Puerto Rico Schlemmerroute

Frischer Wind

Nach dem Hurrikan Maria hat sich Puerto Rico langsam zurückgekämpft. Heute überrascht die karibische Insel mit einem Mix aus Kulturen, traumhafter Natur und Gastronomen mit Ideen und Talent

Reise-Informationen

Puerto Rico ist ein Außengebiet der USA. Die Insel liegt in der Karibik und ist geprägt von lateinamerikanischer Kultur und tropischer Natur. In der farbenfrohen Hauptstadt San Juan spiegelt sich der Mix der vielen kultu­rellen Einflüsse wider. Die Währung ist der US­-Dollar (USD). Zeitver­schiebung: MEZ­5. Flüge von Deutschland nach San Juan dauern mit Zwischenstopp auf dem US­-amerikanischen Festland etwa 15 Stunden.

HINKOMMEN

Air France fliegt von Frankfurt a. M. über New York zum Luis Muñoz Marín Airport in San Juan. airfrance.de
American Airlines bietet Flüge ab Frankfurt a. M., Stuttgart und Berlin über Charlotte oder Miami nach San Juan an. americanairlines.com

WEITERE INFORMATIONEN

Discover Puerto Rico ist das offizielle Fremdenverkehrsamt, das viele Tipps und Informationen für Reisende bietet. discoverpuertorico.com Bespoke Lifestyle Management hat Touren nach Piñones und Loíza sowie zum Pork Highway, zum El Yunque National Forest und zu Kaffeeplantagen im Angebot. bespokeconcierge.com

Seit je spielt der Wind in Puerto Rico eine große Rolle – und zwar sowohl symbolisch als auch ganz real. Wer an der Festung San Felipe del Morro entlangspaziert und die prächtige Anlage aus dem 16. Jahrhundert bestaunt, spürt eine sanfte Brise. Sie weht vom Meer herüber, und das fühlt sich bei ganzjährigen Temperaturen um 25 Grad fast wie eine natürliche Klimaanlage an.

Der Wind war es auch, der Christoph Kolumbus und sein Schiff im Jahr 1493 an die Ufer der Insel blies. Mit der Ankunft des Seefahrers und Entdeckers begannen mehr als 400 Jahre spani­sche Herrschaft. Ein ähnlich folgenschwerer Wind traf das Land 2017: Der Hurrikan Maria fegte mit bis zu 280 Kilometern pro Stunde über Puerto Rico hinweg und hinterließ katastrophale Schä­den. Und es kamen mehr als 3000 Menschen entweder durch den Sturm selbst oder durch seine Nachwirkungen zu Tode.

Doch die Insel hat sich zurückgekämpft, ein neues Kapitel hat längst begonnen. Bemerkbar macht sich das auch mit Blick auf die Kulinarik. Vor dem Hurrikan wurden etwa 80 Prozent der Lebens­mittel vom amerikanischen Festland importiert. Darauf will man sich in Zukunft nicht mehr verlassen. Deshalb rücken jetzt Landwirte und Fischer, einheimische Köche und lokale Zutaten mehr und mehr in den Blick. „Wenn wir Puerto Ricaner über unser kulinarisches Erbe sprechen, meinen wir eigentlich unsere Geschichte“, sagt Pablo Garcia Smith, der als Reiseführer bei dem Reiseunternehmen Spoon in der Hauptstadt San Juan arbeitet. Und weil die Geschichte Puerto Ricos eben mehr als wechselvoll ist, hält auch die Küche des Landes einige Überraschungen bereit: Hier verschmelzen spanische und karibische Einflüsse, und die Kochtraditionen der früher versklavten Menschen aus Afrika treffen auf Aromen aus den USA, denn die Karibikinsel bildet zusammen mit kleineren Nachbarinseln ein Außengebiet der Vereinigten Staaten.

Ein Spaziergang mit Spoon durch den historischen Teil San Juans ist perfekt als Einstieg in die kulinarische Welt der Insel. Die Tour beginnt mit einem morgendlichen Kaffee bei Don Ruiz. Die Rösterei ist in der ehemaligen Militärkaserne Cuartel de Ballajá untergebracht, die im 19. Jahrhundert zum Schutz San Juans vor dem zusammenbrechenden spanischen Imperium gebaut wurde. Wie viele Kaffeesorten aus Puerto Rico ist auch der bei Don Ruiz so mild, dass er ohne Zucker am besten schmeckt. Puerto Rico lieferte früher ein Sechstel des Kaffees weltweit, heute dagegen wird der Großteil des hier konsumierten Kaffees importiert. Die Bohnen von Don Ruiz wachsen noch vor Ort, auf einer Plantage im Westen des Eilands. Abimael Ruiz ist hier Besitzer in vierter Gene­ration und lässt die Bohnen während der Ernte von Hand pflücken.

Dann führt die Foodtour ins Lokal Deaverdura. Hier erfährt man Wissenswertes über den traditionellen Kochstil Cocina Criolla, bei dem sich einheimische Taíno­-Zutaten mit spanischen und afrika­nischen Einflüssen verbinden. Ganz konkret kommt diese bunte Mischung dann beispielsweise als saftiger Schweinebraten mit Reis und Bohnen auf den Tisch. Als Beilagen gibt es frittierte Koch­bananen, dazu werden Rum und Stachelannonensaft ausgeschenkt. Und weil das Beste ja oft zum Schluss kommt, schleckt man am Ende der Tour bei Señor Paleta klebrig­süßes Dulce­-de-­Leche­-Eis mit Blick auf das türkisfarbene Meer in der Bucht San Juans.

Die Altstadt, Old San Juan, liegt im Norden der Halbinsel Isleta de San Juan und ist vom restlichen, modernen Teil der Stadt durch die Bucht, aber auch durch Lagunen und Kanäle getrennt. Ein Vergleich mit Venedig liegt da nahe: Die Gassen sind eng, die Häuser in Pastellfarben gestrichen, und die Einheimischen ziehen weg. In den letzten Jahrzehnten ist die Bevölkerungszahl um 30 Prozent gesunken. Nicht zuletzt auch, weil viele der traditionellen Häuser in Airbnbs und andere Ferienwohnungen umgewandelt werden.

Die wahren kulinarischen Abenteuer macht man in San Juan also wohl anderswo. Jenseits der Altstadt, am anderen Ende der Brücken, liegen angesagte Ausgehviertel wie Condado und Miramar. Dort tüfteln die besten Köche des Landes mit modernen Techniken und lokalen Zutaten an neuen Kreationen.

Wie viele der heute berühmten Köche in San Juan ist auch Juan José Cuevas gereist, nach New York und San Sebastián, bevor er sich in Puerto Rico seinen Traum von einem eigenen Restaurant erfüllte. Heute leitet er das Restaurant 1919 im Condado Vander­ bilt Hotel. Cuevas ist in den 70ern und 80ern aufgewachsen, an Gemüse erinnert er sich nur in Form von Tiefkühlprodukten. „Die jungen Bauern pflanzen zwar heute immer noch Kochbananen und Maniok an“, sagt er, „aber auf ihren Feldern wachsen auch ver­schiedene Rüben und Tomaten. Das Angebot ist breiter.“ Auf die Frage, wie er die puerto­ricanische Küche beschreiben würde, antwortet er prompt: „Sehr lecker“ und lacht. „Unsere traditionellen Gerichte sind sehr saisonal und haben unterschiedliche Texturen. Wir verwenden zwar nur wenig scharfe Gewürze, dafür aber gerne aromatische Kräuter wie etwa Koriander oder Oregano.“

In seiner Küche verleiht Juan José Cuevas den traditionellen Speisen noch einen Hauch von Finesse. Er mari­niert und verfeinert Zutaten wie Thunfisch oder Jakobsmuscheln mit Zitrusfrüchten und kocht gerne mit Gemüse. So entstehen Kompositionen wie Auberginen mit würziger Tomatenvinaigrette, Tintenfisch, Muscheln und Koriander. „Das Wichtigste ist für mich, dass die Küche Puerto Ricos auch international bekannter wird. Die Köche und Landwirte des Landes tragen heute schon enorm dazu bei.“

Cuevas bezieht einen Großteil seiner frischen Produkte von Frutos del Guacabo. Efren Robles und seine Frau Anjali haben den Hof vor 13 Jahren gegründet. Ihr Anwesen liegt etwa eine halbe Stunde westlich von San Juan. Auf dem letzten Stück durchfährt man eine Gasse mit dichtem Grün an beiden Seiten. „Wenn ich mit den Köchen spreche, versuche ich herauszuhören, was sie brauchen“, sagt Efren Robles. Das scheint ihm gut zu gelingen, denn sein Hof beliefert mittlerweile über 200 Restaurants und Hotels auf der ganzen Insel. Doch man muss kein Koch sein, um in den Genuss eines Rundgangs über den Hof zu kommen. Gerne zeigt Robles interessierten Besuchern seinen würzigen Oregano, die pfeffrige Brunnenkresse und die leuchtenden Blüten der Kapuzinerkresse. In einer Ecke wachsen Passionsfrüchte, in einer anderen Amaranth neben den gelben und blauen Blüten der Schmetterlingserbse, und im erst kürzlich hinzugekommenen Gewächshaus wird jetzt Mikrogrün angebaut, weil sich einige Köche darüber beschwert haben, dass sie die essbaren Keimpflanzen immer aus Kalifornien importieren müssen.

Mit krähenden Hähnen, Ziegen und verschmusten Kaninchen wirkt der Bauernhof Frutos del Guacabo wie ein Stück vom Paradies. Der Weg dahin war aber harte Arbeit: „Hurrikan Maria hat den Hof komplett zerstört“, sagt Robles. „Der Wiederaufbau hat fast ein halbes Jahr gedauert. Wir könnten ein Buch über Resilienz schreiben.“

Doch es sind nicht nur Landwirte, die Gastronomen und Zutaten näher zusammenbringen. Anthony Elizo kommt eigentlich aus der Musikindustrie. Heute fischt er und präsentiert seinen Fang auf Social Media. Sein Interesse fürs Angeln wurde geweckt, als er die Fischerboote, die täglich vor seinem Strandhaus hin und her fuhren, genauer beobachtete. Schon kurze Zeit später postete er auf Social Media Videos aus seinem winzigen Kajak, auf denen er stolz gigantische Gelbflossenthunfische in die Kamera hält. Elizo legt Wert auf Nachhaltigkeit und will bei seinen Touren so wenig Technik wie möglich einsetzen. „Es gibt viele einheimische Fischarten, die die Menschen hier gar nicht kennen. Indem Köche sie auf ihre Speisekarten setzen, werden sie bekannter“, sagt er. „Mein Ziel ist es, ein bisschen Aufklärungsarbeit zu leisten. Wir Puerto Ricaner sind von Wasser umgeben, wir müssen sorgsam mit unseren natürlichen Ressourcen umgehen.“

Mit seinen Videos konnte Anthony Elizo bei Köchen seines eigenen Landes auf sich aufmerksam machen. Einem Lokal direkt in San Juan hat seine Arbeit aber besonders imponiert: Das Celeste ist eines dieser modernen, angesagten Restaurants, wie man sie auch in Brooklyn oder Berlin häufig findet.

„Ohne Anthony könnten wir unser Konzept gar nicht umsetzen“, erzählt Besitzer Sebastián Martínez Tully. Elizos Fisch bestimmt hier nämlich die Speisekarte: Mahi Mahi, Queen Snapper und die Spezialität des Hauses – Rotbarbe, die fünf Tage lang gereift ist. Sebastián und sein Bruder Diego, der übrigens ebenfalls Koch ist, haben viele Jahre auf dem Festland in den USA gelebt und gearbeitet. Als sie in ihre Heimat zurückkehrten, hatten sie ein klares Ziel vor Augen: Sie wollten ein Restaurant eröffnen, das ihre eigene kulinarische Geschichte widerspiegelt. Sie haben es Celeste genannt, weil man das sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch gut aussprechen kann, und das Blau in ihrem Logo ist natürlich eine Anspielung auf die Flagge ihres Heimatlandes. „In unserer Arbeit steckt viel Nostalgie“, erklärt Sebastián Martínez Tully. „Wir wollen unsere Erinnerungen an die Vergangenheit auf die Teller bringen.“

Diese neuen Perspektiven und der Mut, Altes neu zu inter­pretieren, machen die jungen und kreativen Gastronomen San Juans so erfolgreich. Mario Pagán ist Besitzer des gleichnamigen Lokals sowie vom Sage Steak Loft in San Juan. Er vertritt Puerto Rico außerdem beim Diplomatic Culinary Partnership, einem Netz­werk, das aus mehr als 80 einflussreichen Köchen der USA besteht.

„Ich denke, wir müssen die Küche dieses Landes aufwerten“, sagt Pagán. „Jeder kann Reis und Bohnen kochen. Wir müssen uns fragen: Wie kann man das verfeinern? Deshalb gehen die Leute doch ins Restaurant: Sie wollen etwas Neues probieren. Das ist schon seit 20 Jahren mein Motto. Und die jungen Köche ziehen jetzt nach, das ist wunderbar.“ Er selbst interpretiert den puerto­ricanischen Klassiker Arroz con pollo – Reis mit Hähnchen – auf spanische Art, mit Socarrat, der knusprigen Reisschicht, die man auch auf dem Pfannenboden einer guten Paella findet. „In unserem Land gibt es starke spanische Einflüsse. Aber auch afrikanische, deshalb wird hier zum Beispiel viel gebraten und eingekocht. Und weil die Spanier auch Sternanis, Sesam und Zitronengras von den Philippinen importierten, findet man sogar asiatische Aromen“, erklärt Pagán. „All das fließt in meine Arbeit ein. Ich möchte die Küche Puerto Ricos internationalisieren.“

Möchte man dann aber doch die ganz traditionelle Aromatik des Landes erleben, überquert man am besten die Brücke im Osten San Juans. Sie führt von dem exklusiven Ferienviertel Isla Verde in ein Quartier, das sich im direkten Vergleich wie eine andere Welt anfühlt. Statt von Luxushotels sind hier die Straßen von Kiosken und Imbissständen gesäumt, es dampft und riecht überall nach Gebratenem. Piñones ist eines der ärmsten Viertel Puerto Ricos. Nachdem spanische Eroberer große Teile des Landes in Zuckerrohrplantagen umgewandelt hatten und die Einheimischen geflohen waren, wurden Menschen aus Afrika eingeschifft und versklavt. Bis heute leben in diesem Viertel San Juans viele Afrokariben. Hier kann man kulinarische Entdeckungen machen und die wohl authentischsten Speisen San Juans probieren.

Der spanische Koch José Andrés, der mit seiner NGO World Central Kitchen 3,5 Millionen Mahlzeiten an die Opfer des Hurrikans Maria ausgegeben hat, lud die US‐amerikanische Talkshow‐Legende Jimmy Kimmel nach Piñones ein. Er wollte ihm zeigen, was seiner Meinung nach „die Essenz“ der puertoricanischen Küche ist: Frituras, Fettgebackenes in unterschiedlichsten Formen und mit unterschiedlichsten Füllungen. Die beiden Männer haben dann Alcapurrias und Rum Sours im El Rinconcito Latino probiert. Dort dröhnt immer landestypische Musik aus den Lautsprechern, und der Strand ist nur einen Steinwurf entfernt. Unter der Woche ist es ein beliebter Treffpunkt für coole Teenager in Hoodies, am Wochenende strömen die Einheimischen zum Mittagessen hierher.

Selbstverständlich ist das El Rinconcito Latino nur eine Anlaufstelle für gutes Essen in Piñones. Fortgeschrittene Foodies lassen sich am besten von Imbiss zu Imbiss treiben und probieren Blutwurst mit Knoblauch und scharfer Sauce bei El Abuelo, Pastelillos mit Garnelen und Oktopus bei Iguana und genießen zwischendurch Mojitos mit tropischen Früchten.

Egal, ob man auf der Insel nun im Fine‐Dining‐Restaurant oder am einfachen Straßenimbiss speist, vor dem Essen ruft man sich Buen provecho zu. Das bedeutet soviel wie „guten Appetit“, heißt wörtlich übersetzt aber „guten Vorteil“. Und einen Heimvorteil hat Puerto Rico ganz sicher: eine Vielfalt an natürlichen Ressourcen.

Wo man am besten übernachtet

Casa Sol Bed and Breakfast In dem prächtigen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert gibt es nur fünf Gästezimmer. Die hat Besitzer Eddie Ramirez mit seiner Frau Margarita mit Herzblut renoviert. Er selbst wurde in der Straße geboren, hat dann aber 40 Jahre im Gastgewerbe in New York
und New Jersey Karriere gemacht. Nachhaltigkeit ist ihm heute wichtig: Die Türen wurden aus altem Holz gefertigt, das Wasser kommt aus der 270 Jahre alten Zisterne unter dem Haus, und die Energie für die gesamte Anlage liefert eine Solaranlage. DZ ab 281 Euro, inklusive Frühstück. 316 Calle Sol, San Juan, +1-787-9809700, casasolbnb.com
Condado Vanderbilt Hotel Das 1919 eröffnete Hotel gehörte früher dem Eisenbahnmagnaten Frederick William Vanderbilt. Es liegt direkt am Meer und wurde von dem Architekturbüro Warren and Wetmore, das auch die Grand Central Station in New York designt hat, entworfen. Im Haus gibt es ein Spa, vier Pools sowie acht Bars und Lokale, darunter auch das Restaurant 1919 von Chefkoch Juan José Cuevas. DZ ab 445 Euro. 1055 Ashford Ave, +1-787-7215500, condadovanderbilt.com
El Pretexto Eine Autostunde südlich von San Juan liegt die Gemeinde Cayey. Dort betreibt Crystal Diaz ihr charmantes Gästehaus. Sie selbst bezeichnet es als „Puerto Ricos erste kulinarische Farm‐Lodge“. Vieles von dem, was Diaz kocht, wächst auf den Feldern zwischen den drei Villen der Anlage. Das Frühstück und die abendlichen Dinner, die oft von lokalen Köchen zubereitet werden, nimmt man auf einer Terrasse mit Blick auf die Berge und das Meer ein. Dort kann man übrigens nach einem langen Wandertag auch prima in der Hängematte entspannen. DZ ab 350 Euro (Mindestaufenthalt: zwei Nächte). Road 715, Cayey, elpretextopr.com
O:LV Fifty Five Im glamourösen und glitzernden Boutiquehotel zwischen Strand und Condado‐Lagune können nur Erwachsene einchecken. Die Zimmer sind geräumig, die Badezimmer mit Marmor und kräftigen Massageduschen ausgestattet. Von vielen Balkonen aus blickt man morgens auf die behäbigen Manatees (auch Seekühe genannt) am Strand. Auf dem Dach des Hauses serviert das Restaurant mit Bar Arya Frühstück im Freien und abends Cocktails. Im Lokal Raya im Erdgeschoss hat der einheimische Koch Mario Pagán das Sagen. Wer es lieber ruhiger mag, ist im Schwesterhotel O:live gleich um die Ecke vermutlich besser aufgehoben. DZ ab 300 Euro. 55 Calle Barranquitas, San Juan, +1-787-7058421, olvhotel.com
Trópica Beach Hotel Mit guter Lage und einfachen und hellen Zimmern ist dieses Hotel eine günstige Option für Reisende, die nicht allzu viel Zeit im Hotel verbringen wollen. Tagsüber warten nämlich Palmen und Sandstrand gleich vor der Haustür, und auch das pulsierende Nachtleben Condados ist nur eine kurze Taxifahrt entfernt. Zum Brunch im hauseigenen Lokal Dulcesalado sollte man aber wieder fit sein, denn der ist ein Highlight. DZ ab 150 Euro. 1853 McLeary Ave, +1-787-7288119, tropicapr.com

Essen

Sofern nicht anders angegeben, sind die hier genannten Preise durchschnittliche Preise für ein Drei-Gänge-Menü pro Person, ohne Getränke
1919 Das Restaurant ist nach dem Eröffnungsjahr des Condado Vanderbilt Hotels benannt, in dem es sich befindet. Chefkoch Juan José Cuevas zaubert hier aus lokalen Zutaten wie Ziegenkäse und Schwertfisch feine Gerichte, auch monatliche Weindinner sind im Angebot.
Das Interieur ist luxuriös, die freie Sicht auf den Atlantik beeindruckend. Vier-Gänge-Degustationsmenü etwa 180 Euro p. P., 1055 Ashford Avenue, San Juan, +1-787-7215500, condadovanderbilt.com
Celeste Anthony Elizo, Diego Martínez Tully und sein Bruder Sebastián sind Experten in Sachen Fisch. Ihre Ware fangen sie in den Gewässern Puerto Ricos und lassen sie reifen und trocknen (Dry-Aging). Auf der Karte stehen etwa Thunfisch mit Meyer-Zitrone oder Rotbarbe mit Sardellengel und Kombu. In modernem Ambiente trinkt man dazu Wein von kleinen Produzenten. Etwa 110 Euro. 100 Calle Pelayo, San Juan, +1-787-4034323
Chocobar Cortés Diese jahrhundertealte puerto-ricanische Schokoladenmarke hat ein Café im historischen Viertel Old San Juan. Logischerweise ist hier in fast jedem Gericht Schokolade enthalten, manches davon klingt zunächst ungewöhnlich, schmeckt aber köstlich, etwa Kroketten aus Zartbitterschokolade mit Serranoschinken. Etwa 40 Euro. 210 Calle de San Francisco, San Juan, +1-787-7220499, chocobarcortes.com
Epicuro Culinary Center In den meisten Lokalen mit Chef’s Table steht ein ganzes Team hinter der Theke, im Epicuro Culinary Center ist es nur Antonio Pérez, der die zwölf Gäste am hufeisenförmigen Tisch rund um seine Küche bekocht. Seine Ehefrau schenkt eine außergewöhnliche Auswahl europäischer und amerikanischer Weine ein. Dazu genießt man Heilbutt mit schwarzem Reis, Muscheln und Vanille-Bouillabaisse. Fünf-Gänge-Degustationsmenü etwa 100 Euro p. P., 316 Avenida José de Diego, San Juan, +1-939-3370700, epicuroculinarycenter.com
Lechonera Los Pinos In den Bergen oberhalb von Cayey haben sich eine Reihe Restaurants angesiedelt, die Gegend ist deshalb auch als „Pork Highway“ bekannt. Auf den Teller kommen hier über Holzkohle gebratenes Schweinefleisch, würzige Blutwurst, Rippchen und knusprige Schweinehaut. Wochenenden meidet man besser, denn dann reisen die Menschen aus
San Juan in Scharen zum Mittagessen an. Hauptgericht etwa 7 Euro. Carr
184 km 27.7 Bo Guavate, Cayey, +1-787-2861917,
lospinosguavate.com
Mario Pagán Restaurant Eine willkommene Abwechslung zu all den frittierten Leckereien Puerto Ricos ist ein Besuch bei Starkoch Mario Pagán. Zutaten aus der Region verarbeitet er zu kreativen Fine-Dining-Speisen. Kostprobe gefällig? Hummer-Thermidor mit Escabèche und Mofongo oder Rosenkohl mit Queso blanco und Pinienkernen. Etwa 90 Euro. 1110 Ave Magdalena, San Juan, +1-787-5226444, mariopaganrest.com
Oriundo Das Oriundo ist eher ein kulinarisches Labor als ein klassisches Restaurant. Koch Martín Louzao stellt bei seinen Degustationsmenüs stets eine Zutat aus Puerto Rico in den Mittelpunkt, etwa die Gajilete-Tomate. In mehreren Gängen kommt sie dann als Tatar zu Gelbflossen-Thun oder als Bolognesesauce mit Tintenfisch auf den Tisch. Degustationsmenü etwa 90 Euro. 58 Calle Caribe, San Juan, +1-787-9461333, oriundopr.com/pages/reservations
Rafi’s In diesem einfachen Lokal schmecken die frittierten Klassiker der Cocina Criolla fantastisch: Alcapurrias, Carne Frita (gebratenes Schweinefleisch) und Kochbanane – als Mofongo, gebraten oder als süße Variante. Etwa 34 Euro p. P. für eine Auswahl an Gerichten. 187 Carretera Piñones, Loíza, +1-787-2530002

Glossar

  • Alcapurrias : Zigarrenförmige frittierte Teigröllchen aus einem Teig aus grünen Bananen, grünen Kochbananen und Yautia, einer stärkehaltigen Knolle. Oft werden sie mit einer Masse aus Krabben und Hummer gefüllt
  • Arroz con Gandules : Das Nationalgericht Puerto Ricos besteht aus roter Paprika, grünen Oliven und Gandules. Diese Bohnensorte ist auch als Taubenbohne bekannt. Das Ganze wird mit der Gewürzmischung Sazón abgeschmeckt und mit Reis vermengt. Erst zum Schluss kommt die traditionelle Saucenbasis Sofrito (siehe unten) darüber. Es gibt auch eine köstliche Variante mit Hähnchen, Arroz con pollo
  • Bacalaitos : Diese frittierte Delikatesse wird aus Mehl, Milch, Sofrito, Kreuzkümmel und klein gehacktem Klippfisch gemacht. Die Küchlein werden gerne in scharfe Saucen gedippt und zum Bier gegessen
  • Lechon Asado : Bevor das Spanferkel am Spieß gebraten wird, würzt man es gut mit Salz, Pfeffer, Oregano, Knoblauch und Aijes dulces (kleinen süßen Paprikas). Über der Holzkohle wird die Haut knusprig
  • Mofongo: Die Masse aus gebratenen und pürierten Kochbananen, Knoblauch und Olivenöl wird auf dem Teller kuppelförmig angerichtet und gerne als Beilage zu Schweine- oder Hühnerfleisch serviert. Es schmeckt auch zu Chicharrones (frittierter Schweinehaut) hervorragend
  • Morcilla : Diese Blutwurst ähnelt der spanischen Variante. Auch hier verwendet man zum Eindicken Reis
  • Pan de Mallorca : Das süße Brot kam mit Einwanderern von den Balearen nach Puerto Rico. Es besteht aus Mehl, Zucker, Eigelb und Butter und wird mit Puderzucker bestäubt. Zum Frühstück isst man es interessanterweise auch mit Schinken und Käse belegt, zum lokalen Kaffee passt diese süß-herzhafte Kombination aber überraschend gut
  • Pastelillos : Die Teigtaschen haben Ähnlichkeit mit Empanadas oder Pasteten und können mit so ziemlich allem gefüllt sein. Beliebte Sorten sind allerdings solche mit Garnelen oder Oktopus
  • Plantain: In vielen Regionen Afrikas und Lateinamerikas gilt die Kochbanane als Grundnahrungsmittel. Sie wird wie ein Gemüse verwendet. Reife Kochbananen werden etwa in Stücke geschnitten und frittiert als süße Beilage (Amarillos) gegessen. Man kann sie auch in dünne Scheiben schneiden und mit Rinderhack überbacken. Die grünen Kochbananen werden ebenfalls in Scheiben geschnitten, gebraten und mit Schweinefleisch, Garnelen oder Hähnchen gefüllt
  • Quesito: Das Blätterteiggebäck wird mit Frischkäse, Dulce de Leche oder gesalzenem Karamell gefüllt und anschließend frittiert
  • Sofrito : Die Basis für die meisten puerto-ricanischen Suppen und Eintöpfe ist ein Mix aus Culantro (langem Koriander), Zwiebeln, Knoblauch, Oregano, Petersilie, Annatto-Paste und Sazón

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This article was published on 9th May 2024 so certain details may not be up to date.




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