San José Schlemmerroute

Auf nach San José

Statt nach der Ankunft in Costa Ricas Hauptstadt sofort in den Dschungel oder zu einem der Traumstrände aufzubrechen, sollten Sie lieber ein paar Tage bleiben. Das Viertel Escalante entwickelt sich nämlich gerade zur angesagten Destination für Foodies – und ist allein schon einen Trip wert, findet Philip Sweeney

Reise-Informationen

San José ist die Hauptstadt von Costa Rica. Flüge von Deutschland dorthin dauern 12,5 Stunden. Zeitverschiebung: MEZ-8. Währung: Costa Rican Colón (CRC). Im Mai ist es 18 bis 29 Grad warm.

ANREISE
Lufthansa bietet Direktflüge ab Frankfurt a. M. lufthansa.com
United Airlines fliegt mit Stopp in Newark nach SJO. united.com

WEITERE INFORMATIONEN
Visit Costa Rica ist die offizielle Tourismus-Website des Landes. Hier finden Reisende hilfreiche Tipps zur Planung. visitcostarica.com

Als ich im Freundeskreis erzähle, dass ich nach Costa Rica fliege, geraten einige sofort ins Schwärmen. Die, die selbst schon einmal da waren, berichten von Bilderbuchstränden, tollen Surf-Spots, wilden Tieren und Regenwäldern, durch die man an der Zipline flitzen kann. Dann sage ich, dass ich nur in der Hauptstadt bleiben werde. Betretenes Schweigen. San José kennen die meisten Costa-Rica-Reisenden nur, weil sich der internationale Flughafen in der Hauptstadt befindet. Hier kommen sie an, hier fliegen sie wieder ab. Die wenigsten bleiben. Doch das wird sich vermutlich bald ändern, denn die Stadt ist im Wandel, vor allem das Barrio Escalante. War es früher eine gewöhnliche Wohngegend, ist das Viertel heute eine angesagte Destination für Foodies.

Weniger als einen Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt reihen sich gepflegte Häuser mit hübschen Gärten aneinander. Dazwischen entdeckt man – manchmal auch ganz überraschend – Restaurants, Cafés, Bäckereien und Bars. Eine Location lässiger als die andere. „Vor vier Jahren gab es sechs Restaurants in Escalante“, sagt Luis Cisneros, der sich mit dem Lokal Raví Gastropub einen Namen im Viertel gemacht hat. „Heute sind es mehr als 100. Ehrlich gesagt wird es fast schon ein bisschen zu viel. Die Mieten schnellen nach oben, und die Konkurrenz wächst.“

Die Konkurrenz, die sich ein paar Straßen weiter niedergelassen hat, muss sich immerhin um die Miete keine Sorgen machen. Das Restaurant Isolina ist nach der ersten Eigentümerin des Hauses benannt, in dem es untergebracht ist. Isolina, so hieß die Matriarchin der Escalante-Familie und die wiederum verlieh gleich dem ganzen Viertel ihren Nachnamen. 1870 nahm die Kaffeebauernfamilie zunächst fast den kompletten Stadtteil ein. Der Besitz wurde später um viele Kaffeeplantagen erweitert. Am Ende kam dann auch noch eine Bahnstation mit dem Namen Escalante dazu, an der bis heute dampfende Dieselloks halten.

Die heutigen Eigentümer, also die jüngste Generation der Escalante-Familie, hat die Hälfte der schicken Villa aus den 1940er Jahren umgebaut und unter einer fingerdicken Tapetenschicht Fotos aus längst vergangenen Zeiten entdeckt, die heute hier im Restaurant an den Wänden hängen. In der Küche hat ein argentinischer Koch das Zepter in der Hand. Er tüftelt alle paar Monate an neuen kreativen Menüs und überrascht seine Gäste mit einem harmonischen Zusammenspiel von lokalen Zutaten und internationalen Einflüssen. Kostprobe gefällig?

Auf der Karte stehen Schweinebauch mit eingelegter Ananas und gegrillter Okra, Ceviche vom Wolfsbarsch mit Passionsfrucht und Chilisauce, dazu Geräuchertes und Fermentiertes.

Das neue Escalante kann also definitiv Fine-Dining, schick und zeitgenössisch, es kann aber auch Boho, alternativ und bodenständig. Adriana Sánchez hat zu Letzterem die passende Lebensgeschichte: Die Sprachwissenschaftlerin und Autorin hat mit ihrem Lokal Manos en la Masa ein neues Kapitel in ihrem Leben aufgeschlagen und ist hauptberuflich Köchin und Bäckerin geworden. Dass sie den Umgang mit Sprache trotzdem noch liebt, beweist das Wortspiel im Namen ihres Geschäfts. Manos en la Masa heißt wörtlich übersetzt soviel wie „die Hände im Teig“. Im übertragenen Sinne bedeutet es „auf frischer Tat ertappt“.

Die Räumlichkeiten, in denen Sánchez heute werkelt und Gäste bedient, gehörten einst einer Familie aus der gehobenen Gesellschaft. „Diese Straße hier war bis zu den 1970ern komplett in den Händen von Politikern und Großgrundbesitzern“, erzählt sie. Als in den 80er und 90er Jahren viele Kaffeeplantagen brach lagen und deren Besitzer die Stadt verließen, verfiel das Viertel zusehends. „Seit 2006 setzt eine junge Bewegung alles daran, Escalante wieder salonfähig zu machen“, sagt Sánchez und schneidet mir dabei ein Stück von ihrem berühmten Kuchen Tres leches ab. „Sie organisieren Fahrrad- und Tanzaktionen und machen Werbung für Bars, kleine Cafés und Lokale wie meines.“

Was in Escalante angesagt ist, sind nicht nur hauseigene Erfindungen. Auch in San José folgt man internationalen Trends, schielt nach Europa und in die USA, wo Craft-Bier und Sauerteig genauso gefragt sind. Allerdings – und das ist vielleicht ein Unterschied zu vielen Foodie-Destinationen – beschäftigt sich die moderne Kulinarikszene der Hauptstadt intensiv mit einheimischen und fast vergessenen Produkten. Sánchez hat dazu noch einen Tipp parat: „Was Santiago Fernández im Silvestre auf die Teller bringt, muss man einfach mal probieren“, sagt sie.

Für heute ist für mich allerdings Feierabend. Mein Hotel liegt mitten im Zentrum, ein paar Hundert Meter von der Kathedralbasilika St. Joseph und dem prunkvollen Teatro Nacional entfernt. Das Hotel Presidente existiert seit 1963 und ist nach John F. Kennedy benannt, der Costa Rica in genau diesem Jahr als erster US-Präsident einen Besuch abstattete. Vor Kurzem wurde das Haus renoviert und zählt jetzt zu den lässigsten Bleiben der Stadt.

Einige Dutzend Straßen und Häuserblocks entfernt befindet sich die gigantische Markthalle des Mercado Central. Alles, was Costa Rica an Obst, Gemüse und anderen Köstlichkeiten zu bieten hat, finden Einkaufswütige hier: Mais, Kürbis, Knollengemüse, Fisch und Geflügel gehören in jeden Einkaufskorb. Milch, Käse, Brot und diverse Reissorten zeugen von spanischen und karibischen Einflüssen. Und am Obst, das in allen Farben, Formen und Aromen angeboten wird, kann man sich gar nicht sattsehen. Vor allem das Gelb der Bananenbüschel ist allgegenwärtig. Costa Rica zählt zu den Hauptexportländern der süßen Früchte, international vor allem durch den Konzern Del Monte vertreten. Und der ist den lokal orientierten Foodies aus Escalante natürlich ein Dorn im Auge.

Zwischen all den bunten Ständen gibt es auch zahlreiche „Sodas“ – so heißen in Costa Rica Imbissstände mit anständigem Essen für wenig Geld. Resolute Damen mit geblümten Schürzen rühren dort in Kesseln und Pfannen, um die hungrige Kundschaft am Tresen mit Gallo Pinto (Reis und Bohnen), Olla de carne (Eintopf) und Ceviche zu versorgen. Ich kann einen freien Platz im legendären Soda Tapia ergattern und lasse mir ein köstliches Chifrijo – ein Gericht aus Bohnen, knusprigem Schweinebauch, Reis, Tomaten und pikanter Chimichurri-Sauce – schmecken.

Ähnlich gut isst man in den Bars und Cantinas der Stadt. In einer finde ich einen handgeschriebenen Zettel an der Theke, auf dem „Hay huevos de tortuga“ angepriesen werden: Schildkröteneier im Glas, mit scharfer Tomatensauce. Verspeist werden sie roh. Andere locken mit musikalischer Unterhaltung. Dort spielen gealterte Bands unter anderem Marimba und Xylophon – amüsant, aber auch schön.

Für gutes und vor allem reichlich Essen ist in Escalante auch jenseits der neuen Food-Szene gesorgt. Was es in San José allerdings nicht gibt, sind Cafés. Klar, man findet Bars, in denen Kaffee erhältlich ist, und einige Geschäfte bieten auch eine Auswahl an süßem Gebäck, aber so ein richtiges klassisches Café mit Tischen und Kuchen in der Auslage finde ich nicht. Am nächsten kommen dem wahrscheinlich noch das Café im jüngst renovierten Grand Hotel oder jenes im Teatro Nacional – mit seinem dunklen Holz- und Marmorinterieur.

Aber wer braucht auch überhaupt Cafés, wenn man sowieso nicht lange sitzen will, weil es so viel zu erkunden gibt? Die vielen Märkte zum Beispiel. Im Zentrum San Josés finden klassische Wochenmärkte statt, auf denen sich die Einwohner mit allem, was sie für den alltäglichen Bedarf so brauchen, eindecken können. In den vergangenen Jahren haben sie allerdings Konkurrenz bekommen: auf der einen Seite gigantisch große Shoppingcenter nach amerikanischem Vorbild, auf der anderen Seite alternative Ökomärkte, auf denen Selbstgemachtes wie Kleidung und Schmuck oder Yoga und Massagen angeboten werden. Der Feria Verde ist einer davon. In einem kleinen Waldstück nahe – Überraschung – Escalante trifft sich samstags die umweltbewusste Mittelschicht der Stadt, um zu schlendern, zu stöbern und Ausgefallenes wie den handgemachten Turrialba-Käse aus dem Valle Central oder verschiedene Ziegenkäsesorten einzukaufen. Deutschland ist übrigens auch vertreten: Ein deutscher Ingenieur im Ruhestand bietet den Costa-Ricanern seine geräucherten Forellen an, selbstverständlich hausgemacht.

Mein absolutes Highlight ist allerdings der Bauernmarkt im Stadtteil Zapote. Die Einheimischen bestätigen mir, dass der Markt in Sachen Qualität, Auswahl und Frische kaum zu toppen ist. Hier reihen sich Metzger, Bäcker, Obst- und Gemüsehändler aneinander. Dazwischen gibt es zig Streetfood-Stände: Ein junger Mann presst im Akkord frische Früchte für Säfte aus, in den Pfannen brutzeln Gallos, Bocas, Pupusas, Chalupas.

Taco Chinos, die südamerikanische Variante der chinesischen Frühlingsrollen, zeugen vom Einfluss der großen Zahl im Land lebenden Chinesen. Auch viele Köche aus San José kommen hierher, um sich vom bunten Durcheinander anregen zu lassen.

Wer sich dagegen eher von der kulinarischen Geschichte des Landes inspirieren lassen will, ist bei Leila Garro richtig. Als Teil einer Boruca-Gemeinde – die Boruca sind ein indigenes Volk in Costa Rica – hat sie sich viele Jahre lang mit der traditionellen Ernährung und den Kochmethoden der Boruca beschäftigt. Damit ist sie zu einer Art Retterin des kulinarischen Erbes geworden, aber ohne großes Aufsehen darum zu machen. Denn anfangs schien sich außerhalb der Community niemand besonders für die speziellen Zubereitungsmethoden und akribisch zusammengetragenen und übersetzten Rezepte zu interessieren.

Doch es sieht so aus, als sei Leila Garros große Stunde nun endlich gekommen und ihre heldenhafte Arbeit nicht vergebens. Denn vor allem in Escalante gilt: Je mehr Geschichte ein Gericht oder eine Zutat hat und je tiefer die Verbindung zum Land und dessen Einwohnern ist, desto besser. Viele der neuen Gastronomen in San José sind längst nicht mehr nur Köche und Unternehmer, sie sind fast schon so etwas wie kulinarische Ethnologen. Und wo sie nicht weiterkommen, hilft dann eben Leila Garro aus.

Zeit fürs Abendessen im Silvestre. Es liegt – zugegeben – nicht direkt in Escalante, sondern im benachbarten Viertel Amón. Der geniale Kopf dahinter ist Santiago Fernández; in Costa Rica kein Unbekannter, denn mit seinem ersten Restaurant im Norden des Landes hat er schon einige Auszeichnungen eingeheimst. Er verschlingt Kochbücher, verbringt seine Wochenenden damit, indigene Reservate zu besuchen und dort etwas über ihre Ernährung zu erfahren. Seine Degustationsmenüs sind gleichermaßen eklektisch und erfinderisch: gebratenes Lamm mit Püree aus fermentiertem Knoblauch mit Honig sowie Chips von der Arakacha-Wurzel und zum Dessert Kugeln mit Kakao aus Talamanca, Guave, karamellisiertem Mais und Cashewbutter.

Das Silvestre und ganz Escalante werden schon bald keine Geheimtipps mehr sein. Beseelt verlasse ich das Restaurant und bin froh, dass ich nach San José gekommen bin, um zu bleiben.

Wo man am besten übernachtet

Apartotel La Sabana Hier entspannen Reisende nach dem Stadtbummel in modernen, komplett ausgestatteten Apartments. Auf die Vorteile eines Hotels, etwa Rezeption, Frühstück und Zimmerservice, müssen Sie trotzdem nicht verzichten. Das Haus liegt etwas abseits des Zentrums, dafür ist es herrlich ruhig. Ein nettes Extra ist die mit Palmen und Grün bewachsene Terrasse mit Pool. DZ ab 60 Euro. Sabana Norte, +506-2220-2422, apartotel-lasabana.com
Grano de Oro Die Grande Dame der Stadt verwöhnt ihre Gäste mit 21 elegant eingerichteten Zimmern und Suiten. Zwischen Brokat, dunkler Holzvertäfelung und antiken Möbeln fühlt man sich in frühere Zeiten zurückversetzt. Das hauseigene Restaurant ist übrigens exzellent. DZ ab 120 Euro. Calle 30, +506-2255-3322, hotelgranodeoro.com
Hotel Colonial Hinter der 1950er-Fassade mit creme- und schokoladenfarbenem Anstrich verbirgt sich ein traumhafter Innenhof mit Arkadengängen und Pool. Im Restaurant gleich gegenüber können Gäste feinste argentinische Steaks essen. DZ ab 62 Euro. Calle 11, +506-2223-0109, hotelcolonialcr.com
Hotel Fleur de Lys Schrill und bunt sind die 31 Zimmer in diesem kleinen Hotel im Zentrum. Alles ist blitzsauber, und die Betten sind gemütlich. DZ ab 62 Euro. Calle 13, +506-2223-1206, hotelfleurdelys.com
Hotel Presidente Das moderne Hotel liegt mitten in der Stadt. Die Zimmer sind geräumig, das Personal ist hilfsbereit und das Restaurant mit grün bepflanzter Dachterrasse sehr lässig. DZ ab 90 Euro. Central Avenida Boulevard, +506-2010-0000, hotel-presidente.com
Sleep Inn Wer hier eincheckt, sollte sich nicht allzu viel aus modernem Design machen. Dieses Haus punktet vor allem mit seiner Lage direkt in der Altstadt. Eindrucksvoll ist dann aber doch der Blick auf das historische Schulgebäude „Escuela Metallica“ gleich gegenüber, das vom Architekten des Eiffelturms erbaut wurde. DZ ab 71 Euro. Paseo las Damas, Avenida 3A, +506-2521-6500

Essen

Die Preise verstehen sich, sofern nicht anders angegeben, pro Person – für drei Gänge inklusive einem Glas Bier oder Wein

Azotea 7 Schicke Rooftop-Bar mit Restaurant und kleiner Terrasse. Weine und Cocktails sind hier ebenso erstklassig wie das Servicepersonal. Neben Drinks gibt es Kleinigkeiten wie Bocas, Ceviches und Steaks. Etwa 24 Euro. Central Avenida Boulevard, +506-2010- 0000, hotelpresidente.com
La Criollita Das Lokal ist eine Institution in San José. Mittags kommen hier vor allem die Angestellten aus den umliegenden Büros her. Die Bedienung ist sehr freundlich, und die Portionen sind üppig. Aufgetischt werden vor allem deftige Costa-Rica-Klassiker. Etwa 17 Euro. Avenida 7, +506-2256-6511
La Esquina de Buenos Aires An einer Ecke ganz in der Nähe der Kathedralbasilika liegt dieses große Restaurant. Während die Gäste hier auf exzellente Grillgerichte warten, genießen sie die besondere Atmosphäre zwischen weißen Leinentischtüchern, dunklem Holz und alten Tangofotos an den Wänden. Etwa 55 Euro. Calle 11, +506-2257-9741, laesquinadebuenosaires.net
Isolina Einer der jüngsten Neuzugänge im angesagten Stadtteil Escalante ist dieses lässige Restaurant. Es ist in einem Wohnhaus aus den 1940ern untergebracht. Am Herd steht ein argentinischer Koch mit Vorliebe für Pürees und Cremes zu Fleischgerichten. Etwa 65 Euro. Calle 33, +506-2100-8747, isolinarestaurante.com
El Jardín de Lolita Angesagter Treffpunkt für Kreative und das Szenevolk. In diesem Komplex aus unterschiedlichen Restaurants und Imbissständen bekommt man von Pizza über Sushi bis Ramen so ziemlich alles. Der gemütliche und mit reichlich Grün bewachsene Innenhof bietet jede Menge Platz. Avenida 3, Calle 25 und 29, +506-8542-5623, jardindelolita.com
Park Café Wie kleine Kunstwerke sehen die Speisen aus, die unter der Leitung des englischen Sternekochs Richard Neat hier aus der Küche getragen werden: kreative Tapas aus lokalen Zutaten. Etwa 50 Euro. Calle 48, +506-2290-6324
Silvestre Der dynamische Koch und Besitzer Santiago Fernández kocht in einem historischen Haus in Amón moderne Fine-Dining-Küche. Etwa 50 Euro. Avenida 11, +506-2221- 2465, restaurantesilvestre.com

Nicht verpassen

Chayote Lodge Lust auf einen Abstecher aufs Land? Hoch über dem Valle Central, zwischen Wäldern, Weiden und Kaffeeplantagen liegt das Resort von Rolando Campos. Die Fahrt hierher dauert vom Zentrum San Josés aus knapp eine Stunde. Besitzer Campos hat jahrelang nach dem perfekten Ort für seine Lodge gesucht und ihn dann ganz in der Nähe des Dorfes gefunden, in dem seine Mutter viele Jahrzehnte eine kleine Schule geführt hat. Zusammen mit einem Architekten hat er dann kleine Chalets im Stil der traditionellen Kaffee-Lagerhütten der Gegend entworfen. Darin lagern die Bauern ihre Ernte zwischen, bevor sie in großen Mühlen weiterverarbeitet wird. Von den Balkonen aus blicken die Gäste entweder direkt in leuchtende Baumwipfel oder über das hügelige Tal. Zum Resort gehört auch ein Restaurant mit Bar und Panoramablick. Von hier aus können Besucher die umliegenden Kaffeeplantagen erkunden oder – immer montags – im Nachbardorf Salsa mit den Locals tanzen. DZ ab 195 Euro. Llano Bonito, Naranjo, +506-4001-6923, chayotelodge.com

Glossar

  • Boca: Bezeichnung für kleine Snacks, etwa Gallos, Tacos, Chicharrones, Empanadas und viele mehr
  • Casado: Beliebtes Gericht, das in vielen Restaurants auf der Karte steht; besteht aus Reis, gebratenen Kochbananen, Bohnen, Salat und Fleisch
  • Ceviche: Gibt es in einfachen Bars und Nobelrestaurants; dafür wird roher Fisch in Zitrussaft, Gewürzen und manchmal Kokosmilch eingelegt
  • Chicharron: Frittierter knuspriger Schweinebauch oder auch Schwarte
  • Gallo: Maistortilla mit Füllung; wird gerne als Snack gegessen
  • Gallo Pinto: Das Traditionsgericht Costa Ricas kann man zu jeder Tageszeit essen, auch zum Frühstück; es besteht aus Bohnen, Reis, Spiegel- oder Rührei und wahlweise einem kleinen Rindersteak
  • Käse: Ähnlich wie im nahe gelegenen Kolumbien gibt es in Costa Rica auch kühlere Regionen mit saftigem Weideland. Aus der Milch der Tiere, die dort leben, werden verschiedene Käsesorten hergestellt; bekannte Kuhmilchprodukte sind etwa Turrialba aus dem Valle Central; Palmito, eine kreolische Variante des Mozzarellas; Bagaces, ein festerer Käse aus der Region Guanacaste; außerdem gibt es zahlreiche Ziegenkäsesorten
  • Obst, Gemüse, Säfte: Costa Rica ist reich an exotischen Obst- und Gemüsesorten, die die Einwohner zum Teil auch gerne zu köstlichen Säften verarbeiten: Ayote (Kürbis), Achiote (die Samen des Annattostrauchs färben Lebensmittel und Kosmetik rot), Guanabana (Stachelannone), Jocote (rote Mombinpflaume), Pejibaye (Pfirsichpalme), Mozote (aus dem Strauch werden Kräutertees und Aufgüsse gemacht). Viele dieser Früchte landen in Batidos, smoothieartigen Shakes
  • Picadillo: Hackfleischgericht mit klein gehacktem Gemüse und Kräutern
  • Rum, Guaro: Die alkoholischen Getränke Costas Ricas, die aus Zuckerrohr hergestellt werden, sind in den Händen staatlicher Destillerien: Centenario produziert Rum, und Cacique stellt den Likör Guaro her
  • Salsa Lizano: Dünnflüssige braune Würzsauce, die der englischen Worcestershiresauce sehr ähnlich ist
  • Taco Chino: Ein Snack, der von der großen chinesischen Gemeinschaft in Costa Rica erfunden wurde: eine Art kreolische Frühlingsrolle
  • Tamal: Ein Teig aus Maismehl, der zusammen mit Gewürzen, Fleisch oder anderen Zutaten in ein Pflanzenblatt gehüllt gedämpft wird

Philip Sweeney und Ulf Svane reisten mit Unterstützung des Costa Rica Tourism Boards nach Costa Rica. visitcostarica.com

This article was published on 30th October 2021 so certain details may not be up to date.




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