Großstädter aus Izmir und Istanbul zieht es nicht ohne Grund an die türkisblaue Küste vor Alaçatı: In den Kopfsteinpflastergassen der charmanten Hafenstadt finden sie Märkte mit traditionellem Streetfood, schicke Restaurants und Boutiquen zum Stöbern
Reise-Informationen
Alaçatı ist unter Türken schon lange kein Geheimtipp mehr. Verschlafen ist das Hafenstädtchen zum Glück trotzdem noch. Es liegt auf der Çeşme‐Halbinsel im Südwesten der Türkei und wird unter Kennern als das neue Bodrum gehandelt. Zuerst zog es vor allem Windsurfer hierher, mittlerweile reisen aber auch Großstädter aus Izmir und sogar aus Istanbul an, um abzuschalten und herunterzukommen. Denn in Alaçatı ticken die Uhren viel langsamer. In der Altstadt geht man über Kopfsteinpflaster an weiß und blau getünchten Häusern vorbei. Der Ort wurde im 19. Jahrhundert von den Griechen besiedelt, und vermutlich fühlt sich so mancher Reisender beim Spaziergang durch die Straßen auch an Mykonos erinnert. In den Steinhäusern, deren Fenster und Türen auch mal pink, grün oder orange gestrichen sind, verstecken sich Kunstgalerien, Antiquitätenläden und Boutiquen mit Designermode.
Im Grunde dreht sich aber alles ums Essen: Man könnte eigentlich problemlos den ganzen Tag damit verbringen, die Stände sowie Imbisse zu besuchen, durch die Lokale der verwinkelten Hafenstadt zu ziehen und alles zu probieren. Zum Frühstück gibt es warme Gözleme vom Markt, mittags eine Handvoll gedünstete Muscheln mit Zitronensaft und abends würzigen Kebab mit Kräutersaucen. Aber Alaçatı hat nicht nur köstliches Streetfood zu bieten, sondern auch moderne Cafés und elegante Restaurants. Bei Köşe Kahve nimmt man auf einem der französisch angehauchten Bistrostühle vor dem Café Platz und hat beste Sicht auf das bunte Treiben in den Gassen. Bei Einheimischen und Wochenendausflüglern beliebt ist das Restaurant Asma Yaprağı, was übersetzt „Weinblatt“ heißt. Köchin und Besitzerin Ayşe Nur Mıhçı gelingt mit ihren Speisen ein Spagat: Sie sind gleichzeitig rustikal und raffiniert. Die Zutaten für die Gerichte kauft sie auf den Märkten vor Ort, nach frischen Kräutern sucht sie in den Hügeln rund um die Stadt auch selbst. Auf den Tisch kommen dann Wohlfühlgerichte nach Familienrezept, beispielsweise geschmorte Artischocke mit Meerfenchel. Der Weg in den mit Weinreben bewachsenen Innenhof führt mitten durch die heimelige Küche des Lokals. Wer traditionelle türkische Fischgerichte probieren möchte, der ist im Restaurant Cevat’ın Yeri direkt im Hafen sehr gut aufgehoben.
In vielen Restaurants in Alaçatı steht Wein des lokalen Weinguts Urlice Vineyards auf der Karte. Auf dem Anwesen des Winzerehepaars Reha und Bilge Bengisu Öğünlü können Interessierte die biologisch angebauten Weine auch verkosten.
Wo man am besten übernachtet
BeyEvi Das Hotel punktet mit hübschem Pool im Innenhof und zentraler Lage in Alaçatı. DZ ab 80 Euro. Yeni Mecidiye Mahallesi Kemalpaşa Cad. No 126, Alaçatı, +90-232-7168085, beyevi.com.tr Incirliev
Hier nächtigt man zwischen stilvollen Antiquitäten. DZ ab 85 Euro (zwei Nächte Mindestaufenthalt). Yeni Mecidiye Mahallesi 13074 Sk. No 3, Alaçatı, +90-232-7160353, incirliev.com
Zeytin Konak Dieser Hotelkomplex mit dicht bewachsenem Innenhof und zwei Swimmingpools zum Abkühlen umfasst vier historische Herrenhäuser. DZ ab 115 Euro. F. Altay Cad. Lale Sok. No 4, Alaçatı, +90-232-7168081, alacatizeytinotel.com
Essen
Asma Yaprağı Unter Weinreben serviert das Küchenteam Klassiker. Drei Gänge etwa 35 Euro p. P. Ovacık, Kerimoğlu Mevkii, 7152 Sk. No 141/1, Çeşme, +90-538-9121290, asmayapragi.com.tr
Cevat’in Yeri Hier essen Gäste mit Blick auf den Hafen traditionelle Fischgerichte. Drei Gänge etwa 23 Euro p. P. 4226 Sok. No 45A Dalyan Mahallesi, Çeşme, +90-542-7247045
Köşe Kahve Charmantes Eckcafé mit Tischen und Bänken auf dem Kopfsteinpflaster. Drei Gänge etwa 23 Euro p. P. Alaçatı Mahallesi 11005 Sok. No 4, Çeşme, +90-530-3129321, kosekahve.com
This article was published on 24th November 2024 so certain details may not be up to date.