeigt einem auch gute Plätze, um heimische Vögel oder Flusspferde zu beobachten. DZ ab 40 Euro, Langano See, Oromia, +251-1-15517533, http://bishangari.com

Sheraton Addis Im Zentrum von Addis Abeba, ganz in der Nähe des Nationalmuseums und Flughafens, liegt diese grüne Oase. Es handelt sich um ein besonders elegantes Gebäude, und man hat die Wahl zwischen ingesamt elf Restaurants, Bars und Lounges. Außerdem gibt es zwei Pools und einen Club für Kinder. DZ ab 270 Euro, Taitu Street, PO Box 6002, Addis Abeba, +251-1-1517117

Essen

Wenn nicht anders angegeben, gelten die hier genannten Preise für drei Gänge inklusive einer halben Flasche Wein

Bale Mountain Lodge Der Blick vom Restaurant und der Terrasse über den Regenwald ist einzigartig. Das Menü von Küchenchef Esaya Tesfaye wechselt täglich. Es gibt vor allem traditionelle Gerichte, aber auch bekanntere Speisen aus lokalen Zutaten. Dazu genießen Gäste Tee, Tej (Honigwein), einen knackigen Chardonnay aus dem Rift Valley, fruchtigen Merlot, einen aromatischen Shiraz oder lokales Bier. Täglich geöffnet, eine Reservierung wird empfohlen. Lunch ab 16 Euro, Dinner ab 27 Euro, Bale-Mountains-Nationalpark, südliches Zentraläthiopien, +251-9-12790802, http://balemountainlodge.com

Bishangari Lodge Nur wenige Meter vom See Langano entfernt liegt dieses reetgedeckte Lokal. Auf der Karte von Ararsa Henbeta stehen Klassiker wie Kita (Fladenbrot), gewürzter und gebratener Barsch, Tib mit Rindfleisch und der würzige Waldhonig. Genießen Sie Ihren Drink in der zweistöckigen Bar, die um einen 400 Jahre alten Baum herum gebaut wurde. Täglich geöffnet, eine Reservierung wird empfohlen. Lunch ab 14 Euro, Dinner ab 23 Euro, am östlichen Seeufer gelegen, Oromia, +251-1-15517533, http://bishangari.com

Bolt House Die Besitzer dieses farbenfrohen Familienbetriebs kamen in den 60er-Jahren von Jamaika und sind Rastafaris. Joan Douglas und Maurice Lee servieren köstliche, frischgepresste Säfte mit Mango, Passionsfrucht und Wassermelone. Ebenfalls lecker sind die Reisgerichte mit Fleisch, Fisch und Gemüse sowie das Ziegencurry. Zum Frühstück gibt es Rührei und Porridge. Ab 4 Euro, In der Nähe des Lily of the Valley Hotel, nördlich bei Shashemene, Oromia

Harenna Forest Hotel & Cultural Lodge Im Zentrum dieser traditionellen Häuseransammlung, die von der Frau des Besitzers Haji Kami geleitet wird, gibt es einen gemeinsamen Essplatz, den Shamsu. Die Gerichte sind landestypisch und saisonal: Kita mit Tukur goman oder Mar, dunkler Honig vom Bambus- oder goldfarbener vom Kosobaum (Hagenia abyssinica). Der starke Kaffee wird klassisch in kleinen Tassen ohne Henkel serviert. Ab vier Euro für zwei Gerichte inkl. Kaffee, Rira, 10 Kilometer von der Bale Mountain Lodge entfernt

Shambal (Kapitän) Habte Freundlich und ungezwungen geht es im Genet Hoteela zu, das nach der Frau des Gastgebers benannt ist. Es gibt Bayonetu (oder Bayayenet), Injera (Fladenbrot) und Gemüse, Tib mit Rindfleisch und Tegabino shiro, das beliebte Gericht mit kräftig gewürzten Kichererbsen. Vegane Gerichte mit Bier ab zwei Euro, Fleischgerichte mit Bier ab drei Euro, Genet Hoteela, an der Straße nach Negele Borena, Dolo Mena, Oromia

Nicht verpassen

Honig sammeln Jeder sollte einmal Zeuge sein, wenn die Einheimischen Honig einsammeln. Probieren Sie den wilden Honig und staunen Sie über seine feine Textur. Die Erntezeit ist von Mai bis Anfang Juni sowie Ende November. Die Gebühren dafür gehen an die Gemeinde. Langano-See Einer der wenigen Seen, in denen man auch schwimmen und besonders gut einheimische Vögel sowie Flusspferde beobachten kann. An den Wochenenden wird es allerdings recht voll. Der See liegt etwa 180 Kilometer südlich von Addis Abeba. Ziway-See Dies ist der größte See im nördlichen Rift Valley. Auf einer Insel steht ein Kloster und zahlreiche Vogelarten leben hier. Die frisch gefangenen Tilapias werden oft am Ufer über offenem Feuer zubereitet. Manyate Coffee Village In diesem Dorf sollte man an einer traditionellen Kaffeezeremonie teilnehmen. Die beste Zeit dafür ist im November und Dezember, wenn der Kaffee (Harrar Longberry) geerntet wird, oder im März zur Blüte. Lassen Sie sich von einem Guide zeigen, wo der wilde Kaffee wächst und beobachten Sie unbedingt auch die hier lebenden Affen. Die Sankate Association verwaltet die Einrichtungen und unterstützt die Gemeinde bei der Kaffeeproduktion und dem Schutz der Natur. Shashemene Auf dem Weg von Addis Abeba zu den Bale Mountains kommt man an Äthiopiens Rastafari-Zentrum vorbei. Probieren Sie hier karibische Leckereien aus Jamaika.

Glossar

  • Berbere: Würzige Mischung aus roten Chilis, Knoblauch, Ingwer, Pfeffer, Rue (siehe unten), Schwarzkümmel, Bockshornklee und lokalen Kräutern
  • Buna: Kaffee, der traditionell schwarz serviert wird. Als Gast trinkt man aus Höflichkeit mindestens drei Tassen. In einem Coffee Shop kann man auch nach einem Buna ba wetet (Kaffee mit Milch) oder Wetet ba buna (Milch mit Kaffee) fragen. Je nachdem, welche Mischung man bevorzugt
  • Firfir: (Chechebsa) Ein typisches Frühstück aus zerkleinerter Kita (Fladenbrot), Berbere und (manchmal leicht gesäuerter) geklärter Butter. Injera firfir besteht aus zerkleinertem Injera und Zwiebeln. Kommen noch zerkleinerte Kichererbsen dazu, heißt es Shiro firfir
  • Injera: Das Fladenbrot aus Teff (siehe unten) erinnert an einen großen Pfannkuchen. Das beste Injera soll es übrigens im Hochland geben. Es schmeckt mal angenehm frisch, mal leicht säuerlich
  • Kolo: Geröstete Gerste, die zu jeder Tageszeit als Snack und zum Kaffee gegessen wird. Oft bekommt man sie an einem Kiosk oder von einem Straßenverkäufer
  • Rue: (Ruta graveolens) Ein Kraut, das auf Amharisch auch Tenadom genannt wird, was so viel wie „gute Gesundheit“ bedeutet. Es hat einen starken, bitteren Geschmack und gehört in die Gewürzmischung Berbere. Ein kleiner Zweig wird gern in Kaffee, Joghurt oder kalte Milch getunkt
  • Shiro: Eine Art Dal aus Kichererbsen, Zwiebeln und Chilis. Tegabino shiro ist stark gewürzt und wird traditionell in einem Tontopf serviert
  • Teff: Auch als Zwerghirse bekannt. Es hat einen hohen Eisengehalt, selbst der Westen hat das glutenfreie Getreide mittlerweile als Superfood entdeckt
  • Tej: Ein Honigwein oder Met, der zu Hause oder in Tej-Häusern serviert wird
  • Tibs: Fisch, Fleisch oder Gemüse wird in einer heißen Pfanne mit etwas Fett gebraten und mit Berbere gewürzt. Es kommt vor allem an Feiertagen und zu besonderen Anlässen auf den Tisch
  • Tilapia: Ein Süßwasserfisch, der vor allem in den Seen im Rift Valley vorkommt. Traditionell wird er in einer flachen Pfanne über Holzkohle gebraten
  • Tukur goman : Ein Kohl mit hohem Eisengehalt und dunkelgrünen Blättern, die an Spinat erinnern. Er ist in der Fastenzeit sehr beliebt
  • Wot: (oder Wat) Dieser Eintopf wird mit Berbere gewürzt und mit Injera gegessen. Doro wot kommt mit Huhn, Bege wot mit Lamm (vor allem im Hochland sehr beliebt), Bure wot mit Rind (gibt’s in den Städten), Figel wot mit Ziege (im Flachland) und Dubah wot mit Kürbis daher

Rosemary Barron und Ulf Svane reisten mit freundlicher Unter-stützung der Bale Mountain Lodge balemountainlodge.com und Ethiopian Airlines http://ethiopianairlines.com nach Äthiopien.

This article was published on 3rd July 2018 so certain details may not be up to date.




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